The Pact






      The Pact
      (The Pact)
      mit Caity Lotz, Casper Van Dien, Agnes Bruckner, Mark Steger, Haley Hudson, Kathleen Rose Perkins, Sam Ball, Bo Barrett, Dakota Bright, Jeffrey T. Ferguson, Rachael Kahne, Santiago Segura, Petra Wright
      Regie: Nicholas McCarthy
      Drehbuch: Nicholas McCarthy
      Kamera: Bridger Nielson
      Musik: Ronen Landa
      FSK 16
      USA / 2012

      Das Haus ihrer gerade verstorbenen Mutter ist ein hässlicher Ort für Annie, voller schlechter Erinnerungen. Eigentlich wollte sie hier nie wieder sein, aber nun sind zwei Frauen in diesem Haus verschwunden. Ihre Schwester Nicole und ihre Cousine Liz haben es betreten und sind nicht wieder aufgetaucht. Es gibt keinen Hinweis, keine Spur. Das Haus lässt auch Annie nicht los. Es beobachtet sie, berührt sie, legt kleine Spuren aus, öffnet Türen und schleift sie auch mal mit brutaler Kraft durch die Zimmer. Langsam kommt Annie dem Rätsel auf die Spur. Das Geheimnis des Hauses ist etwas aus der Vergangenheit. Es ist höchst lebendig - und abgrundtief böse ...


      Gruselfilme mit Geister-Thematik sind gerade in den letzten Jahren wieder sehr in Mode gekommen und erfreuen sich nicht erst seit der "Paranormal Activity-Reihe" großer Beliebtheit. Und so hat sich auch Nicholas McCarthy bei seinem Langfilm-Debüt einer dementsprechenden Geschichte angenommen, die sich jedoch rein inhaltlich phasenweise sehr wohlwollend von anderen Genre-Kollegen abhebt. Auch hier ist es einmal mehr ein Haus das anscheinend vom Bösen beseelt ist und in dem der jungen Annie der pure Horror entgegen schlägt und dennoch bietet das Szenario einige Komponenten, die dem Zuschauer einige Überraschungsmomente bereiten. Schon das Haus allein wirkt auf den ersten Blick überhaupt nicht gruselig, handelt es sich doch nicht um ein ansonsten übliches Spuk-Gebäude, das einem schon aufgrund der Optik einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Darin ist schon eine der Stärken dieses Filmes zu sehen, denn durch den vollkommen normalen Eindruck den das Gebäude hinterlässt, entfalten die Geschehnisse im Inneren eine viel stärkere Intensität, weil man ganz einfach nicht unbedingt damit rechnet, das sich hier das Böse eingenistet hat. McCarthy schafft es dabei fast spielend, dem Betrachter mit den einfachsten Mitteln das Fürchten zu lehren, denn es bedarf keinerlei spektakulärer Effekte, damit die Geschehnisse einen subtilen Horror aufkommen zu lassen, der einem merklich unter die Haut geht und seine Wirkung keinesfalls verfehlt.

      Zudem ist es die eher ruhige-und bedächtige Erzählweise die diesem Film seine Kraft verleiht. Denn die ersten zwei Drittel der Geschichte kommen fast ohne Tempo daher, was in diesem Fall aber keineswegs als negative Kritik anzusehen ist. Vielmehr führt einen der wohl dosierte Spannungsaufbau immer weiter auf ein tolles Finale hin, bei dem dann auch eine erhebliche Temposteigerung zu bemerken ist und es ordentlich zur Sache geht. Diesen Aspekt sollte man jedoch im richtigen Verhältnis betrachten, denn es offenbart sich kein überladenes Action-Spektakel, doch im Gegensatz zur ersten Filmhälfte nimmt das Geschahen fast schon rasante Züge an. Darauf kommt es aber im Prinzip auch gar nicht so sehr drauf an, denn "The Pact" überzeugt vielmehr durch seine äußerst dichte Grundstimmung und entwickelt zudem seine ganz eigene Bildsprache, von der eine sehr starke Faszination ausgeht, der man sich unmöglich entziehen kann. So wird man insbesondere im ersten Teil der Geschichte mit Bildern konfrontiert, die man zunächst überhaupt nicht zuordnen kann. Immer wieder wird Annie mit visionsartigen Träumen geplagt, die erst kurz vor dem Ende einen Sinn ergeben und perfekt in die Gesamt-Zusammenhänge hineinpassen.

