Howling - Der Killer in dir

      Howling - Der Killer in dir






      Howling - Der Killer in dir
      (Ha-wool-ling)
      mit Kang-ho Song, Na-yeong Lee, Jang In-ho, In-gi Jeong, Jeong Jin, Young Jin Jo, Min-ho Lee, Sung-min Lee, Bo-ra Nam, Jeong-geun Sin
      Regie: Ha Yoo
      Drehbuch: Asa Nonami
      Kamera: Kong Pyung-jae
      Musik. Keine Information
      FSK 16
      Südkorea / 2012

      Auf einem verlassenen Parkplatz geht ein Mann plötzlich in Flammen auf, auf der verkohlten Leiche lassen sich seltsame Bissspuren finden. EIn paar Tage später stirbt wieder eine Person unter rätselhaften Umständen: Offensichtlich wurde das Opfer von einem Wolf zerfleischt! Die unerfahrene Polzistin Eun-yeong ind ihr desillusionierter Partner Sang-gil sind überzeugt, dass es eine Verbindung gibt zwischen diesen Morden. Als kurz darauf eine weitere Leiche mit ähnlichen Bisswunden gefunden wird, steht schnell fest, dass es sich um einen Serienkiller mit außergewöhnlichen Methoden handeln muss! Auf der fieberhaften Suche nach dem Täter geraten die ungleichen Detectives in einen Sumpf aus Drogen, Menschenhandel und Kinderprostitution...


      Längst hat sich Südkorea in der Filmwelt einen guten Namen gemacht und wartet vor allem immer wieder mit äußerst guten Produktionen im Bereich des Thrillers auf. Mit "Howling - Der Killer in dir" liegt nun das neueste Werk von Ha Yoo (Blood and Flowers) vor, in dem er eine sehr spannende Geschichte um einen mysteriösen Serienkiller erzählt. Die Story entpuppt sich dabei als recht komplex denn hat es zu Beginn noch den Anschein das der Fall recht schnell zu den Akten gelegt werden kann, entwickelt sich mit der Zeit ein Geschehen, das stark ineinander verschachtelt ist und dabei immer größere Kreise zieht. Die Ermittlungen gestalten sich viel komplizierter, als die Ermittler es sich vorstellen können und insbesondere die junge Polizistin Eun-jeong und ihr Partner Sang-gil bringen immer neue Gesichtspunkte an das Tageslicht, die letztendlich einen wirklich perfiden Racheplan aufdecken.

      Von der ersten Minute an baut das Szenario eine Menge Spannung auf und während der gesamten Laufzeit sind überhaupt keine Längen zu entdecken. Hinzu kommt eine ausgezeichnete Grundstimmung, die streckenweise sogar recht düstere-und mysteriöse Züge erkennen lässt. Das sorgt beim Zuschauer für ein angespanntes Sehverhalten und gleichzeitig für höchste Konzentration, denn ständige Wendungen innerhalb der Geschichte lassen die Gesamtzusammenhänge erst ziemlich spät erkennen. Immer wieder werden einem mögliche Täter präsentiert, die sich dann jedoch in der Opfer-Rolle wiederfinden. Die Ereignisse erscheinen so in der Art eines Puzzle-Spiels, das man erst mit zunehmender Laufzeit zusammensetzen kann. Für ordentlich Spannung und die nötige Abwechslung bei den Abläufen ist also gesorgt und in dieser Beziehung kann sich der Film auch wirklich sehen lassen. Etwas anders gestaltet sich das Ganze im Bezug auf die einzelnen Charaktere, denn hier bekommt man doch einige gewöhnungsbedürftige Dinge präsentiert, die phasenweise nicht unbedingt realistisch erscheinen. Dabei bezieht sich die Kritik gar nicht einmal auf das Schauspiel der Akteure, denn auch dieses bewegt sich auf einem guten Niveau.

      Vielmehr ist es der Umgang der einzelnen Figuren miteinander, der beim Betrachter ein wenig auf Ablehnung stößt. Es ist besonders der Umgang der männlichen Ermittler mit ihrer neuen Kollegin, denn bei diesem Aspekt geht es streckenweise schon fast frauenfeindlich zur Sache. Sexuelle Anspielungen, eine komische Art der Degradierung und sogar körperliche Übergriffe hinterlassen nicht gerade einen sehr glaubwürdigen Eindruck. Dabei geht es manchmal schon weit über normales Mobbing heraus und eine gewisse Macho-Haltung der Ermittler ist nur schwerlich zu übersehen. Lediglich der zu Beginn auch mehr als negativ eingestellte Partner der jungen Polizistin entwickelt mit der Zeit einen gewissen Respekt für sie und ist mit ihr am Ende sogar schon freundschaftlich verbunden. Hier liegt aber auch der im Prinzip einzige Schwachpunkt eines Thrillers, der ansonsten in allen Belangen überzeugen kann.

      Insgesamt gesehen kann sich "Howling - Der Killer in dir" wirklich sehen lassen und bietet Thriller-Kost der besseren Art. Zum Ende hin beinhaltet das Geschehen dann auch noch tragische Züge, was bei einer asiatischen Produktion aber nicht wirklich überraschen kann. Actionmäßig sollte man nicht zuviel erwarten, denn bis auf einige Hunde-Attacken bekommt man in dieser Beziehung eher wenig geboten. Das hat die Geschichte aber auch gar nicht nötig, überzeugt sie doch dafür mit einer sehr spannenden Erzählweise und einer tollen Atmosphäre. Hinzu kommt die wirklich außergewöhnliche Methode des Killers seine Opfer zu ermorden, denn hierzu bedient er sich im wahrsten Sinne des Wortes tierischer Hilfe.


      Fazit:


      Wer gut inszenierte-und spannende Thriller zu schätzen weiß, kann bei diesem Werk nichts falsch machen. Ein Serienkiller mit äußerst außergewöhnlichen Methoden sorgt für erstklassige Unterhaltung und kann durch seine Beweggründe sogar einige Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln. Ein Schuss Melodram und eine Portion Tragik runden das Ganze sauber ab und so kann man nur von einem wirklich überzeugendem Gesamtpaket sprechen, das man jederzeit weiterempfehlen kann.


      Die DVD:

      Vertrieb: Splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Koreanisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch / Niederländisch
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 110 Minuten


      7,5/10