Blood Shower

      Blood Shower






      Originaltitel: Baby Shower
      Herstellung: Chile 2011
      Regie:: Pablo Illanes
      Darsteller: Ingrid Isensee, Claudia Burr, Patricia Lopez
      Laufzeit: 87 Minuten
      Freigabe: kJ





      Inhalt :

      Angela ist schwanger, die Entbindung steht kurz bevor. Der beste Zeitpunkt, die alte Clique zur Unterstützung einzuladen! Oder doch nicht? Nicht nur, dass die Mädels einen Cocktail nach dem andern kippen, sich die Näschen inwendig pudern und sich mit dem oberkörperfreien Bediensteten verlustieren – ihnen erscheint auch die abgeschieden gelegene Villa als wenig passender Aufzugsort für ein Neugeborenes. Selbst an der naturverbundenen Sekte, der sich Angela angeschlossen hat, lassen sie kein gutes Haar. Doch das sind nicht die einzigen Gründe für Angelas wenig gastfreundliches Verhalten – und für das Blutbad, das sich bald ereignet.





      SplatGore´s Meinung :

      Eigentlich hätte man den Titel im deutschen Raum nicht umbenennen sollen, da er mit Baby Shower den Nagel eher auf den Kopf trifft. Dies bedeutet eine Feier, die man abhält, bevor das Baby dann endlich auf der Welt ist. Blood Shower könnte daher etwas irreführend sein. Mit diesem Film hat Regisseur Pablo Illanes sein Spielfilmdebüt abgeliefert. Und da nicht all zu viele Filme aus Chile bislang erschienen sind, ist es doch etwas ganz besonders, da man Horrorfilme aus Südamerika bisher nicht unbedingt kennt.

      Der Anfang verläuft hier recht schleppend. Es dauert zu lange, bis man mal in Fahrt kommt. Viel eher ist man auf die Zickereien der einzelnen Freundinnen aus, die sich immer wieder in die Haare kriegen. Doch dann kommt die Sekte auf den Plan und der Alptraum beginnt. Leider ist die deutsche Fassung um gut 4 Minuten erleichtert worden, was den Film nicht unbedingt besser macht. Vor allem da es hier doch recht heftig dann auch abgeht. Aber so wird die Härte größtenteils nur angedeutet, aber zu sehen bekommt man recht wenig.

      Hier wird auch wieder nach dem „10 kleine Negerlein“ Prinzip gearbeitet, wo nacheinander jemand umgebracht wird. Doch irgendwie kommt der Film nie so recht in Fahrt (was die fehlenden Szenen sicherlich nicht ausmachen werden). Der letzte Funken will einfach nicht überspringen, auch wenn man hier bemüht ist. Aber an etwas mehr Unterhaltung hätte es hier nicht Schaden können. Gerade mit so einer Sekte hat man doch einen gewissen Spielraum, den man auch schön entfalten kann. So bleibt es eher Durchschnitt.

      5 / 10




      Die DVD
      Anbieter: 8-films
      Verpackung: Amaray
      Sprachformate: Deutsch, Spanisch Dolby Digital 5.1
      Untertitel: Deutsch



      Screenshots















      Nun wird man in unseren Breitengraden ja nicht gerade mit Horrorfilmen aus Südamerika überschwemmt und umso gespannter konnte man auf diesen chilenischen Beitrag sein, der gleichzeitig das Regie-Debüt von Pablo Illanes darstellt. Die Kern-Thematik der Schwangerschaft einer der Hauptdarstellerinnen in Verbindung mit dem Wort Sekte lässt dabei schon erahnen, was letztendlich auf den Zuschauer zukommen wird und die Tatsache das der Film in Deutschland um über 4 Minuten geschnitten ist deutet ganz klar an, das es hier auch ziemlich blutig zur Sache geht. Also sollte man auch definitiv auf die in Österreich erschienene Version zurückgreifen, um das Szenario in seiner vollen Länge zu erleben. Bis es jedoch zu den harten-und teilweise recht derben Gewaltdarstellungen kommt dauert es eine geraume Weile, so das sich der geneigte Gorehound in Geduld üben muss, bis seine Erwartungen endlich erfüllt werden. Die ersten gut 40 Minuten passiert in dieser Beziehung nämlich absolut nichts, wobei sich die etwas zu lange Einführungs-Phase in die Geschichte dennoch nicht vollkommen langweilig präsentiert. Man wird mit den einzelnen Figuren konfrontiert, wobei sämtliche für die Story wichtigen Personen Frauen sind und die männlichen Darsteller nicht über den Status einer Nebenrolle hinweg kommen.

