Geisterjäger John Sinclair
(Geisterjäger John Sinclair)
mit Kai Maertens, Urs Remond, Jana Hora, Manfred Andrae, Anna Geislerova, Michael Habeck, Teresa Harder, Carlheinz Heitmann, Robert Hummel, Stanislav Hybler, Michael Kroecher, Valentin Platereanu
Regie: Daniel Anderson / Robert Sigl / John van de Rest
Drehbuch: Josine van Dalsum / Felix Meyer
Kamera: Markus Schott / Nyika Jancso / Fred Brinkman
Musik: Karel Svoboda
FSK 16
Deutschland / 2000
Der Geisterjäger John Sinclair arbeitet im Auftrag von Scotland Yard und ist zusammen mit einer Gruppe von Freunden und Helfern auf der Jagd nach Geistern, Dämonen, Ghouls, Vampiren und ähnlichen Phänomenen. Die Mystery-Thriller-Serie beruht auf Motiven der erfolgreichsten Mystery-Heftroman-Reihe der Welt. 1973 erfand Autor Helmut Rellergerd unter dem Pseudonym Jason Dark die Figur des John
Sinclair für die Bastei-Serie „Gespenstergeschichten“.
Pilotfilm „Die Dämonenhochzeit“: Der Londoner Geisterjäger John Sinclair untersucht den mysteriösen Tod dreier deutscher Frauen in der näheren Umgebung von Köln, die alle eine Gemeinsamkeit zu haben scheinen. Eine erste Spur führt ihn in das Kölner Völkerkundemuseum, wo der Bibliothekar Viktor Gonsior Voodoo-Experimente durchführt. Gonsior ist die Schlüsselfigur zu einem satanischen Komplott, bei dem ein mächtiger Dämon namens „Der schwarze Tod“ die „Fürstin der Finsternis“ wiedererwecken will um mit ihr die Weltherrschaft anzutreten. Unterstützt wird John von Bill Conolly und Will Mallmann. Die Dämonenhochzeit soll im Kölner Dom stattfinden …
Episoden:
Disc 1:
Pilotfilm „Die Dämonenhochzeit“
01 Ich töte jeden Sinclair
Disc 2:
02 Das Horrorkabinett
03 Der Hexenclub
04 Anruf aus dem Jenseits
05 Der Sensenmann als Hochzeitsgast
Disc 3:
06 Engelsgrab
07 Todeskarussell
08 Die Rattenkönigin
09 Der Gerechte (als Deutschland-Premiere)
Im Jahre 2000 erschien nach den eher mäßigen beiden Fällen in Spielfilmlänge doch noch eine neunteilige TV-Serie, in der sich Kai Maertens weiterhin als John Sinclair um mystriöse und gespenstische Fälle kümmern konnte, wer jetzt allerdings die Hoffnung hegen sollte, das die Serie qualitativ besser als die beiden Spielfilme geraten ist, dem sei gleich zu Beginn der Wind aus den Degeln genommen. Zuerst hätte man dafür eventuell nochmalig die gesamte Darsteller-Riege auswechseln müssen, denn was sich dem Zuschauer hier an Schauspiel bietet ist nicht gerade in einem hohen Bereich angesiedelt, um es einmal ganz vorsichtig auszudrücken. Größtenteils wird man dabei mit nervender Theatralik konfrontiert, wobei nicht selten der Eindruck entsteht, das man sich in einem Schmierentheater irgendwo in der tiefsten Provinz befindet. Hinzu kommen die wirklich streckenweise absolut hanbüchenen Dialoge, die dem ganzen aber auch schon wieder eine sicherlich nicht unbedingt gewollte, aber sehr trashige Note verleiht.
Wer die John Sinclair Heftromane kennt, der weiss das vor allem die früheren Ausgaben zumeist äusserst spannend geschrieben waren, doch genau dieser Aspekt kommt in allen 9 Folgen der Serie überhaupt nicht zum tragen, vielmehr plätschern die einzelnen Episoden ziemlich belanglos vor sich hin und kranken an ihrer extrem schlechten Umsetzung, denn es entwickelt sich in einigen Folgen noch nicht einmal der geringste Ansatz eines Spannungsbogens, was man eigentlich schon als kleinen Offenbarungseid ansehen kann. Es fällt mir ehrlich gesagt gar nicht einmal so leicht, diese Serie so hart zu kritisieren, habe doch auch ich in frühen Jehren die Romane geradezu verschlungen, aber gerade deshalb sehe ich es auch als meine Pflicht an, auf die eklatanten Mängel hinzuweisen, die hier einfach zu offensichtlich sind. Man fragt sich ehrlich, ob die Macher der Serie überhaupt einmal einen der besagten Heftromane gelesen haben, um sich überhaupt einen Eindruck vom Sinclair-Universum zu machen, das doch ziemlich vielschichtig und vor allem interessant ist.
Leider ist hier rein gar nichts davon zu spüren, in keiner Phase kummt eine Grundstimmung auf, die wenigstens ein gewisses Horror-Feeling aufkommen lassen würde, das allerdings absolut zwingend notwendig gewesen wäre, um den Romanvorlagen auch nur annähernd gerecht zu werden. Jeder einzelnen Episode fehlt es an Esprit und Fantasie, das Geschehen wurde viel eher äusserst lieblos und langatmig in Szene gesetzt und entbehrt zudem auch noch jeglichen Höhepunkten. Wenn wenigstens ein gewisses gruseliges Ambiente vorliegen würde, dann könnte man eventuell über einige andere Defizite hinwegsehen, doch auch in dieser beziehung entpuppt sich die Serie als absoluter Rohrkrepierer. Und so kann man dann auch nicht unbedingt von einem Sehgenuss sprechen, vielmehr entpuppt sich die gesamte Serie als eher unterdurchschnittliches Seherlebnis, das einen sehr schalen Beigeschmack zurücklässt und höchstens wegen seines schlechten gesamteindruckes im Gedächtnis des Betrachters hängenbleibt.
Vielleicht wäre es besser gewesen, nach den beiden schon sehr dürftigen Spielfilmen auf eine Serie zu verzichten, denn das Endprodukt ist nicht gerade das, was sich vor allem die Fans des Geisterjägers erwartet hatten. ganz sicher ist es nicht besonders leicht, dessen Abenteuer perfekt umzusetzen, doch die Lieblosigkeit, mit der man hier zu Werke gegangen ist, kann man schon fast als sträflich bezeichnen.
Fazit:
Grottenschlechte Darsteller, keinerlei Horror-Feeling, so gut wie keine Spannung und schon gar keine gelungene Atmosphäre, das sind die gewichtigsten Mängel, die diese Serie aufzuweisen hat. Und so bleibt unter dem Strich nichts weiter übrig, als der ziemlich dürftige Versuch, einer Romanfigur ihre Berechtigung auf dem Bildschirm zu geben. Dieser Versuch ist leider total daneben gegangen, so das man hier leider keine Empfehlung aussprechen kann.
Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo
Bild: 1,33:1
Länge: 540 Minuten
1,5/10