Dot.Kill






      Dot.Kill
      (Dot.Kill)
      mit Armand Assante, Sonny Marinelli, Raffaello Degruttola, Stanley Townsend, Clare Holman, Frank Nasso, Jason Durran, Tony Schiena, Jeff Marchant, Ray Nicholas, Frank Henson, Morven Christie
      Regie: John Irvin
      Drehbuch: Andrew Charas / Robert Malkani
      Kamera: Damian Bromley
      Musik: John Harle
      FSK 16
      Deutschland / Großbritannien / USA / 2005

      Ein sadistischer Serienkiller nutzt die unsicheren Weiten des Internets auf eine grausame Weise aus. Er stellt seine brutalen Morde frei über das Internet zur Show. Ein unschuldiger Mann festgebunden an einem Stuhl. Auge in Auge mit der Schrotpistole...3,2,1 Tod. Die Öffentlichkeit ist empört und frustriert, da Millionen von Menschen live bei diesen Ermordungen zuschauen können. New Yorks Polizei-Kommissar Charlie Gaines macht er sich zur Aufgabe den Killer zu finden und ihn hinter Gitter zu bringen. Mit der Unterstützung des brillanten Sicherheits-Berater Adam gelingt es ihnen die Spur zu dem Killer aufzunehmen. Doch je näher sie dem Killer kommen, desto mehr geraten sie in die Schussbahn. Ein tödliches Katz und Maus Spiel beginnt, als der Killer die Grenzen überschreitet und jemanden aus Gaines Reihen ermordet. Wirk Kommissar Charlie Gaines diese schreckliche Mordserie beenden können, oder ist er das nächste Opfer, der vor der Kamera landet?


      Filme mit einer ähnlichen Thematik gab es schon öfter, "Untraceable" soll an dieser Stelle nur als ein Beispiel genannt werden. Eines haben die Werke auf jeden Fall gemeinsam, eine äußerst interessante Inhaltsangabe weckt beim Zuschauer Begehrlichkeiten, die dann aber letztendlich nicht erfüllt werden können. So verhält es sich leider auch bei vorliegendem Thriller, der unter der Regie von John Irvin entstanden ist und der letztendlich vielmehr eine intensive Charakter-Beleuchtung der Hauptfigur darstellt, als das es sich um einen waschechten Thriller handeln würde. Armand Assante kann zwar durch seine Performance als ein an Lungenkrebs erkrankter Polizist durchaus Pluspunkte sammeln, was jedoch auch schon als einzige Highlight in einem ansonsten eher mittelmäßigen Film anzusehen ist. Zu sehr konzentriert sich das Geschehen auf die Figur des Polizisten und zeichnet dabei fast schon ein menschliches Drama. Dabei gerät die eigentliche Thematik viel zu sehr in den Hintergrund und fristet fast schon eine Art Schattendasein. Täter und Beweggründe für die Reihe brutaler Morde kommen nur selten zur Geltung, wodurch insbesondere der Spannungsaufbau des Ganzen erheblich leidet.

      Zu keiner Zeit ist die Geschichte dazu in der Lage, den Zuschauer so richtig in ihren Bann zu ziehen, ein echter Funke will einfach nicht überspringen. Die stark ausgeprägten Drama-Anteile des Filmes verhindern das sich ein echter Thrill entfalten kann, der für die vorhandene Thematik unbedingt nötig wäre. Stattdessen liegt der Focus zu sehr auf der Hauptfigur Charlie Gaines, dessen Krankengeschichte einen größeren Anteil einnimmt, als die Internet-Morde eines offensichtlich gestörten Killers. Hier hat man eine ganze Menge an vorhandenem Potential verschenkt, doch dieses Phänomen war auch schon im erwähnten "Untraceable" zu beobachten, dessen Story-Verlauf aber immerhin weitaus spannender gestaltet wurde als hier. Nur selten kann sich so auch eine dichte Grundstimmung entwickeln, bis auf wirklich dezente Ansätze will so gar keine richtige Atmosphäre aufkommen.

      Auch die Figur des Täters und seine Beweggründe für die Morde werden viel zu stiefmütterlich behandelt, gerade die Erklärungsversuche für die Taten fallen äußerst spärlich aus. Und auch die Identität des Killers ist eigentlich kein wirkliches Geheimnis, denn schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit kann man erahnen, um wen es sich handelt. So wirkt das gesamte Szenario in Ansätzen durchaus durchdacht, kann jedoch insgesamt gesehen einen maximal durchschnittlichen Gesamteindruck hinterlassen. Viel zu unrund und unausgegoren präsentiert sich eine Geschichte, aus der man viel mehr hätte herausholen können, als John Irvin es getan hat. Mich persönlich konnte lediglich das sehr gute Schauspiel von Armand Assante überzeugen, der den Film wenigstens noch einigermaßen rettet. Dennoch ist das allein aber keinesfalls ausreichend, um mangelnde Spannung und fehlende Intensität auszugleichen.

      Im Endeffekt zählt "Dot.Kill" leider zu der Art von Filmen, die laut Inhaltsangabe viel mehr versprechen, als die Umsetzung der Thematik letztendlich halten kann. Für eine einmalige Sichtung dürfte der Stoff dennoch ausreichen, man sollte allerdings die eigenen Ansprüche ziemlich niedrig ansetzen, um später keine zu große Enttäuschung zu erleben.


      Fazit:


      Eine sehr interessante Thematik die aber leider viel zu dürftig umgesetzt wurde, das ist die eigentliche Erkenntnis, die man aus diesem Film ziehen sollte. Werden durch die Inhaltsangabe noch größere Hoffnungen geschürt, so erfüllen sich diese noch nicht einmal zur Hälfte. Sehenswert ist hingegen die Leistung des Hauptdarstellers, doch kann der gewonnene Gesamteindruck eines ansonsten eher mauen Filmes dadurch auch nur geringfügig aufgewertet werden.


      4,5/10