      Als Schauplatz für den Großteil des Geschehens wurde eine abgelegene Villa gewählt, in der die schwangere Angela ein Wochenende mit ihren besten Freundinnen verbringen will. Ziemlich schnell wird dabei klar, das zwischen den Frauen eine ungeheure Spannung besteht und Angela hat durchaus ihre Gründe für ihr teils sogar feindseliges Verhalten gegenüber den anderen Frauen. Näher sollte man jedoch nicht darauf eingehen, um niemandem die Spannung zu nehmen, die hier von Minute zu Minute immer mehr in den Vordergrund tritt. Dennoch dauert es ziemlich lange, bis sich diese auch mit einer herrlich bedrohlichen Grundstimmung vermischt, da sich diese erst in der zweiten Filmhälfte richtig zu erkennen gibt. Ab diesem Zeitpunk gewinnt das Szenario dann jedoch mächtig an Rasanz-und Tempo und nun zieht auch ein Härtegrad in das Geschehen ein, der sich wirklich jederzeit sehen lassen kann. Wurde man in der ersten Hälfte des Filmes noch ein wenig eingelullt und mit eher belanglosen Dingen konfrontiert, so lässt die Story nun endlich ihre Stärken erkennen.

      Immer mehr werden die Zusammenhänge des Ganzen erkennbar und die Rolle der ominösen Sekte gewinnt immer mehr an Gewicht. Dezente thematische Anlehnungen an einen Klassiker wie "Rosemary's Baby" sind unübersehbar, obwohl man natürlich die beiden Filme nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Pablo Illanes setzt nun voll auf die Trumpfkarte der visuellen Gewaltdarstellungen und präsentiert dem Zuschauer dabei etliche Passagen, die es wirklich in sich haben. Der Einsatz von Kunstblut nimmt immer mehr zu und die Derbheit einiger Szenen kann einem schon ein wenig zusetzen. Dennoch wird zu keiner Zeit die Grund-Thematik des Filmes völlig außer acht gelassen und mittlerweile kann man sich auch durchaus denken, worauf das Ganze im Endeffekt hinauslaufen wird. Die zu Beginn noch eher unzusammenhängenden Puzzle-Teilchen fügen sich immer mehr zusammen und lassen ein immer klareres Gesamtbild erkennen.

      Und so ergibt sich alles in allem ein wirklich sehenswerter Genre-Beitrag, der insbesondere in der zweiten Hälfte die Intensität erkennen lässt, die man sich schon etwas früher gewünscht hätte. Erwähnenswert ist auch der perfekte Score von James Frazier, der die bedrohliche Atmosphäre der Geschichte ganz besonders hervorhebt. Eine etwas zu lange Einleitung, äußerst gelungene SFX und ein insgesamt gesehen absolut ansehnlicher Härtegrad lassen einen hier zu einem überdurchschnittlich guten Gesamteindruck gelangen, so das man den Regie-Erstling von Pablo Illanes jederzeit empfehlen kann. Zudem wird man auch mit darstellerischen Leistungen konfrontiert, die keinerlei Grund zur Beanstandung geben, wobei insbesondere das weibliche Geschlecht durch tolle Performances ins Auge fällt. Wenn es überhaupt etwas zu beanstanden gibt dann ist es die ereignislose Einführung, die man durchaus um einige Minuten hätte kürzen können, doch sollte das nicht als zu großes Manko in einem ansonsten gelungenem Film angesehen werden.


      Fazit:


      "Baby Shower" erinnert einen ganz unweigerlich in einigen Passagen an Filme wie "Inside" oder auch "Rosemary's Baby", unterscheidet sich jedoch dennoch ganz erheblich von den genannten Werken. Die volle Intensität des Geschehens offenbart sich zwar erst in der zweiten Hälfte des Filmes, trifft den Betrachter dann jedoch mit der Wucht eines Keulenschlags mitten in die Eingeweide. Für Leute mit einem eher zarten Gemüt ist das Werk nicht unbedingt zu empfehlen, doch Freunde der harten Gangart werden voll auf ihre Kosten kommen.


      7,5/10