Inhalt:
Johannes wird in einer Schlacht im Ersten Weltkrieg schwer verwundet und wacht Tage später in der Obhut einer attraktiven Frau auf, die das Leben eines Einsiedlers führt und ihn wieder gesund gepflegt hat. Er verliebt sich in die hübsche Frau namens Levizia und merkt bald, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Bald darauf wird Johannes, der keine Erinnerung an seine Vergangenheit hat, als Deserteur gesucht und muss mit Levizia fliehen. Nach und nach konfrontiert Levizia ihn mit der Tatsache, dass sein Leben früher ganz anders war und dass sie ihn niemals lieben dürfte. Eine Konfrontation mit ihren Verfolgern und dem Zwang ihres Schicksals scheint unausweichlich….
Es ist schon erstaunlich, dass man einen Film dreht, der 110 Jahre vor unserer Zeit spielt, denn was man hier alles beachten muss, ist wirklich erstaunlich. Mit sehr viel liebe zum Detail hat man es hier geschafft, glaubhaft in der Zeit zurück zu reisen. Die Gewänder und Uniformen stellen da noch nicht so ein Problem da, aber die unterschiedlichen Häuser, Szenen mit einem alten Auto und einer Dampflock, runden das ganze natürlich stimmig ab. Da kann man auch getrost über ein Tattoo und einen Nasenring hinwegsehen, was es in der damaligen Zeit so natürlich noch nicht gab.
Mit Levizia hat Olaf Ittenbach nach einigen Jahren sein Comeback gestartet und wie eindrucksvoll es ihm gelungen ist, da kann man wirklich nur den Hut vor ziehen. In diesem 3 Stündigen Epos, zieht man alle Register und man glaubt kaum, was man hier auf die Augen bekommt. Allein visuell stimmt hier einfach alles. Die Bilder werden mit so viel Liebe eingefangen. Die Settings wurden sehr gut ausgesucht und auch die Wald- und Naturaufnahmen sind einfach toll. Es passt einfach alles perfekt zueinander und es macht einfach Spaß zu schauen, was man als nächstes auf die Augen bekommt.
Die meisten dürften natürlich sehr interessiert sein, welchen Gewaltgrad man hier anwendet und Gore Hounds dürften zahlreiche Freudetränen in den Augen haben. Ein blutiges Schlachtfest ist hier eigentlich noch arg untertrieben. Was man hier zu sehen bekommt, kann man sich nicht vorstellen. In Sachen Härte und Brutalität ist es mit das härteste, was man überhaupt gesehen hat. Das ganze ist auch alles liebevoll in Handarbeit entstanden und die Effekte wirken so realistisch, dass man es gar nicht glauben kann. Bestimmt die Hälfte des Filmes wird gesplattert, was das Zeug hält. Es werden zahlreiche Körper gesprengt, zerstückelt, auseinander genommen, zermatscht, zerlegt und zahlreiche Gliedmaße herausgerissen. Man muss sich fast schon kneifen, was man hier alles zu sehen bekommt.
Da man solch ein Werk nicht ernst machen kann, hat man Levizia den typischen Ittenbachschen schwarzen und auch Fäkalhumor mit einfließen lassen. Es kommt ein Gag nach dem anderen und man hat eine gute Mischung zu der Story, dem Gore Gehalt und dem Klamauk gefunden. Mit diesem Film hat Ittenbach einen seiner besten, wenn nicht sogar seinen besten Film herausgebracht und lässt sogar Premutos alt aussehen. Es ist fast alles stimmig und trotz der gigantischen Laufzeit (gerade im Splatterbereich), ist es zu keiner Minute Langweilig. Eine Schlachtplatte par Excellence, wie man es zuvor kaum gesehen hat. In Sachen Gore und Effekten katapultiert man sich ganz oben an die Spitze der Gewaltfilme und der Bodycount von knapp 170 lässt auch aufhorchen! Ittenbach ist zurück – und wie!