Codename: Fox - Die letzte Schlacht im Pazifik

      Codename: Fox - Die letzte Schlacht im Pazifik






      Codename: Fox - Die letzte Schlacht im Pazifik
      (Taiheyo no kiseki: Fokkusu to yobareta otoko)
      mit Yutaka Takenouchi, Sean McGowan, Mao Inoue, Daniel Baldwin, Treat Williams, Toshiaki Karasawa, Matthew R. Anderson, Russel Geoffrey Banks, Bengaru, Ian Brown, Lloyd Buckley, Mike Dunn, Adrian Fagerlund
      Regie: Hideyuki Hirayama
      Drehbuch: Don Jones / Takuya Nishioka
      Kamera: Kozo Shibasaki / Gary Waller
      Musik: Takashi Kako
      FSK 16
      Japan / 2011

      Im Jahre 1944, während der Schlacht im Pazifik, wurde ein Japaner von den amerikanischen Truppen ganz besonders gefürchtet: Capitän Sakae Oba, genannt Fox. Mit nur 47 Mann konnte er 16 Monate lang den Feinden stand halten und rettete somit unzählige Zivilisten. Seine Mut und sein unglaublicher Kampfgeist beeindruckten nicht nur sein eigenes Volk, sondern auch die verfeindeten Amerikaner und Menschen auf der ganzen Welt. Dieser atemberaubende Film basiert auf der wahren Geschichte der namenlosen Soldaten und ihrer Landsmänner, die ihre Hoffnung nie verloren und auch in aussichtslosen Situationen ums Überleben kämpften.


      Auf wahren Begebenheiten beruhend und lediglich für die Dramaturgie der Geschichte mit einigen Ergänzungen und Änderungen versehen erzählt "Codename: Fox" die faszinierende Geschichte des Soldaten Sakae Oba, der durch seine Taten selbst den amerikanischen Gegnern höchsten Respekt abverlangte. Mit kräftigen und eindrucksvollen Bildern wird dem Zuschauer dabei ein Geschehen nähergebracht, in dem es hauptsächlich um Ehre und Stolz geht. Dennoch hat es Regisseur Hideyuki Hirayama geschafft, die Ereignisse ohne übertriebenen Heldenpathos in Szene zu setzen, was man schon einmal als großes Plus verbuchen kann. Zeichnen sich Filme dieser Art doch zumeist durch stark überzogenen Patriotismus aus, so wird hier das Geschehen eher auf nüchterne-und sachliche Art dargestellt, wodurch sich der Film wohlwollend von anderen Genrevertretern abhebt.

      Nun handelt es sich in vorliegendem Werk um keinen Kriegsfilm, in dem es vor Kampfhandlungen nur so wimmelt, doch die vorhandenen Passagen sind absolut erstklassig in Szene gesetzt und hinterlassen vor allem einen sehr authentischen Eindruck beim Betrachter. Im Focus steht jedoch das ständige Bemühen von Oba, durch ständig variiernde Taktiken möglichst viele Zivilisten vor dem Tode zu bewahren. Dabei kommt auch der irrationale Stolz der Japaner sehr gut zum Ausdruck, die lieber Selbstmord begehen würden als dem Feind in die Hände zu fallen. Dieses falsche Ehrgefühl ist durch falsche Propaganda entstanden und einige der Zivilisten entwickeln dadurch sogar regelrecht eine Art Fanatismus gegenüber ihrem Kaiser. Gerade die beiden vollkommen unterschiedlichen Weltanschauungen der USA und Japan nehmen einen sehr großen Stellenwert in der Geschichte ein, jedoch wird für keine der beiden Seiten besonders Stellung eingenommen. Vielmehr wird eine neutrale Erzählstruktur präsentiert die es dem Zuschauer überlässt, sich seine eigene Meinung zu bilden.

      Trotz eher selten vorkommenden Kampfhandlungen beinhaltet der Film eine äusserst epische Note, das opulent inszenierte Werk hinterlässt allein schon durch seine Bildgewalt einen nachhaltigen Eindruck. Hinzu kommen die wirklich erstklassigen Darbietungen der Schauspieler, die dem Ganzen einen mehr als glaubwürdigen Eindruck verleihen. Durch den gekonnten Spannungsaufbau enthält "Codename: Fox" trotz einer Lauflänge von gut zwei Stunden keinerlei langatmige Passagen, denn selbst die ruhigeren Phasen des Werkes strahlen eine hohe Intensität-und Faszination aus, die sich ganz automatisch auf einen selbst überträgt. Gerade die in den Vordergrund gerückten-und dabei vollkommen unterschiedlichen Kulturen der beiden Länder regen zum nachdenken an. Dabei ist es insbesondere für uns Europäer schwer nachvollziehbar, wie man aus falsch verstandener Loyalität sein eigenes Leben opfert, nur um irgendwelchen Befehlen zu folgen, die einem höchst zweifelhafte Werte vermitteln.

      Insgesamt gesehen handelt es sich hier um einen in allen Belangen überzeugenden Kriegsfilm, der ohne jeglichen Heldenpathos auskommt und vielmehr durch eine nüchterne-und sachliche Erzählweise überzeugen kann. Starke Bilder, sehr gute Schauspieler und eine eingehende Beleuchtung verschiedener Wertvorstellungen verleihen der Geschichte eine Menge Tiefgang. Das hier keine übertriebene Heldenverehrung vorliegt kommt besonders am Ende sehr gut zum Ausdruck, wenn man den stattfindenden Dialog zwischen Oba und einem amerikanischen Captain, der den Japaner aufgrund seiner Taten regelrecht bewundert. Die Selbsteinschätzung Obas fällt dabei allerdings vollkommen anders aus, was den authentischen Eindruck des Gesamtwerkes noch einmal zusätzlich hervorhebt.


      Fazit:


      "Codename: Fox" ist ein wirklich überzeugender-und absolut sehenswerter Antikriegsfilm, der weniger Wert auf überzogenen Aktionismus sondern vielmehr auf eine starke Geschichte legt. Dennoch sind auch hier immer noch genügend Kampfhandlungen zu sehen, die zudem absolut erstklassig in Szene gesetzt wurden. Und so kann man letztendlich eine absolute Empfehlung für diesen Film aussprechen, der sich angenehm von etlichen anderen Genrevertretern abhebt.


      Die DVD:

      Vertrieb: Sunfilm
      Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1:2,35:1 (16:9)
      Laufzeit: 124 Minuten
      Extras: Making Of, Interviews