Wound: Beware the Beast

      Wound: Beware the Beast






      Wound: Beware the Beast
      (Wound)
      mit Kate O'Rourke, Te Kaea Beri, Campbell Cooley, Sandy Lowe, Brendan Gregory, Ian Mune, Maggie Tarver, Chrystal Ash, Matt Easterbrook, Omar Al-Sobky, Andy Sophocieous, Christina Cortesi, Heath Mortlock
      Regie: David Blyth
      Drehbuch: David Blyth
      Kamera: Marc Mateo
      Musik: Jed Town
      FSK Keine Jugendfreigabe
      Neuseeland / 2010

      Susan ist eine Frau mit einer schrecklichen Vergangenheit, welche durch die sexuellen Misshandlungen durch den eigenen Vater geprägt wurde. Die junge und aufreizende Tanya ist eine verlorene Seele, auf der stetigen Suche nach der Mutter die sie nie kennenlernen durfte. Die Wege der beiden Frauen sind dazu bestimmt, sich zu kreuzen und zu einem surrealen Albtraum voller Wahnsinn, Inzest, Rache und Tod zu verschmelzen.


      Diese neuseeländische Independent-Produktion wird zumeist als Fantasy-Horror eingeordnet, doch im Prinzip offenbart sich ein waschechtes Drama, zu dem man allerdings nur schwerlich einen wirklichen Zugang findet. Regisseur David Blyth präsentiert einen regelrechten Bilderrausch, der jedoch so dermaßen wirr-und surreal erscheint, das es größtenteils eine wirkliche Herausforderung darstellt, in dieser Geschichte eine ordentliche Erzählstruktur zu erkennen. Vielmehr entsteht der Eindruck, das es sich um eine Ansammlung wild zusammengewürfelter Video-Clips handelt, die äusserst wahllos aneinandergereiht wurden und dabei nur recht selten einen Sinn ergeben. Wenn man jedoch die behandelte Thematik zur Hand nimmt, dann ist es wohl sogar als notwendig anzusehen die Geschenisse in diesem verwirrenden-und streckenweise kaum nachzuvollziehbaren Bilder-Intermezzo darzustellen, denn nur so ist doch die seelische Verfassung der Hauptfigur Susan darzustellen. Das dabei entstehende Szenario ist allerdings so bizarr, das es zumeist äusserst schwierig ist, einen roten Erzählfaden zu erkennen, der sich geradlinig durch die Geschehnisse zieht, die einen sehr verstörenden Eindruck auf den Betrachter hinterlassen.

      So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man größte Schwierigkeiten hat, den einzelnen Abfolgen wirklich zu folgen, die zwar einerseits eine gewisse Faszination entfalten, aber in ihrer Gesamtheit keinen wirklichen Zusammenhang erkennen lassen. "Wound" stellt sich so alles andere als mainstreamtauglich dar und bietet Kopf-Kino der ganz besonderen Art. Im Prinzip ist das ja auch eine schöne Sache, denn Filme, bei denen man seine grauen Zellen bemühen muss, stellen immer wieder eine Herausforderung für den Zuschauer dar. In vorliegendem Fall hat man es allerdings etwas zu gut gemeint und dem Film dadurch viel von seiner eigentlichen Stärke genommen. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion sind ganz einfach nicht mehr zu erkennen und selbst am Ende des Werkes bleiben doch zu viele Fragen offen, so das schon zuviel Freiraum für eigene Interpretationen gelassen wird.

      Die Ansätze dieses Filmes sind sicherlich sehr lobenswert und auch das vorhandene Potential der Geschichte bietet eine Menge Möglichkeiten, lediglich die Umsetzung der Thematik kann man nicht als wirklich gelungen ansehen. Obwohl die deutsche Veröffentlichung gerade einmal eine Laufzeit von knapp 72 Minuten hat und somit um gut 4 Minuten geschnitten ist, fühlt man sich nach der Ansicht des Filmes regelrecht erschöpft und merkt erst im Nachhinein, welch anstrengendes Werk hier vorliegt. Von einem wirklichen Sehvergnügen kann man also nicht sprechen, ist doch die gesamte Laufzeit über die vollste Konzentration des Zuschauers gefordert, um dem bizarren Treiben wenigstens einigermaßen folgen zu können. Wo ansonsten in diversen anderen Filmen ein wahrer Bilderrausch zur Qualität des Szenarios beiträgt, ist es bei "Wound" vielmehr die extrem verstörende Wirkung der Bilder, die ein eher sehr zwiespältiges Gefühl bei einem hinterlässt. Zu keiner Zeit weiss man wirklich, ob man fasziniert oder einfach nur genervt von den Ereignissen sein soll, die zu viele Fragen unbeantwortet lassen, so das im Endeffekt eine Bewertung des Werkes äusserst schwierg sein dürfte.

