Code Name Geronimo

      Code Name Geronimo






      Code Name Geronimo
      (Seal Team Six: The Raid on Osama Bin Laden)
      mit Cam Gigandet, Anson Mount, Freddy Rodriguez, Xzbit, Kathleen Robertson, Robert Knepper, Eddie Kaye Thomas, Kenneth Miller, William Fichtner, Jenny Gabrielle, Mo Gallini, Tait Fletcher
      Regie: John Stockwell
      Drehbuch: Kendall Lampkin
      Kamera: Peter Holland
      Musik: Paul Haslinger
      FSK 16
      USA / 2012

      Pakistan, 2. Mai 2011: fast 10 Jahre nach den Ereignissen von 9/11 und nach monatelanger Vorbereitung des CIA und Militärs in geheimen Trainingslagern, durch Überwachungsaktionen und geschickte Ablenkungsmanöver fällt ein Lieutenant Commander mit seinem Team, bestehend aus den besten Navy Seals der Vereinigten Staaten, in das geheime Versteck von Osama Bin Laden ein. Alle haben nur ein Ziel: den meist-gesuchten Terroristen der Welt zu finden und der jahrelangen Suche ein Ende zu setzen - die Jagd nach dem Mann, der vor über zehn Jahren das Land, welches sich stets für unangreifbar hielt, auf eigenem Boden überfiel und somit für den Tod von knapp 4.000 Menschen verantwortlich war.


      Operaton "Neptun's Spear"


      So der Name der wohl wichtigsten Militäroperation der Amerikaner die in den letzten Jahren stattgefunden hat. Regisseur John Stockwell hat sich der Thematik angenommen und mit "Code Name Geronimo" die Geschichte verfilmt, die zum Tode des meistgesuchten Terroristen Osama Bin Laden geführt hat. Ob sich dabei alles genau so abgespielt hat wie es hier dargestellt wird mag man schwerlich zu beurteilen, allerdings hinterlässt das Geschehen einen durchaus glaubwürdigen Eindruck. Stockwell legt besonderen Wert darauf, die Planung der Militäraktion in den Vordergrund zu stellen was ihm auch ganz ausgezeichnet gelingt. Man bekommt einen hervorragenden Eindruck darüber, wie kompliziert die gesamten Vorbereitungen ausgefallen sind, die letztendlich zum Tod des Al Kaida Führers geführt haben. Der technische Aufwand und vor allem die Geheimhaltung der Aktion stehen im Mittelpunkt dieses TV-Filmes, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers von der ersten Minute an für sich gewinnen kann.

      Auf der einen Seite werden einem ausführlich die Bemühungen der Geheimdienste näher gebracht die hauptsächlich darum bemüht sind, eine Bestätigung für den Aufenthaltsort Bin Laden's zu bekommen, andererseits steht das Trainings-Programm der Soldaten im Focus, die für die gefährliche-und sensible Mission ausgewählt wurden. Bis ins kleinste Detail werden dabei die einzelnen Aktionen beleuchtet, die einen perfekten Einsatz im Feindgebiet ermöglichen sollen. Auch die Entbehrungen der Elite-Kämpfer spielen dabei eine nicht unwichtige Rolle und so werden auch menschliche Aspekte beleuchtet, die dem Ganzen einen äußerst authentischen Eindruck verleihen. Ein wichtiger Aspekt ist auch der Punkt, das die Soldaten zuerst nicht erfahren, um welche Zielperson es sich handelt, es wird lediglich immer wieder erwähnt, wie wichtig der Einsatz ist und das es sich um eine hochgestellte Person handelt. Natürlich stellen die Männer ihre eigenen Vermutungen an, doch die Bestätigung für ihren Verdacht erhalten sie erst kurz vor ihrem Einsatz.

      "Code Name Geronimo" zeichnet ein eindringliches Bild über den gigantischen Aufwand der nötig war, um diesen Militärschlag überhaupt umzusetzen, beinhaltet die Aktion doch auch etliche Unbekannte. So konnte man anscheinend schwerlich vorhersehen, wie sich Pakistan verhalten wird und auch die Geheimhaltung der ganzen Operation steht mehrmals auf des Messers Schneide, bevor am Ende der geglückte Zugriff erfolgen konnte. Obwohl man ja ganz genau weiß wie das Ganze ausgeht, steht man die gesamte Laufzeit über wie unter Strom, was ein eindeutiges Indiz für eine erstklassige Inszenierung darstellt. Phasenweise entsteht sogar der Eindruck, als wenn man sich in einer Live-Doku befinden würde, was insbesondere im finalen Showdown zum Ausdruck kommt, der letztendlich zum Tod von Osama Bin Laden führt. Interessant ist auch die Sichtweise auf den technischen Aufwand der nötig war, um diese Aktion überhaupt durchführen zu können und man möchte gar nicht wissen, wie viel Geld nötig war, um alles zu bewerkstelligen, was einem hier in gut 90 Minuten präsentiert wird. Eine über Monate andauernde Vorbereitung und modernste Technik waren erforderlich, um innerhalb weniger Minuten einen Plan umzusetzen, bei dem es auf die absolute Perfektion ankommt, damit keine zivilen Verluste zu beklagen sind.

      Für mich persönlich ist es erstaunlich, das es überhaupt so lange gedauert hat, bis jemand die vorliegende Thematik verfilmt hat. Das Warten hat sich aber letztendlich gelohnt, denn wer Interesse für die vorliegende Thematik hat, wird bei "Code Name Geronimo" wirklich bestens bedient. Dabei versucht der Film auf zu großen Patriotismus zu verzichten und ein möglichst glaubwürdiges Bild der Ereignisse zu zeichnen. Zwar gelingt ihm das nicht durchgehend, dennoch kann man sich die Abläufe in dieser Form gut vorstellen. So kann man insgesamt gesehen von einem wirklich guten TV-Film sprechen, in dem auch die darstellerischen Leistungen als gut zu bezeichnen sind. John Stockwell hat hier wirklich einen richtig packenden Thriller kreiert in dem ein zeitgeschichtliches Ereignis im Mittelpunkt steht, das wohl niemanden unberührt lässt. Und ganz egal wie man zu der US-amerikanischen Politik steht, die Tötung des Al Kaida Führers hat zumindest eine Gefahr beseitigt, der man sich seit etlichen Jahren gegenüber sah. Das der Terrorismus damit nicht ausgelöscht wurde ist klar, aber zumindest hat man der bedrohlichen Hydra einen Kopf abgeschlagen.


      Fazit:


      Ob sich alles genau so abgespielt hat wie im vorliegenden Film vermag man nicht zu beurteilen, aber das Szenario erscheint glaubwürdig und überzeugt durch die minutiöse Erzählweise der einzelnen Schritte, die im Endeffekt für den Erfolg der wichtigsten Militäroperation der USA in den letzten Jahren erforderlich waren. Das dabei auch noch ein richtig guter Thriller entstanden ist, kann man als sehr positive Begleiterscheinung betrachten und deshalb ist dieses Werk auch jedem zu empfehlen, der Interesse an der Thematik hat.


      8/10