Originaltitel: Marebito
Herstellung: Japan 2004
Regie: Takashi Shimizu
Darsteller: Shinya Tsukamoto, Kazuhiro Nakahara, Shun Sugata
Laufzeit: 91 Minuten
Freigabe: JK-geprueft
Inhalt
Den Kameramann Masuoka (Shinya Tsukamoto) treibt eine Obsession: Er will wissen, was echte Angst ist – und wohin sie einen führen kann. In der U-Bahn filmt er zufällig einen bizarren Selbstmord, bei dem sich ein Mann mit einem Messer die Augen aussticht. Gebannt betrachtet Masuoka diese Szene wieder und wieder vor dem Monitor und entdeckt, dass der letzte Blick des Selbstmörders auf einen bestimmten Punkt fixiert ist: auf eine Tür im tiefer gelegenen U-Bahn-Schacht. Masuoka macht sich sofort auf und gelangt durch diese Tür in labyrinthische Katakomben. Dort findet er eine verwilderte junge Frau, die nackt an einen Felsen gekettet ist. Erschreckt und fasziniert zugleich nimmt Masuoka die Frau mit zu sich nach Hause…
DeadGod´s Meinung
Marebito – Wenn DAS mal kein polarisierender Film ist, welcher dann? Mit polarisierend meine ich in diesem Falle nicht, daß die Meinung der Zuschauer soweit auseinander geht, sondern eher, daß dieser Film in sich absolut kontrovers ist: auf der einen Seite ist die meiste Zeit das ruhige, fast schon langweilige Leben von Masuoka dokumentiert, der sich nichts sehnlicher wünscht als den reinen Schrecken, die pure Angst zu erfahren; auf der anderen Seite wird diese abstrakte Idylle durch krasse Bilder und Szenen gestört und durch einen so surrealen Plot, ganz wie man es von einem Shinya Tsukamoto – Film erwarten kann (auch wenn Regie Takashi Shimizu führt).
Marebito versteht es einfach, von der ersten Minute an gerade durch seine Ruhe und Monologe des Hauptdarstellers eine dunkle, beklemmende Atmosphäre und auch Spannung zu erzeugen, die sich auch noch den ganzen Film über bis zum Ende hält. Die Reisen von Masuoka durch Tokyos Unterwelt und den damit verbundenen Gefahren sind sehr schön & plausibel dargestellt. Besonders intensiv wird der Film, als er das Mädchen F in der Unterwelt findet und mit in seine Welt nimmt um sie zu studieren – doch damit fangen seine Probleme erst richtig an, denn die Wächter der Unterwelt wollen F nicht gehen lassen und Masuoka muß erkennen, daß Blut die einzige Nahrung ist, die F zu sich nimmt…
FAZIT: verstörend, melancholisch, schockierend und vor allem wahnsinnig: wer Megagrusel oder Action erwartet, ist hier definitiv fehl am Platz. Fans von schwerer bzw. abstrakter japanischer Kost sind jedenfalls bestens beraten und sollten sich dieses Schmuckstück nicht entgehen lassen.
Wertung: 9 / 10
Die DVD
Anbieter: Alive AG
Verpackung: Amaray
Sprachformate: Deutsch: Dolby Digital 5.1,Japanisch: Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch
Extras:
- Trailer von anderen Filmen
- Kapitel- / Szenenanwahl
- Interview mit dem Regisseur
Screenshots