The Abyss






      Abyss
      (The Abyss)
      mit Ed Harris, Mary Elizabeth Mastrantonio, Michael Biehn, Leo Burmester, Todd Graff, John Bedford Lloyd, J.C. Quinn, Kimberly Scott, Captain Kidd Brewer Jr., George Robert Klek, Christopher Murphy, Adam Nelson, Dick Warlock, Jimmie Ray Weeks
      Regie: James Cameron
      Drehbuch: James Cameron
      Kamera: Mikael Salomon
      Musik: Alan Silvestri
      FSK 12
      USA / 1989

      Ein nukleares Unterseeboot der US-Navy wird in 600 m Tiefe auf geheimnisvolle Weise außer Gefecht gesetzt. Die Besatzung einer Unterwasser-Ölbohrstation und ein Expertenteam der Navy starten eine gefährliche Rettungsaktion. Was als eine Routinemission beginnt, entpuppt sich jedoch als eine Odysee in eine Welt voller Abenteuer und Geheimnisse. Bud, der Chef der Unterwasserstation, trifft in den Untiefen der Cayman-Spalte auf eine außerirdische Macht, die unsere Welt für immer verändern kann.


      Für mich ist es wirklich eine erstaunliche Tatsache, das sich gerade an einem solch fantastischen Film wie "The Abyss" teilweise die Geister scheiden. Ist Camerons Werk für einige Leute anscheinend ein künstlich in die Länge gezogenes Unterwasserspektakel, so stellt es doch für viele ein wahres Meisterwerk dar. Nun liegt das wie immer im Auge des jeweiligen Betrachters und Geschmäcker sind nun einmal verschieden, doch kann man dem Film keinesfalls seine Bildgewalt absprechen. Cameron hat wirklich alle Register gezogen und meiner persönlichen Meinung nach die Mutter aller Unterwasser-Filme geschaffen, hier passt ganz einfach alles absolut perfekt zueinander. Dabei ist es gar nicht einmal die Geschichte an sich die einen wirklich begeistern kann, denn ähnlich gelagerte Szenarien hat die Filmwelt auch früher schon rausgebracht. Es ist die bildgewaltige-und extrem spannende Umsetzung der Story, die den Zuschauer hier ganz unwillkürlich in ihren Bann zieht. Unmöglich kann man sich dabei der von den Bildern ausgehenden Faszination entziehen, die einen regelrecht bannt. Natürlich gibt es bei einer Lauflänge von gut 163 Minuten (DC) auch Phasen, in denen es etwas ruhiger zugeht, dennoch hat man zu keiner Zeit das Gefühl das die Story auch nur annähernd langatmig wäre.

      Man sollte bei "The Abyss" auch auf jeden Fall auf den DC und nicht auf die Kinoversion zurückgreifen, denn die Langfassung beinhaltet jede Menge Szenen, die das Gesamtbild viel besser abrunden. Diverse Abläufe erscheinen schlüssiger, vor allem wird gerade zum Ende hin die Handlungsweise der Ausserirdischen besser verdeutlicht. Auch die in einem Nebenerzählstrang auftretenden Ereignisse oberhalb der Wasseroberfläche werden eingehender beleuchtet und man bekommt einen etwas ausführlicheren Eindruck vom drohenden Krieg der Atommächte. Neben einem erstklassigen Cast und den grandiosen Bildern ist es wohl vor allem die beklemmende Atmosphäre unter Wasser, die einen selbst als Betrachter merklich zermürbt. Es treten schon ziemlich klaustrophobische Merkmale auf und man möchte keinesfalls mit den Protagonisten tauschen, die sich doch in einer anscheinend ausweglosen Situation befinden.

      Cameron spielt hier sehr geschickt mit den Urängsten des Menschen, denn die Ausgangssituation unter Wasser in einer Rig eingeschlossen zu sein und keine Chance auf Hilfe zu haben, schnürt wohl so ziemlich jedem die Luft zum Atmen ab. Man kann ein ständig vorhandenes Gefühl der Beklemmung unmöglich abschütteln und verfolgt streckenweise schweissgebadet das faszinierende Geschehen, das sich hier abspielt. Wird man schon zwischendurch immer wieder mit wunderschönen Bildern der Unterwasser-Wesen konfrontiert, so hat sich Cameron das visuelle Highlight bis zum Ende aufgespart, bei dem der SCI/FI Anteil erst so richtig zur Geltung kommt. An dieser Stelle kann man dann nur noch ins Schwärmen geraten, denn die dargebotenen Bilder sind einfach wunderschön.

      Insgesamt gesehen ist "The Abyss" ein in allen Belangen überzeugendes Meisterwerk, bei dem James Cameron die perfekte Mischung aus Action, Unterwasser-Thriller-und SCI/FI gefunden hat, die den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute in ihren Bann zieht. Zermürbende Spannung, eine wahnsinnig dichte Atmosphäre und großartig agierende Darsteller machen dieses Werk zu einem unvergesslichen Erlebnis, das man sich immer wieder gern anschaut.


      Fazit:


      Mir persönlich ist kein anderes Unterwasserspektakel bekannt, das diesem Film auch nur annähernd das Wasser reichen kann. Eine gute Geschichte und immer wieder aufs neue faszinierende Bilder sorgen für einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Besuchers, der auch noch lange nach dem Ende des Films unter dessen Eindruck steht.


      10/10