Grave Encounters (2011)

      Grave Encounters (2011)




      Hier seht Ihr den neusten Trailer zum pseudo-dokumentarischen Horror-Thriller "Grave Encounters" von den Vicious Brothers.
      Wie auch schon "Der letzte Exorzismus", "Paranormal Activity", "Cloverfield" oder das große Vorbild "The Blair Witch Project", kann
      dieser kommende Handkamera-Grußler zum "Found Footage Movie"-Genre gezählt werden...

      Inhalt:
      Lance Preston (Sean Rogerson) und sein Team von der Fernsehsendung "Grave Encounters", die Spukgeschichten nachgeht, drehen eine Folge in einer verlassenen psychiatrischen Klinik. Freiwillig lassen sie sich über Nacht, in dem scheinbar verlassenen Gebäude einschließen, um die dort angeblich zu beobachtenden paranormalen Phänomene zu filmen. Das Team muss schnell erkennen, dass das Gebäude lebt und nicht vorhat sie lebendig entkommen zu lassen. (kinozeit)

      g8FBRATbJoA&feature=related





      Grave Encounters
      (Grave Encounters)
      mit Sean Rogerson, Juan Riedinger, Ashleigh Gryzko, Mackenzie Gray, Merwin Mondesir, Arthur Corber, Michele Cummins, Luis Javier, Shawn Macdonald, Bob Rathie, Alex Sander, Ben Wilkinson
      Regie: The Vicious Brothers
      Drehbuch: The Vicious Brothers
      Kamera: Tony Mirza
      Musik: Quynne Cradock
      FSK 16
      Kanada / 2011

      2003 gingen Lance Preston und seine Crew der Geisterjäger-Reality-TV-Serie "Grave Encounters" für eine Episode in die verlassene Collingwood-Psychiatrie, von wo seit Jahren über ungeklärte Phänomene berichtet wird. Sie schließen sich für eine Nacht im Hospital ein, denn für eine gute Sendung macht man alles. Doch schnell müssen sie feststellen, dass sie es mit einer Macht zu tun haben, die alles, was sie bisher erlebt haben, in den Schatten stellt. Das Gebäude ist nicht einfach nur verflucht oder von Geistern besessen, es lebt selbst und macht keine Anstalten seine neuen Bewohner jemals wieder gehen zu lassen. Verloren in einem Labyrinth von schier endlosen Gängen und Korridoren und terrorisiert von den Geistern früherer Patienten gleiten Lance Preston und seine Crew selbst immer tiefer in den Wahnsinn. Jahrelang wurden die Aufnahmen, die in dieser Nacht entstanden, zurückgehalten, erst jetzt, ist die Welt reif für ihre Veröffentlichung.


      Einmal mehr muss eine fiktive Dokumentation im Found-Footage Stil dafür herhalten, damit dem geneigten Genre-Fan das Fürchten gelehrt werden soll. Dabei fährt die erste Regiearbeit der Vicious Brothers auf einer ähnlichen Schiene wie die "Paranormal Activity-Filme" und versucht mit ziemlich geringen Mitteln eine maximale Wirkung zu erzielen. Dienen Werke wie "PA" jedoch meiner persönlichen Meinung nach lediglich als etwas bessere Einschlafhilfe, so kann vorliegende Geschichte zumindest in der zweiten Filmhälfte absolut überzeugen und offenbart stellenweise herrliche Gruselkost. Die ersten gut 30 Minuten kann man im Prinzip vernachlässigen, jedoch sind sie für das Gesamtbild nicht gerade unerheblich. Hier bekommt man nämlich einen recht sarkastischen Einblick in das sogenannte Reality-TV, der mit einigen wunderbaren Spitzen garniert ist. Es kristallisiert sich nämlich ziemlich schnell heraus, das eigentlich keiner aus dem "Grave Encounters-Team" wirklich an paranormale Aktivitäten glaubt und das es lediglich darum geht, für möglichst hohe Einschaltquoten zu sorgen. Um diese zu erreichen ist im Prinzip jedes Mittel recht und so werden auch gern einmal ein Gärtner mit Geld dazu gebracht, eine angebliche Geistererscheinung zu beschreiben die er nie gesehen hat, oder es wird ein angebliches Medium in das Team eingefügt, das nichts anderes ist als ein schlecht bezahlter Schauspieler.

      So gestaltet sich die Einführung in die Ereignisse recht bissig und unterhaltsam, wobei die daraufhin folgenden Geschehnisse so gar nichts mehr Witziges an sich haben. Als Location hat man sich eine stillgelegte psychatrische Anstalt ausgesucht in der es angeblich spuken soll und was von der Crew zunächst noch mit einem müden Lächeln abgetan wird, entwickelt sich zu einem wahren Horror-Szenario. Der Film schlägt auf einmal eine vollkommen andere Richtung ein und beinhaltet im Gegensatz zu einer Schlaftablette wie "Paranormal Activity" einen stetig ansteigenden Spannungsaufbau. Offenbaren sich zunächst eher kleinere Ereignisse wie beispielsweise ein sich selbst öffnendes Fenster, so steigert sich der aufkommende Horror und die damit verbundenen Phänomene zu einem Szenario des Schreckens. Die dabei enthaltenen Schockmomente sind wohl platziert und jagen dem Betrachter aufgrund des Überraschungsmomentes so manchen Schrecken in die Glieder. Ganz anders als bei diversen eher müden Genre-Beiträgen kann man sich hier sehr gut in die Lage der Protagonisten hineinversetzen und spürt auch die immer bedrohlicher werdende Atmosphäre, die sich fast im Minutentakt zusehends verdichtet.

