Grabbers






      Grabbers
      (Grabbers)
      mit Richard Coyle, Ruth Bradley, Russell Tovey, Lalor Roddy, David Pearse, Bronagh Gallagher, Pascal Scott, Clelia Murphy, Louis Dempsey, Ned Dennehy, Stuart Graham, Michael Hough, Jonathan Ryan
      Regie: Jon Wright
      Drehbuch: Kevin Lehane
      Kamera: Trevor Forrest
      Musik: Christian Henson
      FSK 16
      Großbritannien / Irland / 2012

      Auf Erin Island passiert niemals etwas Aufregendes beruhigt Inselpolizist O’Shea seine neue Kollegin. Doch plötzlich verschwinden Fischer, tote Wale säumen den Strand und der alte Paddy hat in seiner Reuse ein ziemlich bizarres Wesen aus dem Wasser gezogen. Das Unglaubliche ist geschehen: Tentakelreiche Aliens sind auf der Insel eingefallen. Die bösartige Brut liebt Wasser und saugt Blut, was für die Einheimischen eher unbekömmlich ist. Aber warum hat ausgerechnet Paddy die Begegnung mit den hungrigen Außerirdischen überlebt? - Er war mal wieder hackedicht - und das mögen die fremden Besucher gar nicht. Damit ist die Überlebensstrategie der Inselbewohner klar: saufen, saufen, saufen … Doch selbst Iren können nicht so schnell trinken, wie die fruchtbaren Gäste sich vermehren ...


      Sauf dich zu und überlebe


      So ungefähr könnte man die Grund-Situation in dieser herrlichen Horror-Komödie beschreiben, die uns von unseren britischen Nachbarn präsentiert wird. Schauplatz des stattfindenden Monster-Horrors ist die beschauliche irische Insel Erin Island, auf der im Prinzip nie etwas Aufregendes passiert. Das ändert sich schlagartig, als eine außerirdische Lebensform vor der Küste im Meer landet, die sich als Krakenartiges Monster offenbart, das sich vom Blut der Menschen ernährt. Zugegebenermaßen dauert es eine geraume Weile, bis das Geschehen so richtig in Schwung kommt und auch Tempo aufnimmt, denn in den ersten gut 40 Minuten passiert nicht sonderlich viel. Dennoch erscheint die Einführung in die skurrilen Ereignisse keineswegs langweilig, denn von Beginn an wartet die Geschichte mit dem typischen britischen Humor auf, der sich in teils grotesker Situationskomik und in teils bissigen Dialogen zu erkennen gibt. Zudem macht es eine Menge Freude, sich mit den größtenteils kauzigen Charakteren zu beschäftigen. In der zweiten Filmhälfte geht es dann streckenweise ordentlich zur Sache und auch in Sachen Komik wird noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt, so das man insgesamt gesehen einen absolut überzeugenden Gesamteindruck dieses Werkes bekommt, das irgend etwas herrlich Erfrischendes an sich hat.

      Das mag in erster Linie auch am Schauplatz liegen, spielt sich das Szenario doch einmal nicht in irgendwelchen dichten Wäldern oder aber an amerikanischen Stränden ab. Hier bekommt man einmal herrliche Landschaftsaufnahmen einer beschaulichen Insel geboten. Ein großes Plus sind sicherlich auch die agierenden Schauspieler, denn die handelsüblichen Schönlinge bekommt man nicht zu sehen, stattdessen wartet Regisseur Jon Wright mit Darstellern auf, die einen sehr authentischen Eindruck vermitteln und zudem auch ein wenig verschroben wirken. Das ist gerade für den humorigen Anteil der Story nicht gerade unwichtig und man nimmt jedem einzelnen Protagonisten auch den trinkfesten Iren ab. Und trinkfest müssen die Charaktere auch sein, denn nur mit einem gewissen Promille-Gehalt kann man den außerirdischen Invasoren begegnen, ohne dabei sein Leben zu verlieren. Mit Alkohol verseuchtes Blut wirkt nämlich wie ein Gift auf den Organismus der Krakenwesen und so muss sich die gesamte Gemeinschaft der Insel so richtig zuschütten, um die Nacht zu überleben.

