Mandrill






      Mandrill
      (Mandrill)
      mit Marko Zaror, Celine Reymond, Alejandro Castillo, Luis Alarcon, Augusto Schuster, Francisco Jovanni Guerrero, Juan Pablo Aliaga, Miguel Angel De Luca, Maria Jose Prieto, Otilio Castro, Catalina Olcay
      Regie: Ernesto Diaz Espinoza
      Drehbuch: Ernesto Diaz Espinoza
      Kamera: Nicolas Ibieta
      Musik: Rocco
      FSK 16
      Chile / 2009

      Seit er als Kind zusehen musste, wie ein finsterer Gangster seine Eltern ermordete, ist Mandrill besessen vom Wunsch nach persönlicher Rache. Dem würde seine heutige Profession entgegen kommen, denn Mandrill verdient sein Geld als Auftragskiller für die Unterwelt. Für seinen neusten, bislang gefährlichsten und hoffentlich letzten Auftrag soll er den Gangsterboss "Zyklop" erledigen. Wie sich heraus stellt, heißt der so, weil er ein Auge verlor, als er die Eltern von Mandrill killte. Leider hat der Zyklop auch eine schöne Tochter, und in die verliebt sich Mandrill.


      Nun gut, "Mandrill" erfindet das Genre des Actionfilms sicherlich nicht neu, jedoch bietet diese chilenische Produktion wirklich gute und sehr kurzweilige Unterhaltung. Die Geschichte ist mit der kurzen Inhaltsangabe recht gut abgedeckt und bietet auch keinerlei Überraschungsmomente, jedoch ist es die Umsetzung des Ganzen, die den Zuschauer durchaus begeistern kann. Marko Zaror (Undisputed III) mimt hier den äußerst coolen-und lässigen Killer der einzig und allein das Ziel verfolgt, den Mörder seiner Eltern zu richten. So cool wie der Hauptdarsteller präsentiert sich dann auch das gesamte Szenario, das im Prinzip sogar als sehenswerter Genre-Mix bezeichnet werden kann. An mehreren Stellen lässt "Mandrill" nämlich urkomische Züge einer Komödie erkennen, um dann wiederum eine aufkommende Love Story zu erzählen, die jedoch zu keiner Zeit kitschig oder überzogen erscheint. Zu guter Letzt beinhalten die Ereignisse dann sogar noch eine leicht dramatische Note, die dem Gesamtbild sehr gut zu Gesicht steht.

      Die Kombination der verschiedendsten Genre-Einflüsse ist Regisseur Ernesto Diaz Espinoza hervorragend gelungen und ergibt im Endeffekt einen Film, der beim Betrachter einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Man kann den Latino-Einfluss praktisch in jeder einzelnen Einstellung spüren und im Zusammenspiel mit dem extrem coolen Look und dem passenden Score ergibt sich ein Gesamtbild, das in allen Belangen überzeugen kann. Dabei geht von den zugegebenermaßen wenig überraschenden Geschehnissen eine ganz eigenartige Faszination aus, die man sich gar nicht so recht erklären kann. Denn trotz seiner Vorhersehbarkeit schafft es "Mandrill" eigentlich spielend, den Zuschauer die ganze Zeit über für sich zu gewinnen. Das mag auch an den etlichen eingebauten Rückblenden in Mandrill's Leben liegen, die stellenweise schon fast groteske Situationskomik anbieten. In einigen der Flashbacks ist der Killer als Teenie zu sehen, der von seinem Onkel Tipps erhält wie man Frauen aufreißt, andererseits wird man mit einer TV-Serienfigur namens John Colt konfrontiert, der Mandrill als Vorbild und Idol gedient hat.

      Das hört sich im ersten Moment nach nichts Besonderem an, doch beinhalten gerade diese Rückblenden eine Menge Humor und sind definitiv als komödiantischer Anteil der Geschichte anzusehen. Zu guter Letzt wäre da auch noch ein nicht gerade unwesentlicher Anteil an sehr gelungenen Action-Passagen, und neben etlichen Schießereien bekommt man auch noch sehenswerte Nahkämpfe zu sehen. Streckenweise geht es dann auch wirklich ordentlich zur Sache, so das Action-Fans auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Für mich persönlich zählt diese Produktion wirklich zu den absolut positiven Überraschungen, entpuppt sich doch eine recht vorhersehbare Story durch das Zusammenspiel etlicher Elemente aus den verschiedendsten Genres als herzerfrischender Mix, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers ganzzeitig auf sich ziehen kann.

      "Mandrill" ist meiner Meinung nach ein echter Geheimtipp und zählt zu den eher unscheinbaren Filmen, die man sehr leicht unterschätzen kann. Eine nette Geschichte wird hier sehr temporeich erzählt und kann insbesondere durch verschiedendste Genre-Einflüsse voll überzeugen. Coole-und spielfreudige Darsteller, ein absolut zum Geschehen passender Score und ein äußerst cooler Look runden die Sache absolut perfekt ab und ergeben letztendlich ein Gesamtbild, das sich oberhalb des üblichen Durchschnitts ansiedelt. Ich kann jedenfalls nur eine unbedingte Empfehlung für diesen wirklich gelungenen Film aussprechen.


      Fazit:


      Wie so oft ist es einmal mehr ein eher unscheinbarer Titel, der beste-und extrem kurzweilige Unterhaltung bietet. Die Verknüpfung verschiedener Genres ergibt hier eine witzig-explosive Mischung, die zudem auch noch mehr als lässig in Szene gesetzt wurde. Dieser Film macht einfach Spaß und rockt an manchen Stellen ganz gewaltig. Skurrile Situationskomik und erstklassig agierende Darsteller runden dann ein Gesamtpaket ab, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache Ton: Deutsch / Spanisch DD 5.1
      Bild: 2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 90 Minuten
      Extras: Trailershow