Hard Ride to Hell

      Hard Ride to Hell






      Hard Ride to Hell
      (Hard Ride to Hell)
      mit Miguel Ferrer, Laura Mennell, Brendan Penny, Katharine Isabelle, Brandon Jay McLaren, Sebastian Gacky, Brent Stait, Esteban Palacio, Luis Javier, Richard Faraci, Teach Grant, Glenn Ennis
      Regie: Penelope Buitenhuis
      Drehbuch: Matthew Chernov / David Rosiak
      Kamera: David Pelletier
      Musik: Michael Neilson
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2010

      Eine Gruppe junger Leute ist mit dem Wohnmobil unterwegs im ländlichen Texas, als man auf einem abgelegenen Campingplatz eine Rast einlegt, um dort die Nacht zu verbringen. Der lokale Campingplatzmanager erweist sich als wenig vertrauenerweckend, wirkt aber noch harmlos im Vergleich zu den satanistischen Outlaw-Bikern und lebenden Toten, die das Gelände bei Nacht unsicher machen. Einer der Reisenden platzt mitten in ihre Schwarze Messe, und prompt ist die brutale Menschenjagd in bestem Gange.


      Es ist wohl eher als ungewöhnlich anzusehen, das bei etwas härteren Horrorfilmen Frauen auf dem Regiestuhl sitzen, doch in vorliegendem Fall war mit Penelope Buitenhuis wirklich eine Dame am Werk und hat einen durchaus sehenswerten Horrorfilm im Road-Movie Style auf die Menschheit losgelassen. Stellenweise werden sogar Erinnerungen an einen Film wie "Urlaub in der Hölle" hervorgerufen, der vielen eventuell besser unter Namen "Vier im rasenden Sarg" bekannt sein dürfte. Die Rahmenhandlung des Filmes ist relativ einfach gehalten und bietet so auch keine sonderlichen Überraschungsmomente. Dadurch ist das Geschehen fast selbstverständlich äußerst vorhersehbar, was für einen kontinuierlichen Spannungsaufbau natürlich nicht gerade förderlich ist. Dennoch entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit ein sehr unterhaltsames-und kurzweiliges Filmvergnügen, das zudem mit einigen recht blutigen Passagen angereichert wurde. Man bekommt es mit einer unsterblichen Biker-Gang zu tun und könnte im ersten Moment vermuten das es sich hier um Vampire handeln würde, die ihren Opfern den roten Lebenssaft aus den Adern saugen, dabei handelt es sich einfach nur um unsterbliche Kannibalen, die gleichzeitig dem Bösen huldigen, was man bei mehreren zelebrierten Ritualen beobachten kann.

      Dadurch erhält das Ganze einen herrlich okkulten Anstrich, was insbesondere der vorherrschenden Atmosphäre sehr zu Gute kommt. Durch den Aspekt das sich fast die gesamte Geschichte bei Nacht abspielt, ist die Grundstimmung schon von Haus aus äußerst dicht-und unheimlich gehalten und zählt ganz eindeutig zu den Stärken des Geschehens. Ein weiterer Pluspunkt ist sicherlich die temporeiche Erzählweise der Abläufe, die zudem auch etliche Action-Passagen beinhaltet, in denen es richtig zur Sache geht. Das gleicht dann auch die etwas fehlende Spannung aus, die sich aufgrund der vorhersehbaren Ereignisse zu keiner Zeit so richtig aufbauen will. Was mich persönlich ein wenig gestört hat ist der Punkt, das an einigen Stellen ein dezenter Hauch von Overacting festzustellen ist, denn das Schauspiel einiger Protagonisten erscheint manchmal ein wenig übertrieben und leicht aufgesetzt. Dadurch entsteht schon fast eine ungewollte Art der Situationskomik, die mir nicht so gefallen hat. Fast passend dazu bekommt man auch bei der deutschen Synchronisation einige Dialoge geboten, die diesen Eindruck zusätzlich unterstützen, denn streckenweise offenbaren sich immer wieder diverse Momente, die eine gewisse Theatralik an den Tag legen.

