Skyfall






      Skyfall
      (Skyfall)
      mit Daniel Craig, Judi Dench, Javier Bardem, Ralph Fiennes, Naomie Harris, Berenice Marlohe, Albert Finney, Ben Whishaw, Rory Kinnear, Ola Rapace, Helen McCrory, Nicholas Woodeson, Bill Buckhurst
      Regie: Sam Mendes
      Drehbuch: Neal Purvis / Robert Wade / John Logan
      Kamera: Roger Deakins
      Musik: Thomas Newman
      FSK 12
      Großbritannien / USA / 2012

      Auf der Jagd nach einer Liste von Undercoveragenten, die mit diesem Dokument enttarnt und in den sicheren Tod geschickt werden könnten, stürzt James Bond, von einer Kugel getroffen, in eine tiefe Schlucht. Von Freund und Feind für tot gehalten, hält sich 007 versteckt, bis ihn ein Bombenanschlag auf seinen Geheimdienst zum Handeln zwingt. So kehrt Bond zum MI6 zurück, kämpft gegen einen unbekannten Gegner, der nur ein Ziel kennt: Dem britischen Geheimdienst empfindlich zu schaden und dessen Chefin M zu töten.


      Es gab wirklich einmal Zeiten, da konnte man es als Fann kaum aushalten, bis endlich das neueste Abenteuer mit dem legendären James Bond in die Kinos kam. Mittlerweile hat sich das jedoch auf meine Person bezogen total geändert, haben doch die heutigen Filme eigentlich gar nichts mehr an sich, was diese Film-Reihe immer so sehenswert gemacht hat. Schon mit der Verpflichtung von Pierce Brosnan für die Hauptrolle war ein leise schleichender Qualitäts-Verlust zu bemerken, doch seit Daniel Craig in die Rolle des Geheimagenten geschlüpft ist, kann man schon fast von einem erdrutschartigem Abfall sprechen. "Skyfall" offenbart sich nun als Beitrag, der im Prinzip alles vermissen lässt, was man an der Bond-Thematik doch immer so geschätzt hat und so bekommt man es mit einem äußerst lauen Agenten-Thriller zu tun, dessen dünne Geschichte zudem auch noch künstlich in die Länge gezogen wurde, um den Zuschauer länger als nötig zu quälen. Nicht nur, das Mr. Craig in meinen Augen die perfekte Fehlbesetzung darstellt und überhaupt nichts mehr vom damaligen Stil und Charme der ehemaligen Bond-Darsteller üräsentiert, auch sein Schauspiel kann zu keiner Zeit auch nur annähernd überzeugen.

      OK, der Figur wurden nun menschliche Züge verliehen, indem dem guten Mann etliche Schwächen verliehen wurden, doch ehrlich gesagt will man das bei einer solchen Kult-Figur doch gar nicht sehen. 007 war docj immer der Gentleman-Agent im Dienst ihrer Majestät und die Auswahl der jeweiligen Darsteller für die Rolle war doch ein untrügliches Indiz dafür, das man den Charakter auch ein wenig überzogen ins Bild rücken wollte. Gutes Aussehen und ein leicht affektiertes Auftreten sind seit jeher ein absolutes Markenzeichen, was nun aber vollkommen entfällt. Mit Craig wird einem jetzt ein menschliches Wrack vor die Nase gesetzt, das hier einfach vollkommen fehl am Platz erscheint und rein gar nichts mehr mit der Figur zu tun hat, die einen über mehrere Jahrzehnte begleitet hat. Und so präsentiert sich auch der gesamte Film, der mit der guten alten Tradition absolut nichts mehr zu tun hat. Vorbei sind die Zeiten des Humors, die Dialoge enthalten keinerlei Wortwitz und wirklich spektakuläre Passagen braucht man erst gar nicht mehr erwarten. Manch einem mag das eventuell sogar besser gefallen und nicht wenige Leute werden diese Art von Film als viel realistischer ansehen, doch James Bond darf ganz einfach nicht realistisch sein, sondern sollte weiterhin die kurzweiligen Spektakel bieten, die man von ihm gewohnt ist.

      In "Skyfall" jedoch hat 007 endgültig den letzten Rest seiner Seele verloren und meiner bescheidenen Meinung nach wurde hier eine Legende zu Grabe getragen. Bevor man weiterhin solch uninspirierte Szenarien mit einem fehlbestzten Daniel Craig auf den Weg bringt, sollte man lieber gar keinen weiteren Film auf den Markt bringen, der vielen alteingesessenen Fans einen weiteren Messerstich ins Herz setzen würde. Nach dem schon extrem schlechten "Casino Royale" hat man hier nun den absoluten Tiefpunkt erreicht, ich kann mich an keinen anderen Bondfilm erinnern der so wenig Spannung verbreitet hat wie die vorliegende Produktion. Vielmehr beinhaltet das Szenario etliche Längen und erscheint an vielen Stellen richtigehend ermüdend. Als Zuschauer hat man eigentlich nur den Wunsch, das die quälende Langeweile doch endlich ein Ende haben möge und nicht selten ertappt man sich bei dem Gedanken, das es doch das Beste wäre, wenn die Hauptfigur sterben würde, damit das Elend endlich ein Ende hat. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht das ich einmal diesen Wunsch verspüren würde, doch diese Verfilmung zeigt ganz eindeutig auf, das die Figut James Bond wirklich ausgedient hat und schon längst ihre ureigensten Stärken verloren hat.

      "Skyfall" ist nicht mehr und nicht weniger als ein extrem lauer Agenten-Thriller, der den Titel James Bond bicht einmal ansatzweise verdient. Eine Ikone des Films wird dermaßen demontiert das es einem fast schon in der Seele schmerzt. Und so sollten die Macher ein Einsehen haben und die reighe beerdigen, bevor man noch weitere vollkommen unnötige Werke auf den Markt bringt, die maximal bei Schlafstörungen des Betrachters eine willkommene Hilfe darstellen dürften. Doch ganz egal wie schlecht dieser Film ist, der größte Fehler war immer noch, die Rolle mit einem Daniel Craig zu besetzen, der ebenso überzeugend in der Rolle des Agenten erscheint, als wenn man Otto Waalkes den Rambo spielen lassen würde.


      Fazit:


      Wie schön waren doch die Zeiten, als Connery, Moore und Dalton noch auf Verbrecherjagd gingen und dabei mit Witz, Charme und Ausstrahlung agierten. Ausgestattet mit herrlichen Waffen und umgeben von den schönsten Frauen wurden die wahnwitzigsten Abenteuer überstanden, doch diese Zeiten sind anscheinend endgültig vorbei. Die Legende James Bond hat ihre Seele verloren und entpuppt sich mittlerweile als menschliches Wrack ohne jegliche Ausstrahlung und leider verhält es sich mit den Filmen nicht anders.


      3/10