Last Bullet






      Last Bullet - Showdown der Auftragskiller
      (One in the Chamber)
      mit Dolph Lundgren, Cuba Gooding Jr., Claudia Bassols, Billy Murray, Louis Mandylor, Leo Gregory, Lia Sinchevici, Andrew Bicknell, Patricia Poienaru, Aaaron McPherson, Alexandra Murarus, Arin Panc, Zane Jarcu
      Regie: William Kaufman
      Drehbuch: Banjamin Sharabani / Derek Kolstad
      Kamera: Mark Rutledge
      Musik: John Roome
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2012

      Das Geschäft läuft gut für den eiskalten Auftragskiller Ray (Cuba Gooding Jr.), da rivalisierende Gangs versuchen, die Gewalt in der Stadt an sich zu reißen. Als er jedoch eines dieser Auftragsziele verfehlt, ruft er den Zorn der Russenmafia in Form von Attentäter Aleksey „The Wolf“ (Dolph Lundgren) hervor. Getreu seinem Kodex, spürt der Profikiller Ray auf und entdeckt, warum dieser so viel Zeit in der Stadt verbracht hat. Der Grund ist die attraktive Janice (Claudia Bassols), dessen Vater Ray vor Jahren umbringen musste und die er seitdem still und heimlich bewacht und vor weiterem Unheil zu beschützen versucht. Doch genau das macht sie unweigerlich zu einem bedeutenden Puzzleteil im bevorstehenden, explosiven Showdown der beiden Auftragskiller …


      Sicherlich haben Cuba Gooding Jr. und auch Dolph Lundgren schon bessere Zeiten gesehen, wobei die wirklich guten Filme der beiden Darsteller schon etwas länger zurückliegen. Umso überraschter ist der Zuschauer dann auch nach der Sichtung des vorliegenden B-Actioners, der meiner Meinung nach wieder an die besseren Zeiten anknüpfen kann. Jede Menge gut in Szene gesetzter Action-Passagen und eine phasenweise sogar etwas tiefer gehende Geschichte sorgen hier für eine Menge Kurzweil und auch das Schauspiel der beiden Haupt-Charaktere kann sich durchaus sehen lassen. Dabei stehen die beiden Hauptdarsteller ganz eindeutig im Focus des Geschehens, wobei der restliche Cast zumeist nicht über den Status eher kleinerer Nebenrollen hinauskommt. Insbesondere Dolph Lundgren weiß hier durch eine starke Performance zu überzeugen und ist gleichzeitig für einen herrlich humorigen Anstrich des Geschehens verantwortlich, das dadurch trotz aller Ernsthaftigkeit extrem cool-und lässig erscheint. So wirkt der alte Schwede in seiner optischen Erscheinung keinesfalls wie ein eiskalter Auftragskiller, sondern hinterlässt vielmehr den Eindruck eines ziemlich durchgeknallten Typen, der Wert auf schrille Klamotten legt und dessen wichtigstes Utensil sein kleiner Hund ist, der eigentlich immer an seiner Seite weilt.

      Doch trotz des vorhandenen Humors und der stellenweise recht witzigen Dialoge geht es hier eher hart-und kompromisslos zur Sache, 2 in Prag ansässige russische Verbrecher-Familien bekriegen sich gegenseitig und nehmen dabei die Dienste der beiden Auftragskiller in Anspruch, um sich gegenseitig auszulöschen. Dabei kommt es durchaus zu diversen Verwirrungen, denn vor allem Ray (Cuba Gooding Jr.) wechselt während der Geschichte die Auftraggeber und tötet so für beide Seiten. Das er dabei dann selbst in Bedrängnis gerät und ausgeschaltet werden soll versteht sich dabei fast von selbst und so ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis er auf seinen Konkurrenten Aleksey (Dolph Lundgren) trifft. Die Begegnung verläuft jedoch vollkommen anders als erwartet, wodurch die Geschichte an sich dann auch eine Wendung nimmt, die man nicht unbedingt vorhersehen konnte. So warten die Ereignisse dann auch mit einigen kleineren Überraschungsmomenten auf, was dem Gesamtbild auf jeden Fall sehr zuträglich ist.

      In einem Neben-Erzählstrang erfährt man dann auch noch eine Menge über die "Beziehung" zwischen Ray und der jungen Janice (Claudia Bassols), durch die der Killer immer wieder mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert wird. In diesem Teil des Filmes erfährt das Szenario sogar ein wenig inhaltliche Tiefe und erscheint an diversen Stellen auch recht emotional. Das Ganze wirkt jedoch zu keiner Zeit kitschig oder zu dick aufgetragen, viel eher zieht ein menschlicher Aspekt in die Geschichte ein, den man so nicht unbedingt erwarten konnte. Dennoch steht selbstverständlich die Action im Vordergrund und in dieser Beziehung hat Regisseur William Kaufman wirklich gute Arbeit geleistet. So bekommt der Zuschauer etliche sehenswerte Schießereien geboten und auch diverse Nahkämpfe wurden äußerst gut in Szene gesetzt. Der geneigte Fan kommt hier also voll auf seine Kosten und kann sich über mangelnde Abwechslung nun wirklich nicht beklagen.

      Insgesamt gesehen ist "Last Bullet" sicherlich kein Überflieger, aber auf jeden Fall ein absolut sehenswerter B-Actioner, der die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Insbesondere das Schauspiel von Dolph Lundgren ist meiner Meinung nach ein absoluter Höhepunkt eines Filmes, den man als überdurchschnittlich gut einstufen kann. Eine gute Geschichte, sehr gut agierende Hauptdarsteller, etliche gut anzusehende Action-Passagen und herrlich lässiger Humor ergeben im Endeffekt ein äußerst unterhaltsames Gesamtwerk, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann.


      Fazit:


      "Last Bullet" ist ein absolut gelungener B-Movie, der dem Betrachter auch eine Seite von Dolph Lundgren zeigt, die man bisher eigentlich weniger kannte. War bisher doch immer sein stoischer Gesichtsausdruck und seine Kampfkunst als Markenzeichen auszumachen, so entdeckt man hier eine humorige Seite an dem Darsteller, die ihm sehr gut zu Gesicht steht. So offenbart sich letztendlich ein sehr kurzweiliges Film-Vergnügen, das man keinesfalls verpassen sollte.


      Die DVD:

      Vertrieb: Splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch / Niederländisch
      Bild: 1,78:1 (16:9)
      Laufzeit: 88 Minuten


      7/10