Keith Lemon - Der film

      Keith Lemon - Der film






      Keith Lemon - Der Film
      (Keith Lemon: The Film)
      mit Leigh Francis, Laura Aikman, Verne Troyer, Kelly Brook, Paris Arrowsmith, Theo Barklem-Biggs, Kevin Bishop, Logan Bruce, Una C, Fearne Cotton, Chris Cowlin, Abigail Hamilton, Lee Nicholas Harris, David Hasselhoff
      Regie: Paul Angunawela
      Drehbuch: Paul Angunawela / Leigh Francis
      Kamera: Julian Court
      Musik: Mark D. Todd
      FSK 16
      Großbritannien / 2012

      Keith Lemon ist nie um neue Ideen verlegen, seine neue Erfindung, der Securipole, erweist sich allerdings als Schuss in den Ofen. Um seine Schulden für eine Million bestellte, aber nicht verkaufte Securipoles zu tilgen, stürzt sich Keith ins nächste Abenteuer. Zunächst kann er sein neues Smartphone in David Hasselhoffs Talkshow vorstellen und sich ein Date mit Sexbombe Kelly Brook sichern. Dass das Gerät seine eigenen Tücken hat, wird ihm gerade noch bewusst, um seine Freundin aus den Klauen von Evil Steve zu retten.


      Mit "Keith Lemon - Der Film" hat man das Regie-Debüt von Paul Angunawela vorliegen und man legt sich keinesfalls zu weit aus dem Fenster heraus wenn man behauptet, das diese britische Komödie ganz sicher nicht jeden Geschmack treffen wird. Anders als gewohnt bekommt man hier nämlich nicht den oft gerühmten britischen Humor serviert, sondern viel eher eine Art von Komödie, die sich vielmehr durch sexuelle Anspielungen, deftige Zoten-und jede Menge Fäkal-Humor auszeichnet. Da das nun nicht jedem liegen wird, sollte man schon im Vorfeld ganz genau überlegen, ob man sich das völlig überzogene Spektakel zu Gemüte führen will, das sich hier über rund 80 Minuten präsentiert. Phasenweise lässt das Geschehen nämlich schon Slapstick-Züge erkennen und die zugegebenermaßen reichlich vorhandenen Gags erscheinen einem streckenweise doch etwas plump und platt. So kann man dem Film also keineswegs ein zu hohes Niveau andichten, denn dieses siedelt sich vielmehr in den absoluten Niederungen an, was aber nicht bedeuten soll, das es sich um keine kurzweilige Unterhaltung handelt. Wenn man nämlich mit dieser etwas gewöhnungsbedürftigen Art des Humors etwas anfangen kann, dann ist "Keith Lemon - Der Film" sogar eine riesige Spaß-Granate, in der wirklich kein Auge trocken bleibt.

      Das liegt allein schon an den skurrilen Charakteren, von denen die Hauptfigur Keith (Leigh Francis) natürlich den Vogel abschießt. Allein schon optisch erscheint der gute Mann mit der prallen Fönwelle wie ein übrig gebliebenes Relikt vergangener Jahrzehnte, aus denen ganz augenscheinlich auch seine deftigen Sprüche hängen geblieben sind. Doch auch die restlichen Figuren stehen dem skurrilen Ambiente dieses Werkes in nichts nach, so das man sich schon nach nur wenigen Minuten einen sehr guten Überblick darüber verschaffen kann, welch hanebüchene Geschichte hier auf einen zukommt. Etliche Cameo Auftritte diverser Stars (Gary Barlow, Ronan Keating, Billy Ocean, David Hasselhoff oder Emma Bunton) sind hier ein willkommenes Bonbon, heben jedoch das Niveau des Szenarios nicht sonderlich an. Ob dies jedoch unbedingt von Nöten wäre lasse ich einmal dahingestellt, denn das grell-bunte Spektakel funktioniert auf seine ganz spezielle Art ganz hervorragend, denn selbst Ansätze von Langeweile sind weit und breit nicht zu erkennen. Dies trifft allerdings auch nur dann zu, wenn man mit dieser Art Komödie überhaupt etwas anfangen kann, handelt es sich doch um eine vollkommen sinnlose Blödelei, die keinerlei Anspruch auf höhere Qualität legt.

      Wer eine typische britische Komödie voll brillanter Situationskomik oder tiefgründigem schwarzen Humor erwartet, befindet sich hier auf dem vollkommen falschen Dampfer, denn das Szenario gibt schon mit der allerersten Einstellung eine ganz klare Richtung vor, in die das Ganze tendieren wird. Deftige Sprüche, frivole Dialoge und sexuelle Anspielungen ohne Ende halten das kaum vorhandene Niveau ganz bewusst extrem niedrig, doch habe ich persönlich dies keinesfalls als negativen Kritikpunkt ausmachen können. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn ich möchte durchaus behaupten, das sich hier ein äußerst kurzweiliges Filmchen präsentiert, das auf seine ganz eigene Art blendend funktioniert und somit auch beste Unterhaltung für zwischendurch anbietet. Dies liegt auch in der versammelten Darsteller-Riege begründet, die sicherlich nicht gerade durch herausragende Leistungen auffällt, aber für ein Szenario dieser Machart genau die richtigen Dinge in die Waagschale wirft, um den Betrachter bei Laune zu halten.

      Und so kommt es bei vorliegendem Film extrem stark auf den Geschmack des Zuschauers an, denn es wird ganz bestimmt genügend Leute geben, denen dieses vollkommen überzeichnete Geschehen überhaupt nicht zusagt. Der teils flache, aber streckenweise recht derbe Humor dürfte ein weiteres Hindernis für manch einen darstellen, ist kräftiger-und in hohem Maße vorhandener Fäkal-Humor doch längst nicht jedermanns Sache. Wer sich jedoch an diesen Dingen erfreuen kann sollte unbedingt auf diese DVD zurückgreifen, denn mehr sinnlose Blödelei geht im Prinzip schon gar nicht mehr, so das man sich auf ein wahres Feuerwerk des schlechten Geschmackes einstellen darf, das durchgehend jede Menge Spaß und Freude bereitet.


      Fazit:


      Zwar bin ich nicht in jedem Fall ein Freund des hier zur Schau gestellten Humors, doch bei "Keith Lemon - Der Film" funktioniert die bunte Chose ganz hervorragend. Phasenweise können einem sogar die Lachtränen in die Augen Schießen, denn für die in diesem Werk dargestellte Blödheit braucht man eigentlich einen Waffenschein. Von mir eine dicke Empfehlung an alle, die Fäkal-Humor und schmutzige Sprüche zu schätzen wissen.


      7/10