Ausflug in das Grauen

      Ausflug in das Grauen






      Ausflug in das Grauen
      (Don't go in the Woods....Alone!)
      mit Jack McClelland, Mary Gail Artz, Angie Brown, Ken Carter, David Barth, Larry Roupe, Tom Drury, Amy Martell, Laura Trafts, Alma Ramas, Carolyn Braza, Frank Millen, Dale Angell
      Regie: James Bryan
      Drehbuch: Garth Eliassen
      Kamera: Hank Zinman
      Musik: H. Kingsley Thruber
      Ungeprüft
      USA / 1982

      Vier junge Camper machen sich auf den Weg in die Berge, um ein Wochenende in der Wildnis zu verbringen. Als sie den Wald erreichen, wirkt dieser düsterer als erwartet und birgt ein schreckliches Geheimnis: irgendwo in den weiten Wäldern geht ein unheimlicher Schlitzer um. Auf der Jagd nach unbedarften jugendlichen Campern macht er auch nicht vor den vier Freunden halt...


      Hier hat man es einmal mit einem Paradebeispiel dafür zu tun, das die goldenen 80er Jahre längst nicht nur gute Horrorfilme herausgebracht haben. "Ausflug in das Grauen" ist ein Film, der seinem Namen alle Ehre macht, denn der Film-Titel beinhaltet genau das, was der Betrachter hier knapp 90 Minuten lang erleben muss. Wirklich erstaunlich ist dabei vor allem die Tatsache, das diesem üblen Machwerk ein Drehbuch zu Grunde gelegen haben soll, dessen Inhalt man jedoch in keiner einzigen Phase des teils wirren Geschehens erkennen kann. Nun beinhaltet ja im Prinzip jeder Film einen roten Leitfaden der einen durch die Geschichte begleitet, aber wenn man erst gar keine wirkliche Story vorfindet, kann man diesen natürlich lange suchen. Selbst die knappe Inhaltsangabe ist eigentlich viel zu ausführlich ausgefallen und das sogenannte Drehbuch kann keinesfalls mehr als eine Seite dick sein, so das man im Endeffekt noch nicht einmal von einer Rahmenhandlung sprechen kann.

      Nur sehr selten bekommt man ein so unzusammenhängendes Szenario geboten wie es hier der Fall ist, sämtliche Abläufe erscheinen wie bruchstückhaft aneinandergesetzte Fragmente, die phasenweise noch nicht einmal einen Sinn ergeben. So stehen beispielsweise die vier eigentlichen Hauptfiguren erst in der zweiten Filmhälfte im Mittelpunkt, davor bekommt man einfach nur willkürlich aufeinander folgende Tötungen präsentiert, die sich noch nicht einmal variantenreich gestalten. Dennoch liegt insbesondere hier das einzig Positive des Filmes, denn einige blutige Momente lassen zumindest teilweise einen gewissen Unterhaltungswert aufkommen, der für ein wenig Kurzweil sorgt. Wer aber denkt, das die jeweiligen Charaktere auch nur annähernd beleuchtet werden sieht sich ziemlich schnell getäuscht, denn jede Figur tritt nur ganz kurz in Erscheinung, um kurz darauf sofort getötet zu werden. Auch dem Mörder wird nur sehr wenig Beachtung geschenkt, es handelt sich um einen offensichtlich gestörten mann in Fell-Kleidung, über dessen Motive man nicht das Geringste erfährt, was absolut zum dämlichen Gesamteindruck passt, denn man von diesem Werk erhält.

      Im Prinzip handelt es sich um einen waschechten Backwood-Slasher, über dessen Umsetzung die Macher sich jedoch anscheinend keinerlei Gedanken gemacht haben haben. Dieser Eindruck hält sich beim Zuschauer absolut hartnäckig von der ersten bis zur letzten Minute und man wird dabei das Gefühl nicht los, das Regisseur wie auch Drehbuchautor sich auf einem wirklich miesen Trip befunden haben, als sie dieses Szenario in Szene gesetzt haben. Dafür spricht auch die Darsteller-Riege, die diese Bezeichnung gar nicht verdient hat. Dermaßen schlechtes Schauspiel grenzt schon an Körperverletzung und im Normalfall müsste jedem einzelnen Betrachter des Filmes eine immens hohe Schadensersatz-Summe zustehen. Ganz offensichtlich hat keiner der Akteure je eine Schauspielschule von Innen gesehen und so kann man sich sehr gut vorstellen, das hier der pure Dilletantismus regiert. Dieser wird lediglich von hanebüchenen Verhaltensweisen und einem skurrilen Score noch übertroffen, denn auch bei diesen Dingen hat man sich definitiv nicht lumpen lassen. Was einem hier als musikalische Untermalung präsentiert wird, ist ein extremer Angriff auf die menschlichen Lachmuskeln, wird man doch mit einer Cartoonartigen Geräuschkulisse konfrontiert, so das die Morde streckenweise wie eine Slapstick-Einlage erscheinen.

      Wenn man "Ausflug in das Grauen" wirklich objektiv beurteilen will, dann handelt es sich um eine filmische Graupe, für die der Begriff Rohrkrepierer schon ein Kompliment wäre. Der Film beinhaltet prinzipiell rein gar nichts, was auch nur annähernd positiv hervorstechen würde. Dann gibt es da allerdings noch die Betrachtungsweise des Trash-Liebhabers und dieser könnte bei extrem schlechten Geschmack durchaus auf seine Kosten kommen. Das Schlimme an der Sache ist jedoch, das dieser Genre-Vertreter durchaus ernst gemeint ist und lediglich durch seine etlichen Unzulänglichkeiten unfreiwillig komisch erscheint, so das man im Endeffekt definitiv keine Empfehlung aussprechen kann, ganz egal in welche Richtung. Der Film ist einfach nur grottenschlecht, hat keinerlei Geschichte und konnte kaum dümmlicher in Szene gesetzt werden, als wie es James Bryan getan hat.


      Fazit:


      Nur wenn man unter Drogen steht, ist diese filmische Offenbarung einigermaßen zu ertragen. Selbst ich als eingefleischter Trash-Fan kann diesem zusammenhanglosen Müll nicht wirklich etwas abgewinnen und das will schon etwas heißen. Zu schlecht und dilletantisch wirkt das gesamte Szenario, das zudem auch noch mit lauter talentfreien Zonen anstelle von Schauspielern besetzt ist. Wahrscheinlich geradewegs beim Wald-Spaziergang gecastet, konnten sich hier einige Flachzangen ein wenig austoben und der Filmgeschichte so einen weiteren vollkommen unnötigen Beitrag hinzufügen, den im Endeffekt wirklich keine Sau braucht.


      2/10