The Viral Dactor

      The Viral Dactor






      The Viral Factor
      (Jik Zin)
      mit Jay Chou, Nicholas Tse, Ling Peng, Bing Bai, Andy On, Kai Chi Liu, Carl Ng, Tin Chiu Hung, Philip Keung, Elaine Jin, Deep Ng, Andrew Dasz, Steven Dasz, Brad Dirk Martin, Jared Robinson
      Regie: Dante Lam
      Drehbuch: Dante Lam / Candy Leung
      Kamera: Kenny Tse
      Musik: Peter Kam
      Keine Jugendfreigabe
      Hongkong / 2012

      Eine Eliteeinheit wird beim Auftrag einen Spezialisten für Biochemische Waffen aus dem Land zu schleusen aufgerieben. Jon (Jay Chou), der einzige Überlebende, macht sich auf eine atemlose Hetzjagd durch mehrere Länder um die Entführer an der Entwicklung eines tödlichen Virus zu hindern. Plötzlich steht er seinem Bruder (Nicholas Tse), von dessen Existenz er nicht wusste, gegenüber. Doch dieser kämpft auf der falschen Seite. Kann Jon seinen Bruder überzeugen und Asien vor dem tödlichen Virus retten? Im Kampf gegen eine Armada von Gegnern legen sie Kuala Lumpur in Schutt und Asche…


      Der asiatische Filmmarkt hat in den vergangenen Jahren etliche herausragende Filme aus den verschiedendsten Genres hervorgebracht und auch das neue Werk von Dante Lam ist ganz eindeutig in diese Kategorie einzuordnen. Mit "The Viral Factor" bekommt man es nun mit einem ausgezeichneten Action-Thriller zu tun, der sich auch keineswegs hinter diversen Hollywood-Blockbustern verstecken muss. Von der ersten Minute an offenbart sich dabei ein Szenario, das fast durchgehend mit einem extrem hohen Tempo daherkommt und mit etlichen Action-Sequenzen durchzogen ist. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen 2 Brüder, die im Prinzip auf verschiedenen Seiten stehen, sich aber im Laufe der zeit zu einer Einheit entwickeln und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Dante Lam ist es ganz vortrefflich gelungen, hier eine tolle Mixtur aus Action-und ein wenig Familiendrama zu schaffen, denn neben einem rasanten Action-Kracher bietet der Film auch genügend Freiraum, um die tragische Familiengeschichte der beiden Brüder eingehender zu beleuchten. Dabei sind die jeweiligen Anteile von Action-und Drama ausgezeichnet verteilt und ergeben in der Summe ein absolut überzeugendes Gesamtergebnis.

      Die Geschichte verfügt über einen konstant ansteigenden Spannungsaufbau und hält den Betrachter bis zur letzten Minute bei Atem, die Erholungsphasen innerhalb der Story beschränken sich nämlich wirklich auf ein absolutes Minimum. Durch die hervorragenden Kamerafahrten werden einem die waghalsigen Stunts sehr gut näher gebracht und sorgen zudem für ein teilweise schon sehr schweißtreibendes Filmvergnügen der Extraklasse. Immer wieder wird das Tempo der Ereignisse angezogen und man fragt sich dabei ganz unweigerlich, über welche Kondition die Protagonisten verfügen, die in einem permanenten Dauereinsatz über ihre Grenzen hinausgehen müssen. Die beiden Haupt-Charaktere Kon und Man Young liefern hier körperliche Höchstleistungen ab, denn unzählige Schießereien, jede Menge Nahkämpfe und die wildesten Verfolgungsjagden führen sie an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit. Nun kann man sich hierbei sicherlich die berechtigte Frage stellen, ob die ein oder andere Passage nicht sogar ein wenig unrealistisch erscheint, doch in einem solchen Action-Spektakel sollte man nicht zwangsläufig auf die Glaubwürdigkeit diverser Abläufe pochen.

      Dennoch ist insbesondere die Figur des Jon ein wenig fragwürdig, läuft der gute Mann doch mit einer Pistolenkugel im Kopf herum, die er sich bei einem Anschlag zu Beginn des Filmes eingefangen hat. Da die Ärzte ihm dann auch noch eine Zeitspanne von gerade einmal 2 Wochen genannt haben bis er unter einer vollständigen Lähmung leidet und er zudem unter immer stärkeren Kopfschmerzen leidet, ist sein Kampfeinsatz während der gesamten Laufzeit etwas kritisch und wenig glaubwürdig anzusehen. Das soll aber keinesfalls den gewonnenen Gesamteindruck dieses Filmes schmälern, der beste Unterhaltung auf höchstem Niveau anbietet. Fast typisch für einen asiatischen Film ist auch "The Viral Factor" nicht ganz frei vom üblichen Schuss Melodramatik, der ganz besonders am Ende der Geschichte zum Ausdruck kommt. Es bewegt sich jedoch alles in einem angenehmen Rahmen, so das der Abschluss des Ganzen zwar etwas tragisch, aber keinesfalls übertrieben oder gar schnulzig erscheint.

      Insgesamt gesehen ist hier ein nicht immer glaubwürdiger, aber nichtsdestotrotz absolut überzeugender Film entstanden, der auch höheren Ansprüchen genügen dürfte. Eine jederzeit spannende Geschichte, überzeugend agierende Schauspieler und jede Menge tempreiche Action-Passagen ergeben ein Gesamtbild, das sich definitiv weit über dem üblichen Durchschnitt ansiedelt. Untermalt von einem wuchtigen Score bietet "The Viral Factor" Action-Kino vom Feinsten und offenbart bei einer Gesamtspielzeit von gut 2 Stunden keinerlei langatmige Momente, die das Sehvergnügen trüben würden. Ein wenig Familiendrama lässt zudem auch noch genügend Freiraum für einige sehr emotionale Momente, so das man letztendlich von einem absolut ansprechenden Gesamtpaket reden kann.


      Fazit:


      "The Viral Factor" ist ein weiteres Beispiel dafür, was für tolle Filme immer wieder aus dem asiatischen raum kommen. Dabei handelt es sich längst nicht mehr nur um die typischen Japan-Grusler wie "Ring", denn auch sämtliche anderen Genres bringen immer wieder hochklassige Produktionen hervor, die sich locker mit den üblichen Hollywood-Produktionen messen können.


      Die DVD:

      Vertrieb: Splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Mandarin DD 5.1
      Untertitel: Deutsch / Niederländisch
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 123 Minuten
      Extras: Making Of


      8/10