      Man merkt also das es sich rein inhaltlich um charmanten Blödsinn handelt, doch die Umsetzung des Ganzen ist so vortrefflich gelungen, das man ganz einfach einen Riesen-Spaß an dieser skurrilen Horror-Komödie hat, die teils aberwitzige Situationskomik präsentiert, aber auch mit brillantem Wortwitz aufwarten kann, der wunderbar trocken daher kommt. Herrlich amüsant erscheinen insbesondere die Passagen, in denen der Alkohol-Pegel schon die normalen Werte überschritten hat, wobei an dieser Stelle ganz besonders Hauptdarstellerin Ruth Bradley erwähnt werden sollte. Denn ihre Performance als besoffene Polizisten ist überragend und treibt dem Betrachter stellenweise die Tränen in die Augen. Doch auch sämtliche anderen Akteure hinterlassen einen absolut überzeugenden Eindruck und zeichnen sich durch sehr viel Spielfreude aus.

      "Grabbers" ist letztendlich eine grandiose Horror-Komödie, die in diversen Passagen an Filme wie "Slither" oder auch "Critters" erinnert. Hier wird einem Monster-Horror der schleimigen Art offenbart und der wie immer herausragende britische Humor macht dieses Werk zu einem wahren Erlebnis. Jon Wright hat wirklich alles richtig gemacht und seiner Geschichte eine unverwechselbare Note beigefügt, die dem Zuschauer auch nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Erfrischender Humor, extrem kauzige Charaktere und eine wunderbar abgedrehte Geschichte ergeben ein Gesamtpaket, das man ohne Übertreibung als absolut sehenswert bezeichnen kann. Wer groteske Situationskomik und brillanten Wortwitz in Verbindung mit einem schleimigen Horror-Spaß zu schätzen weiß, kommt einfach nicht an diesem Film vorbei, den man sich auch gern mehrmals anschauen kann.


      Fazit:

      Saufe um zu überleben heißt das Motto in dieser irischen Produktion und allein schon aufgrund dieses Slogans ist eine Menge Spaß vorprogrammiert. Mich hat dieses Werk jedenfalls absolut begeistert, so das ich nur eine unbedingte Empfehlung an jeden aussprechen kann, der ein ausgeprägtes Faible für trockenen britischen Humor hat, denn dieser kommt hier durchgehend zum Einsatz und sorgt für ein extrem kurzweiliges Film-Erlebnis.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 90 Minuten
      Extras: Behind the Scenes, Outtakes, Originaltrailer, Trailershow


      8,5/10
      So schnell kann es gehen. Da geht man Aushilfsweise in das hinterste Nest in einer kleinen Provinz, wo seit Jahren nie etwas passiert ist und man so gut wie nie Arbeit hat und dann passiert gleich so etwas. Ein Meteor stürzt in den Atlantik und dabei hat sich ein Parasit gelöst. Dieser ist nun im Meer unterwegs und breitet sich rasend schnell aus. Ein paar Fischer sind die ersten, die eine unschöne Bekanntschaft machen, bis es zum Festland kommt, wo mehrere Leute zu finden sind, um ihr Blut „auszusaugen“.

      Zuerst ist das Alien, der Parasit, oder wie man auch immer das Ding bezeichnen will ganz klein, doch es wächst rasend schnell und legt schnell Eier, damit die Spezies sich weiter ausbreiten kann. Es erinnert einen irgendwie an eine Art von Tintenfisch, gerade wenn es seine zahlreichen Tentakel einsetzt und damit auch das Blut saugt. Nur blöd, dass es kein unreines Blut mag und Alkohol ist in dem Fall überlebenswichtig. Es wird gesoffen was das Zeug hält, um sich vor dem Monster zu schützen. Normal heisst es ja, man soll nichts trinken um einen kühlen Kopf zu behalten. Hier ist es eben andersrum.

      Doch Grabbers ist kein reiner Horrorfilm. Ganz im Gegenteil, man kann ihn schwer einordnen. Auf der einen Seite tendiert er schon zum Horror Genre, auf der anderen bekommt man hier so viel britischen Humor, dass er locker auch als Komödie durchgehen kann. Ich denke so ein Zwischending wird es hier sein. Man wird auf jeden Fall von der ersten bis zur letzten Minute köstlich unterhalten und darauf kommt es an. Das Ende hat man sich wie immer offen gelassen. Eine Fortsetzung würde ich hier sehr begrüßen. Das ganze erinnert ein klein wenig an Slither.

      8 / 10 verschleimte Punkte


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