      Ganz generell sind die Ereignisse herrlich ineinander verschachtelt und wirken wie ein mühsames Puzzle, das man im Laufe der Zeit zusammensetzen muss. Das Geheimnis des Hauses scheint in der Vergangenheit zu liegen und wird relativ lange im Dunkeln gehalten, bevor die Hauptfigur dazu in der Lage ist, den Knoten des Rätsels zu lösen. Die Auflösung des Ganzen ist dann auch teilweise recht überraschend, spielt doch nicht nur der im Haus ansässige Geist eine große Rolle. Und so entwickelt sich hier von der ersten Minute an ein äußerst atmosphärisches Film-Vergnügen, das durchgehend für eine wohlige Gänsehaut sorgt und den Betrachter ganz unweigerlich in seinen Bann zieht. Für mich persönlich ist das Werk von Nicholas McCarthy sogar einer der besten Geisterfilme der letzten Jahre, da hier auch durchaus ein Hauch von Innovation zu verspüren ist. Dieser äußert sich hauptsächlich in einem Aspekt, der von einigen Leuten eher als negative Kritik ausgelegt wird, meiner Meinung nach jedoch zu den absoluten Stärken dieses Filmes zu zählen ist. Dabei handelt es sich schlicht und ergreifend um die Wandlung eines Charakters auf die ich nicht weiter eingehen möchte, um nicht zuviel zu verraten. Nur so viel sei gesagt, die Wandlung ist extrem ungewöhnlich und ich kann mich im Moment an keinen Film erinnern, in dem diese Charakter-Veränderung schon einmal so dargestellt wurde. Bei menschlichen Charakteren sind diverse Wendungen ja vollkommen normal, doch in diesem speziellen Fall betrifft es die übernatürlichen Kräfte, die während der gesamten Laufzeit am Werke sind und das ist schon etwas, was ich bisher noch nicht gesehen habe. Wie dem aber auch sei, diese Fawcette des Geschehens wertet den Gesamteindruck sogar noch auf, als das es ihn nach unten drücken würde, wobei manch einer das eventuell vollkommen anders sieht.

      Letztendlich handelt es sich hier um ein erstklassiges Langfilm-Debüt von Nicholas McCarthy, der mit einem feinen Gespür und den minimalsten Mitteln einen wunderbaren Grusler geschaffen hat, der in allen Belangen zu überzeugen weiß. Tolle Bilder, eine sehr spannende Geschichte und eine herausragende Atmosphäre sorgen hier für beste Genre-Kost, die man sich unbedingt anschauen sollte. Ich war jedenfalls absolut begeistert und habe durchgehend dieses herrliche Grusel-Feeling verspürt, das Filme dieser Art so absolut sehenswert macht. Zudem hat mich auch das Schauspiel der Darsteller sehr beeindruckt, wobei insbesondere Hauptdarstellerin Caity Lotz eine tolle Performance hinlegt. Wer also eine Vorliebe für atmosphärische Horror-Thriller hat und von der Geister-Thematik einfach nicht genug bekommen kann, ist hier an der genau richtigen Adresse und darf sich auf ein tolles Film-Erlebnis einstellen.


      Fazit:


      Gerade im Zeitalter von "Paranormal Activity & Co." ist es als sehr positiv anzusehen, das es immer wieder Gruselfilme gibt, die einen auch wirklich in ihren Bann ziehen können. Stellen sich genannte Werke doch viel eher als gähnende Langeweiler dar, so kann "The Pact" sämtliche Erwartungen erfüllen, die man als Zuschauer in diesen Film setzt. Von mir gibt es jedenfalls eine ganz dicke Empfehlung für dieses herrlich atmosphärische Werk.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot elite
      Sprache / Ton: Deutsch DTS 5,1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,85:1 (16:9)
      Laufzeit: 89 Minuten
      Extras: Making of, Deleted Scenes, Interviews, Trailer, Trailershow


      8/10
      Ursprünglich war The Pact ein Kurzfilm mit nur 11 Minuten Spieldauer, doch als er auf dem Sundance Festival so gut angekommen ist, hat sich Regisseur Nicholas McCarthy dran gemacht um seinen ersten Spielfilm zu realisieren. Innerhalb von nur ein paar Wochen hat er es geschafft den Film fertig zu bekommen, was gar nicht mal so einfach ist. Gerade in der heutigen Zeit einen Gruselfilm abzuliefern, der sich vor Paranormal Activity auch nicht verstecken soll.

      Das es Gruselfilme gibt, bei dem das Haus das Böse ist, hat man ja schon gesehen. Hier hat man sich ein wenig daran orientiert, allerdings seinen ganz eigenen Stil durchgezogen und etwas neues auf die Beine gestellt. Aber ich muss sagen, dass es dem Film noch an dem gewissen etwas fehlt. Man hat zwar viele spannende Passagen, aber so ganz zündet er nicht. Was gut angekommen ist, als Annie von einem „Geist“ durch den Raum gezogen wird – ganz wie bei Paranormal Activity.

      Die meiste Zeit verläuft der Film eher ruhig. Es kommt immer wieder Spannung auf, welche sich natürlich zum Ende hin steigert, bis es dann zum Finale kommt. Aber vorher muss man die vielen Puzzle Teile zusammen setzen, die man immer wieder hingeworfen bekommt. Man weiß dass das Haus etwas auf sich hat und dass dort ihre Schwester und die Cousine verschollen sind. Kommt nicht an die Paranormal Activity Filme ran, aber man kann ihn sich gut anschauen.


      6,5 / 10



      Screenshots