
Originaltitel: Calvaire
Herstellung: Frankreich 2004
Regie: Fabrice Du Welz
Darsteller: Philippe Nahon, Laurent Lucas, Jackie Berroyer
Laufzeit: 88 Minuten
Freigabe: keine Jugendfreigabe
Inhalt :
Eine Autopanne in einem abgelegenen Waldstück zwingt den herumtingelden Sänger Marc Stevens die Nacht im Hotel eines gewissen Bartel zu verbringen, einem mehr als seltsamen Kauz. Doch schon bald muss Marc feststellen, dass nahezu alle Personen in der Umgebung dieser Absteige sehr seltsame Wesenszüge an den Tag legen. Als Bartel ihm eröffnet, dass er Mitnichten ein einfacher Gast ist,sondern sein Gefangener, beginnt für Marc eine Zeit gewalttätiger Grausamkeit. Denn um an das
heranzukommen, was der mysteriöse Hotelbesitzer in dem Entertainer vermutet, bedarf es einer besonderen Foltermethodik.
SplatGore´s Meinung :
Gerade in den letzten Jahren hat Frankreich doch eine Menge guter Filme an den Start gebracht. Allen voran natürlich die brutalen Filme wie High Tension, Martyrs oder Inside, die nicht nur schocken, sondern zum Teil auch unter die Haut gehen. Wobei sich diese Filme hauptsächlich durch den Gore in den Vordergrund gebracht haben, aber auch anhand der Story. In Martyrium geht es um eine altbekannte Geschichte. Man ist in einem abgelegenen Waldstück unterwegs und hat eine Panne am Auto, doch Marc scheint Glück zu haben, da in der Nähe eine Unterkunft zu finden ist und er zumindest dort nächtigen kann, bevor sein Auto am nächsten Tag repariert wird. Wie immer fängt alles sehr gemächlich an (beinahe schon zu ruhig) und es dauert eine ganze Weile bis etwas interessantes passiert. So plätschert die Story erst mal vor sich hin, bevor dann doch etwas passiert und bis Marc bemerkt, das hier etwas nicht stimmt und er auch nicht sicher ist. Die Tortur des Wahnsinns beginnt – so der Zusatztitel von Calvaire, der unter diesem Namen schon ein mal heraus gebracht worden ist.
Wer sich hier auf eine neue französische Schlachtplatte freut, den muss man enttäuschen. Sowas kommt in dem Film überhaupt nicht vor. Eigentlich kann man sich das schon denken, da er sonst nicht bei Störkanal rausgekommen ist, denn diese Filme sind immer recht speziell und da steht die Härte nicht im Vordergrund. Zumindest die visuelle. Martyrium geht viel mehr auf die Psyche. Auch auf einen reinen Folterfilm darf man sich hier nicht einstellen und das Marc hier von Anfang bis Ende gefoltert und gequält wird. Viel mehr tobt sich der Hinterwäldler an ihm aus und verkleidet ihn als seine Frau, die ihn vor einiger Zeit hat sitzen lassen. Nun kann man von ausgehen, dass man nun in die Richtung Backwood Slasher abdriftet, aber das ist auch nicht der Fall. Man bleibt weitestgehend in Richtung eines Dramas. Und das liegt allen voran an dem komischen Kauz, dem dieses Hotel gehört und der wohl schon länger durch geknallt ist, aber erst jetzt die Möglichkeit hat und sich darin ausleben kann.
Die Meinungen über den Film spalten sich sehr. Die einen sind total begeistert von dem Film, die anderen können so gut wie gar nichts damit anfangen. Von langweilig und zähflüssig, bis hin zu unterhaltsam und genial richten sich die Meinungen. Wie so oft liegt es auch am Geschmack des einzelnen Betrachters. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er entweder hopp oder top ist. Ein Zwischending kann ich mir hier nur schwer vorstellen.
Persönlich gefällt mir der Film auch nicht und ich werde nicht so recht warm nicht. Für mich zieht es sich schon am Anfang und es wird nur wesentlich besser. Auch als Marc dann erkennt das er in die Hände eines Irren geraten ist passiert für mich zu wenig und der Funke will auch da nicht überspringen. Ich verurteile aber den Film nicht von vorneweg, da er nicht schlecht gemacht ist. Die Geschichte bzw. die Umsetzung ist eben nicht für jedermann gemacht. Natürlich muss man sich auch hier wieder drauf einstellen, das es sich nicht um einen „Unterhaltungsfilm“ handelt.
Mit freundlicher Unterstützung von
Die DVD
Anbieter: Störkanal
Verpackung: Digipak
Sprachformate: Deutsch, Französisch Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch
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