Insane - Hotel des Todes

      Insane - Hotel des Todes






      Insane - Hotel des Todes
      (Insane)
      mit Jacobsson Anton, Lars Bethke, Tommy Hall, Johanna Leamo, David Lenneman, Maria Litorell, George Mauroy, Sanna Messo, Alida Morberg, Lennart Ström
      Regie: Anders Jacobsson / Tomas Sandquist
      Drehbuch: Mikael Fuchs / Anders Jacobsson
      Kamera: Anders Jacobsson
      Musik: Göran Floren
      FSK Keine Jugendfreigabe
      Schweden / 2009

      Ein einsames Hotel in einer gottverlassenen Gegend. Sarah ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die seit 2 Wochen vermisst wird. Sie ist müde und braucht unbedingt einen Platz zum schlafen. Auf großen Leuchtbuchstaben am Straßenrand ist "The Bridgeburn Hotel" zu lesen. Bei Näherkommen wirkt das Haus leer und verlassen. Dennoch steigt sie aus, um sich genauer umzusehen. Ein fataler Fehler, denn damit beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens und mit dem Check-in löst sie gleichzeitig das Ticket direkt in die Hölle ...


      !4 Jahre hat es gedauert, bis Anders Jacobsson nach "Evil Ed" 2009 mit "Insane" seine zweite Regiearbeit präsentierte. Dabei handelt es sich um eine schwedische Horror-Produktion, die leichte Ähnlichkeiten zu Alfred Hitchcocks Meisterwerk "Psycho" erkennen lässt. Zwar wird hier zu keiner Zeit eine ähnliche Qualität erreicht, jedoch ist "Insane" keinesfalls so schlecht-und langweilig, wie es einige Kritiken eventuell vermuten lassen. Die Übereinstimmungen mit Hitchcocks Werk beziehen sich insbesondere auf den Schauplatz und die Charaktere, so spielt sich auch hier das Geschehen in einem einsam gelegenen Hotel ab, das von einem merkwürdigem Eigenbrödler geführt wird. Das weiträumige Hotel hinterlässt einerseits einen sehr kalten und sterilen Eindruck, andererseits entfaltet sich eine herrlich düstere-und bedrohliche Grundstimmung innerhalb der Räumlichkeiten, in denen man selbst nicht allein unterwegs sein möchte.

      Von Langeweile ist eigentlich weit und breit keine Spur, entwickelt sich doch innerhalb kürzester Zeit ein durchaus konstanter Spannungsbogen, der von einer sehr dichten Atmosphäre begleitet wird. Und so dauert es auch nicht lange, bis das Szenario den Zuschauer in seinen Bann zieht und eine starke Faszination auf ihn ausstrahlt. Dabei stört es auch nicht sonderlich, das die Geschichte an sich relativ vorhersehbar erscheint und keinerlei wirkliche Überraschungsmomente beinhaltet, denn immer wieder auftretende Indizien lassen einen zu keiner Zeit eine echte Gewissheit erlangen, ob sich die Ereignisse wirklich so offensichtlich darstellen, wie es im Prinzip den Anschein hat. Anders Jacobsson präsentiert einem einen scheinbar leicht zu erkennenden Täter, streut aber immer wieder Passagen ein die eine Menge Restzweifel aufkommen lassen, ob es sich denn auch wirklich um den Mörder handelt, der junge Frauen auf bestialische Art und Weise tötet. So bekommt man die endgültige Identität des Killers auch erst im letzten Filmdrittel serviert, in dem sich auch die Motivlage zu erkennen gibt.

      "Insane" beinhaltet eigentlich keine nennenswerten Höhepunkte, ist aber ein äusserst solider Horrorfilm, der zudem einen sehr ansehnlichen Härtegrad beinhaltet. So bekommt man einige wirklich derbe-und blutige Passagen geboten, die allerdings zu keiner Zeit den üblichen Rahmen sprengen. Dennoch gibt es immer wieder Momente die einen ganz unwillkürlich zusammenzucken lassen, denn einigen Tötungsmethoden des scheinbar psychphatischen Mörders sind recht brachial in Szene gesetzt worden, so das auch Freunde der härteren Gangart durchaus auf ihre Kosten kommen. Und auch in darstellerischer Hinsicht wird der Zuschauer nicht schlecht bedient, zwar bekommt man kein oscarreifes Schauspiel geboten, aber die einzelnen Figuren werden überzeugend-und authentisch dargestellt. Besonders gut haben mir persönlich die ständigen Tempowechsel in der Erzählstruktur gefallen, ist die Erzählweise doch eigentlich eher ruhig und bedächtig, so treten immer wieder Passagen auf, in denen das Tempo-und die Intensität des Szenarios merklich ansteigen, um danach wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückzuwechseln. Das wirkt sich auch auf das eigene Sehverhalten aus, bietet der Film doch ein ständiges Auf und Ab der eigenen Gefühle, so das sich die Geschehnisse auch durchaus zu einer schweisstreibenden Angelegenheit entwickeln.

      Insgesamt gesehen bekommt man zwar keinen sonderlich innovativen, dafür aber durchaus sehenswerten Horrorfilm geboten, der durchgehend gute Unterhaltung bietet. Altbewährte Zutaten wurden ansehnlich verpackt und bieten ein sehenswertes Gesamtpaket. Mit der richtigen Erwartungshaltung ausgestattet sollte man eigentlich zu einem positiven Gesamteindruck gelangen und kann sich auf ein spannendes Filmerlebnis einstellen, das phasenweise auch wirklich gute Splatter-und Gore Szenen zu bieten hat.


      Fazit:


      Offensichtliche Ähnlickeiten zu Hitchcocks "Psycho" verleihen diesem Film schon einmal einen besonderen Reiz und machen ihn absolut sehenswert. Selbstverständlich bestehen dabei offensichtliche Qualitätsunterschiede, doch "Insane" ist keinesfalls ein langweiliger oder uninspirierter Horrorfilm. Eine dichte-und bedrohliche Atmosphäre, solide agierende Darsteller und einige heftige Momente machen eine Sichtung dieser schwedischen Produktion auf jeden Fall lohnenswert, ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten.


      7/10