Way of the Samurai

      Way of the Samurai






      Way of the Samurai
      (Samurai Ayothaya)
      mit Seigi Ozeki, Kanokkom Jaicheun, Sorapong Chatree, Winai Kraibutr, Thanawut Ketsaro, Burakhao Paw Pramuk, Somjit Jongiohor, Bin Bunluent
      Regie: Noppom Watin
      Drehbuch: Keine Informationen
      Kamera: Keine Informationen
      Musik: Paphas Silp
      SPIO/JK
      Thailand / 2010

      Ayothaya im 16. Jahrhundert. Der japanische Krieger und Abenteurer Yamada Nagamasa lebt in der thailändischen Hauptstadt und kämpft dort als Soldat in der Armee des mächtigen Königs Naresuan. Nach der Schlacht gegen das feindliche Burma herrscht jedoch weiter Unruhe. Der Grund sind mysteriöse japanische Samurai, die für Terror und Schrecken sorgen. Als Yamada beinahe von den Verschwörern getötet wird, rettet ihn eine Gruppe Muay-Thai-Krieger. Sie trainieren Yamada und lehren ihn die alte Kampfkunst. Als er beide Kampftechniken nahezu perfekt beherrscht, wittert er die Chance, eine alte Rechnung mit seinen Landsleuten zu begleichen. Yamada macht sich auf den Weg in seine japanische Heimat, um das thailändische Volk zu rächen...


      Um bei dieser thailändischen Produktion voll auf seine Kosten zu kommen, sollte man von Beginn an mit der richtigen Erwartungshaltung an diesen Film herangehen. Wer nämlich einen reinen Action-Kracher erwartet, dürfte eventuell eine leichte Enttäuschung erleben, da die Geschichte doch zu gut 70 % viel eher ein Drama ist. So passiert beispielsweise in der ersten Stunde bis auf kleinere Scharmützel gleich zu Beginn so gut wie gar nichts und die Action-Anteile hat Regisseur Noppom Watin ganz geballt in das letzte Drittel hineingepackt. An dieser Stelle sollte man jedoch auf jeden Fall anmerken, das sich das Warten durchaus lohnt, bekommt man doch teils hervorragende Kampfszenen geboten, die allerdings mit etwas zu viel CGI-Effekten durchzogen sind. Mich persönlich hat das nicht sonderlich gestört, jedoch wird es ganz bestimmt wieder genügend Leute geben, die bei diesem Aspekt die altbewährte Nörgel-Kelle herausholen.

      Mich hat dieser tolle Film vollends überzeugt, denn gerade die Tatsache, das hier viel Wert auf eine gute Geschichte gelegt wurde, verleiht dem Werk eine Menge Klasse. Action-Freaks werden das sicher ein wenig anders sehen, doch haben die Macher genau die richtige Mischung gefunden, um ein insgesamt sehr überzeugendes Gesamtwerk zu präsentieren. Zudem sind die vorhandenen Action-Passagen als absolut gelungen zu bezeichnen, bieten sie doch eine fantastische Kombination aus Schwertkampf-und Muay-Thai, wie man sie auch nicht alle Tage geboten bekommt. Im Focus steht jedoch hauptsächlich die Geschichte um den Haupt-Charakter Yamada, der von den eigenen Landsleuten getötet werden soll und in Thailand seine neue Heimat findet. Für einen asiatischen Film recht typisch ist das Ganze zwar teils recht melodramatisch in Szene gesetzt worden, doch was in anderen Werken manchmal etwas störend erscheint, passt hier nahezu perfekt in das sehr gelungene Szenario.

      Patriotismus, Ehre, Loyalität und eine Menge Helden-Pathos schwingen im Geschehen mit, doch komischerweise wirken diese Dinge weniger störend, sondern verleihen der Story fast schon einen leicht epischen Anstrich, der dem Werk meiner Meinung nach sehr gut zu Gesicht steht. Zudem entwickelt sich auch eine gewisse inhaltliche Tiefe, was das Gesamtwerk in meinen Augen unglaublich stark aufwertet. So entsteht zu keiner Zeit der Eindruck eines hirnlosen Klopper-Films, vielmehr bekommt man es mit einer wirklich niveauvollen Inszenierung zu tun. Trotz der Ereignislosigkeit der ersten Filmhälfte die extrem dialoglastig ausfällt, entsteht nie der Eindruck der Langatmigkeit, denn äusserst gekonnt lässt Noppom Watin seine Geschichte auf einen furiosen Showdown hinauslaufen, bei dem dann letztendlich auch die Freunde niveauvoller Kampfszenen voll auf ihre Kosten kommen.

      So kann man letztendlich von einem insgesamt sehr überzeugendem Gesamteindruck sprechen, wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung an diesen Film herangeht. Die gelungene Mixtur aus Drama-und Kampfsportfilm hinterlässt trotz teilweise recht harter Szenen einen sehr ästhetischen Eindruck, der die Klasse der Geschichte noch einmal zusätzlich unterstreicht. Ich kann diesen gelungenen Film jedenfalls nur wärmstens empfehlen, der doch eine äusserst willkommene Abwechslung zu ansonsten präsentierten Klopper-Filmen bietet.


      Fazit:


      "Way of the Samurai" erzählt eine heroische Geschichte, in der an manchen Stellen sicherlich etwas zu dick aufgetragen wird. Dennoch beeinträchtigt das in keinster Weise die vorhandene Klasse, denn was in anderen Filmen manchmal etwas übertrieben erscheint, passt ganz einfach perfekt in die vorliegende Story. Die in der ersten Stunde fast vollkommen fehlende Action offenbart sich dann im letzten Drittel umso mehr und dürfte dann auch die zuvor etwas enttäuschten Action-Junkies zufriedenstellen.


      Die DVD:

      Vertrieb: Splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Thailändisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch / Niederländisch
      Bild: 1,85:1 (16:9)
      Laufzeit: 98 Minuten


      8/10