      David Blyth hat mit "Wound" ganz sicher einen Film kreiert, über den sich trefflich diskuttieren lässt und die Meinungen werden ganz bestimmt sehr weit auseinandergehen. Freunde handelsüblicher Mainstreamkost kommen hier ganz sicher nicht auf ihre Kosten, doch selbst Freunde komplizierten Kopf-Kinos dürften hier ihre Schwierigkeiten bekommen. Dennoch bin ich mir sicher, das auch "Wound" seine Fan-Gemeinde finden wird, denn sehenswert ist der Film allemal, auch wenn er sich nicht zwangslüfig zum mehrmaligen Anschauen eignet.


      Fazit:


      Die seelische Gemütsverfassung einer traumatisierten Frau wird in diesem Film leider etwas zu bizarr und verstörend dargestellt, so das es sich letztendlich um einen sehr anstrengenden Film handelt, der zudem am Schluß auch zu viele Fragen unbeantwortet lässt. Zur einmaligen Sichtung durchaus geeignet, jedoch überkommt einen nicht das Gefühl, sich dieses bizarre Werk noch mehrmals anzuschauen.


      Die DVD:

      Vertrieb: Splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,78:1 (16:9)
      Laufzeit: 72 Minuten
      Extras: Damn Laser Vampires / Knot Nine Music Video / Trailer / Trailershow


      4/10
      Es hat mal wieder ein neuseeländischer Film geschafft, in Deutschland eine Veröffentlichung zu bekommen. Doch wer glaubt, dass dieser Independent Film so unterhaltsam wie z.B. Braindead oder Bad Taste wird, der irrt sich ganz gewaltig, auch wenn dieser in Richtung Fantasy Horror eingestuft wird. Doch was man hier zu sehen bekommt, da muss man sich ab und an verwundert die Augen reiben, was einem hier geboten wird. Es sind so viele Geschehnisse, die teilweise belanglos aneinander gereiht werden und nicht immer einen Sinn ergeben. Regisseur David Blyth hat mit Wound einen Film geschaffen, der doch sehr abstrakt gehalten ist. Früher hat David Lynch mit solchen Filmen auf sich aufmerksam gemacht, doch denen konnte man zumeist noch gut folgen. Aber bei Wound tut man sich doch etwas schwer damit.
      Von der Story her hat man eigentlich keine Probleme, auch wenn diese manchmal etwas abdriftet. Aber im großen und ganzen geht es um Tanya, die ohne eine Mutter aufgewachsen ist und es ihr brennend unter den Fingernägeln juckt, sie doch endlich mal kennen zu lernen. Und eines Tages bekommt sie tatsächlich einen Hinweis bzw. den Namen von einer Frau, die scheinbar ihre Mutter ist. Doch gepeinigt durch ihre Vergangenheit (sie wurde z.B. mehrfach von ihrem Vater vergewaltigt) macht sie sich auf den Weg dieses Geheimnis zu lösen. Doch die Erzähllinie läuft auch hier wieder nicht so ab, wie wir es kennen oder gar erwarten. Natürlich ist dies auch so gewollt, doch Mainstreamtauglich ist das ganze nun gar nicht mehr.
      Zu allem Überfluss ist die deutsche Fassung um knapp 4 Minuten gekürzt worden. Somit ist der an sich schon kurze Film (72 Min.) noch ein paar Min. beraubt worden. Natürlich will man einen Film immer in seiner vollen Länge sehen, ohne sich bevormunden lassen zu müssen, was man sich anschauen darf und was nicht, doch in dem Fall würden die härteren Effekte wohl auch nicht mehr viel ausmachen. Das ganze ist einfach so verworren, das man sich richtig schwer damit tut am Ball zu bleiben. Dies ist mit Sicherheit ein Punkt, dass er bei vielen auch durchfallen wird, da man nicht den gewohnten Sehspaß hat. Doch Kunstfilme haben dies in der Regel selten und es ist nicht leicht ihnen immer so zu folgen. Man sollte sich wirklich vorher 3 mal überlegen, ob man sich diesen Film anschauen will oder gar kann. Auch wenn es sich vom Inhalt her sehr interessant anhört. Aber es ist keine leichte Kost!

      3 / 10




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