      Dabei entwickelt das Geschehen mit zunehmender Laufzeit eine immer stärkere Intensität, manche Szenen erscheinen dabei so wuchtig-und kraftvoll, das man sich herrlich dabei erschrecken kann. Auch die Darsteller sind dabei ein nicht unwichtiger Bestandteil des Ganzen, denn insbesondere der Übergang von anfänglicher Heiterkeit zum puren Grauen kommt äußerst glaubhaft und authentisch beim Zuschauer an, so das der gewünschte Effekt des Reality-Tv's auch wirklich streckenweise vorhanden ist. Ein weiterer erfreulicher Aspekt des Filmes ist die Idee der Regisseure, den Schauplatz der Klinik als wandelbar darzustellen. Die Versuche die Klinik zu verlassen scheitern nämlich allesamt kläglich, Ausgänge entpuppen sich auf einmal als endlos lange Flure und das ganze Gebäude erscheint als eine Art Labyrinth, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Dieser Punkt verdichtet die vorherrschende Grundstimmung noch einmal zusätzlich und plötzlich auftretende Geisterscheinungen sorgen für eine erhöhte Adrenalin-Zufuhr beim Betrachter, der nun vollends der Faszination der Ereignisse ausgeliefert ist. Die einzige Schwachstelle des Filmes ist für mich die musikalische Untermalung des Ganzen, denn hier hätte ein etwas wuchtigerer Score noch einmal für einen Bonuspunkt gesorgt. Ansonsten gibt es nicht wirklich etwas zu beanstanden, außer das man das Finale noch ein wenig einfallsreicher hätte gestalten können.

      Insgesamt gesehen hat mich "Grave Encounters" wirklich sehr positiv überrascht, denn eigentlich hatte ich mich auf einen ähnlich langweiligen Film wie "Paranormal Activity" eingestellt. Umso schöner das es ganz anders gekommen ist, auch wenn die ersten 30 Minuten nicht wirklich darauf hingedeutet haben. Und so kann man durchaus von einem in seiner Gesamtheit sehr gelungenen Regie-Erstling sprechen, den die Vicious Brothers da auf die Beine gestellt haben. "PA" wäre gern das gewesen was "Grave Encounters" letztendlich ist, nämlich ein herrlich gruseliger Low Budget Film im Found Footage Stil, der überwiegend sehr unterhaltsame und gruselige Horrorkost bietet, die man sich auch gern öfter anschauen kann.


      Fazit:


      Trotz einiger Vorbehalte und anfänglicher Skepsis hat mich dieser Film sehr gut unterhalten und auch überzeugt. Auch wenn ich nicht unbedingt ein Riesen-Fan dieser Filmart bin, kann ich die DVD bedenkenlos weiterempfehlen, denn spannende-und teilweise actionreiche Horrorkost dürfte den meisten Genre-fans in jedem fall sehr zusagen.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot elite
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,78:1 (16:9)
      Laufzeit: 90 Minuten
      Extras: Originaltrailer, Behind the Scenes, Interviews mit dem Regisseur und den Hauptdarstellern, Making Of, Trailershow


      7/10
      Hmmm, ich sehe das etwas anders! :D

      Ich fand Grave Encounters vollkommen öde und überhaupt nicht gruselig!
      Der kommt meiner Meinung nach mit der Klasse gruseligen Atmosphäre der Paranormal Activity Filme nicht mit.
      Ist ja Geschmackssache, aber ich war doch sehr enttäuscht von Grave Encounters da außer der geschickten Youtube-Promotion eigendlich nix am Film dran ist. Gruselig war das nun wirklich nicht! Finde ich...

      ;)
      Man könnte meinen, dass es sich hierbei um eine weitere Adaption von Paranormal Activity oder Paranormal Investigations handelt, aber Grave Encounters geht doch ein wenig seinen eigenen Weg, auch wenn natürlich nicht viel weiter. Auch hier wird uns wieder ein Found Footage Film vorgesetzt, der uns hier die besten Szenen zeigen soll. Mich wundert es nur, dass nicht noch erzählt wird, dass es auf wahren Begebenheiten beruht.

      Das ganze wird durch das Kamerateam sehr lächerlich aufgezogen. Sie wollen etwas über diese Klinik berichten und dass es dort drin spukt. Dabei nehmen sie so viele Interviews wie möglich auf und selbst Leute die nichts bemerkt haben, werden ein Scheinchen in die Hand gedrückt und dass sie etwas ganz gruseliges gesehen haben. Das dämpft natürlich die Stimmung, vor allem da man hier nicht wirklich etwas erwartet. Und was soll denn auch noch kommen, wenn die erste Hälfte des Filmes schon „verplempert“ ist?

      Es wird aber dann doch richtig spannend. Erst passieren natürlich nur ein paar ganz wenige Sachen, wie das sich ein paar Sachen bewegen usw. Das erste mal, wo man etwas wie Angst verspürt ist, als die Haare von der Frau von Geisterhand angehoben werden und fortan sich mehr Erscheinungen zeigen. Warum denn nicht gleich so? Das will man sehen, vor allem kommen dann auch ein paar Schocker. Da nimmt der Film erst so richtig an Fahrt auf und das Team ist verzweifelt auf der Suche nach einem Ausgang. Aber alle Wege sind versperrt und etwas hindert sie daran, dass Tageslicht wieder zu erblicken. Sehr unterhaltsam das ganze, wenn man im ersten Teil nicht einschläft. Nett gemacht und war wirklich besser, als gedacht.



      7 / 10


      {denvideo youtube.com/watch?v=B4tyUZHS7Hc&feature=player_embedded}