Inhalt:
Chaos regiert das Land. Guerillas bekriegen die korrupte Polizei, Banden terrorisieren die bettelarme Bevölkerung. Überall Krawalle, Unruhen, Hinrichtungen. Tamara vermisst ihren Jungen: Gerade saß Timka doch noch auf seiner Schaukel! Der Einzige, der ihr gegen horrende Bezahlung hilft, ihren Sohn zu finden, ist Folterexperte Brajyuk. Er ahnt: Es kann nur Kinderhändler Taha dahinterstecken! Der steht ohnehin auf seiner Abschussliste. Was für ein Antiheld! Wo bei anderen ein Herz schlägt, sitzen bei Brajyuk nur beißender Zynismus und stoischer Sadismus. Wenn er lacht, dann über die eigenen Gräueltaten. Auch alle anderen Gestalten in dieser Jeder-gegen-jeden-Welt erscheinen verkommen und innerlich zerfressen. Diese Hoffnungslosigkeit verstärken die beeindruckenden Bilder der kargen Landschaft, in der immerzu der Wind rauscht. STEPPENWOLF ist eine gnadenlose Aneinanderreihung von Schlägen in die Magengrube.
Kasachstan ist nicht wirklich dafür bekannt, um uns mit Filmen zu versorgen. Da ist es kein Wunder, dass die Thematik eines der Probleme des Landes aufgreift – Korruption! Hier aber steht alles auf dem Kopf. Niemand ist mehr sicher. Es wird überall geplündert und geraubt, wo es nur geht und auch eine Polizeistation ist nicht sicher und wird überfallen. Hier ist sich jeder der nächste und ausgerechnet einer, der Leute foltert, soll nun einen kleinen Jungen wiederfinden – aber was macht man nicht alles für das liebe Geld?
Man ist gespannt, was einem hier erwartet und man wird wahrlich nicht enttäuscht werden. Zu allererst ist man beeindruckt, wie man das alles perfekt einfängt und sich alles wiederspiegelt. Der Kameramann fängt die Bilder wirklich toll ein. Dann kommt noch Tamara dazu, die in all den Unruhen ohne Furcht nach ihrem Sohn sucht. Stotternd und vermutlich etwas zurückgeblieben, verkörpert sie ihre Rolle wirklich grandios. So etwas hat man selten gesehen, wie sie als Charakter eigentlich überhaupt nicht in die Geschehnisse hinein passt, aber letztlich alles sehr stimmig rüber kommt.
Brajyuk hingegen ist das komplette Gegenteil. Ihm geht so ziemlich alles am Arsch vorbei und wenn er sich von etwas einen nutzen ziehen kann, dann zögert er nicht lange. Ohne Skrupel ist er auch bei den Folterungen, oder den Tötungen. Da geht er recht rabiat und brutal zu Gange. Gepaart mit ein paar zynischen Sprüchen rundet er das ganze recht gut ab. Diese Gangart dürfte vermutlich nicht jedem Zuschauer gefallen, doch was man sieht ist wirklich sehr gut in Szene gesetzt worden. Steppenwolf dürfte eine kleine Geheimperle sein, denn er überrascht in vielerlei Hinsicht.
Mit freundlicher Unterstützung von Plaion Pictures