      So erhält das Ganze ab und zu eine etwas unfreiwillig komische Note, die manch einem eventuell sogar gefallen wird, mich persönlich jedoch etwas gestört hat. Nichtsdestotrotz soll das den insgesamt guten Gesamteindruck des Filmes nicht sonderlich schmälern, denn auch wenn "Hard Ride to Hell" sicherlich nicht als Genre-Highlight anzusehen ist, schafft es der Film relativ locker, den Zuschauer durchgehend kurzweilig zu unterhalten. Man sollte nur keine Wunderdinge erwarten, sondern vielmehr einen durchgehend soliden Genre-Beitrag mit okkulter Thematik, der insbesondere durch sein Tempo-und die ausgezeichnete Atmosphäre zu überzeugen weiß. Angereichert mit ordentlichen SFX präsentiert sich so ein Szenario, das dem geneigten Fan auf jeden Fall gefallen sollte.

      Letztendlich hat Penelope Buitenhuis einen absolut sehenswerten Film geschaffen, der prinzipiell sämtliche Zutaten beinhaltet, die ein Horrorfilm haben muss. Das es bei der Umsetzung einige kleinere Defizite zu beobachten gibt, dürfte in der Gesamtbetrachtung keine sonderlich große Rolle spielen. Hier zählt einzig und allein der Unterhaltungs-Faktor und dieser ist definitiv recht hoch angesiedelt. Mit der richtigen Erwartungshaltung sollte man also auf seine Kosten kommen und seine Freude an 90 Minuten blutiger Horrorkost haben.


      Fazit:


      Nicht sonderlich innovativ erzählt "Hard Ride to Hell" eine nette Rahmenhandlung die einen ordentlichen Härtegrad beinhaltet. Eine tolle Grundstimmung und eine temporeiche Erzählweise sorgen für absolut gute Unterhaltung, die lediglich einige kleinere Mankos aufzuweisen hat. Insgesamt gesehen siedelt sich dieses Werk jedenfalls oberhalb des Durchschnitts an und kann so bedenkenlos weiterempfohlen werden.


      Die DVD:

      Vertrieb: splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Bild: 1,78:1 (16:9)
      Laufzeit: 91 Minuten


      6/10
      Ein paar Freunde sind mit einem Camper unterwegs, um ein schönes Wochenende zu verbringen. Das hier auch reichlich Alkohol fließt, kann man sich ja schon denken. Als einer von der Truppe dann in den Wald zum pinkeln geht, verirrt sich dieser und trifft dabei zufällig auf die Biker Gang, die gerade dabei sind ein Ritual durch zu führen. Sie haben verschiedene Frauen bei sich, die für ein Ritual ein Kind gebähren sollen. Doch die „Auserwählte“ ist nicht dabei und so werden sie kurzerhand „angeknabbert“. Doch sie bekommen es mit, dass sie gesehen werden und machen fortan Jagd auf die jungen Leute.

      Dass eine Frau auf dem Regiestuhl sitzt, ist ja mittlerweile nicht ungewöhnlich, wobei dies bei nicht so vielen „härteren“ Filmen der Fall ist. Aber warum muss immer nur ein Mann einen Schocker abliefern? Doch zu einem Schocker kommt es hier leider nicht. Der Anfang ist auf jeden Fall gemacht und es kommt alles sehr spannend rüber, doch wenn die Biker über die Freunde herfallen und diese nach und nach dezimieren, macht sich ein wenig Unmut breit. Irgendetwas fehlt hier, um einen so richtig zu unterhalten.

      Man sollte sich hier nicht vorstellen, dass die Biker ihre Opfer von Kopf bis Fuß fressen und ausweiden. Sie werden lediglich ein wenig angeknabbert und das war es. Das soll aber nicht heissen, dass man hier kein Blut zu sehen bekommt. Man geht schon nicht zimperlich um und ein paar Effekte sind auch recht nett anzusehen, doch man soll auch hier nicht zu viel erwarten. Mann kann sagen, dass Hard ride to hell ein Durchschnittlicher Horrorfilm ist, der seine Höhen und Tiefen hat, doch man sollte die Erwartungen nicht all zu hoch halten. Für zwischendurch sicherlich ganz okay.



      6 / 10



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