Carrie 2 - Die Rache

      Carrie 2 - Die Rache






      Carrie 2 - Die Rache
      (The Rage: Carrie 2)
      mit Emily Bergl, Jason London, Dylan Bruno, J. Smith-Cameron, Amy Irving, Zachery Ty Bryan, John Doe, Gordon Clapp, Rachel Blanchard, Charlotte Ayanna, Justin Urich, Mena Suvari, Eli Craig, Eddie Kaye Thomas, Clint Jordan
      Regie: Katt Shea
      Drehbuch: Stephen King / Rafael Moreu
      Kamera: Donald M. Morgan
      Musik: Danny B. Harvey
      FSK 16
      USA / 1999

      Über 20 Jahre ist es her, daß Carrie White den Abschlußball der High-School mit ihren telekinetischen Kräften in ein blutiges Inferno verwandelte. Jeder im Ort erinnert sich an die Nacht des Grauens, doch keiner weiß, daß Carries Erbe lebt - in ihrer Halbschwester Rachel, die wie Carrie die Außenseiterin ihres Jahrgangs ist. Und ihre Mitschüler, die Rachel bei jeder Gelegenheit das Leben zur Hölle machen, ahnen nicht, daß sie ein gefährliches Spiel mit dem Feuer spielen...


      Ganze 23 Jahre hat es gedauert, bis Brian De Palmas Klassiker "Carrie - Des Satans jüngste Tochter" endlich eine Fortsetzung erhielt, die natürlich nur noch indirekt mit dem Original zu tun hat. Der Bezug der beiden Filme bezieht sich hauptsächlich daraus, das sich im Laufe der Geschichte herausstellt, das Carrie und die hier zentrale Hauptfigur Rachel den gleichen Vater hatten. Ein weiterer Bezugspunkt ist sicherlich noch die Figur der Sue Snell ( Amy Irving), die als eine der Wenigen die damalige Katastrophe überlebt hatte. In groben Zügen wird nun in diesem zweiten Teil eine ähnlich gelagerte Geschichte erzählt, denn auch Rachel wird von ihren Mitschülern gedemütigt, auch wenn die Motivlage der Peiniger sich etwas von der im Original vorhandenen unterscheidet. Doch prinzipiell läuft auch hier wieder alles auf die telekenetischen Kräfte hinaus, die in der Einzelgängerin Rachel schlummern. Fast selbstverständlich erscheint es dann auch, das der Ablauf der Ereignisse in ähnlicher Form abläuft und der Horroranteil der Story erst im letzten Filmdrittel zum Ausdruck kommt. Einen erheblichen Unterschied gibt es dann aber doch, denn der vorhandene Härtegrad der Passgen ist in vorliegendem Film erheblich höher, als es noch im Original der Fall war. Dieser Aspekt wird sicherlich insbesondere die Gorehounds erfreuen, gibt es doch einige äusserst harte-und blutige Momente, aufgrund derer man die 16er Freigabe des Filmes durchaus in Frage stellen könnte.

      Nun ist "Carrie 2 - Die Rache" aber auch als Film insgesamt gar nicht einmal schlecht geraten, auch wenn diverse Kritiken etwas anderes suggerieren wollen. Natürlich kommt dieser zweite Teil keinesfalls an die Klasse und das Niveau des Werkes von De Palma heran, was meiner Meinung nach in erster Linie an der Darsteller-Riege festzumachen ist. Dabei wird man mit durchaus gutem Schauspiel konfrontiert, jedoch hat man schon fast automatisch immer die herausragenden Leistungen im Original vor Augen, wo vor allem Sissy Spacek und Piper Laurie zu glänzen wussten und den von ihnen dargestellten Figuren Leben eingehaucht haben. Dieser Eindruck entsteht hier leider zu keiner Zeit, obwohl gerade Emily Bergl in der Rolle der Rachel sehr solide agiert, aber zu keiner Zeit die Brillanz einer Sissy Spacek erreichen kann. Auch alle anderen Darsteller wissen durchaus gut zu agieren, können den Charakteren aber auf keinen Fall die Tiefe verleihen, die man aus dem Klassiker aus dem Jahre 1976 her kennt. So sollte man also von Anfang an mit den richtigen Erwartungen an diesen Nachfolger herangehen, der einen wirklich guten-und sehr unterhaltsamen Film darstellt, einem Vergleich mit De Palmas Werk keinesfalls standhalten kann, was allerdings auch fast schon unmöglich ist.

      Dennoch entwickelt sich eine äusserst spannende Geschichte, in der man auch durch diverse Rückblenden immer wieder einen Bezug zum 1976er Werk herstellen kann, was insbesondere in den Momenten passiert, als Sue Snell, die mittlerweile als Lehrerin an der neuen High-School arbeitet, der jungen Rachel die damaligen Vorkomnisse erzählt. Diese weigert sich nämlich strikt, die in ihr schlummernden Kräfte zu akzeptieren, die letztendlich auch hier zu einer Katastrophe führen, die das Ergebnis der Demütigungen ihrer Mitschüler ist. Dieses Mal spielt sich das Horror-Szenario allerdings nicht in der Schule, sondern auf einer privaten Party in der Villa eines Schülers ab. Die Wucht der Katastrophe trifft einen aufgrund des gesteigerten Härtegrades mindestens so intensiv wie im Original, bekommt man doch einige recht derbe Momente serviert, die man aufgrund der 16er Freigabe nicht unbedingt erwarten kann. In diesem Punkt wird einem also sogar etwas mehr geboten, dafür kommt allerdings nie eine so grandiose Atmosphäre zum tragen, wie es im Film von De Palma der Fall war. Dafür, das man allerdings gegen einen Klassiker des Genres ankämpfen muss, ist hier ein richtig guter Film entstanden, der in allen Belangen über dem Durchschnitt angesiedelt ist, aber einfach nicht gegen den riesigen Schatten ankommt, den "Carrie - Des Satans jüngste Tochter" geworfen hat.

      Letztendlich ist "Carrie 2 - Die Rache" ein absolut sehenswerter Nachfolger, bei dem Regisseur Katt Shea sehr viel richtig gemacht hat. Aus diesem Grund sind mir einige extrem negative Kritiken zu diesem Film auch nicht so ganz verständlich, da hier absolut spannende und gute Horror-Unterhaltung vorliegt. Lediglich die enorm hohe Messlatte des Originals sollte man nicht anlegen, denn eine Emily Bergl kann nun einmal nicht das brillante Schauspiel einer Sissy Spacek erreichen und die generelle Qualität eines Filmes lässt sich nicht so einfach in einen Nachfolger transportieren. Ansonsten kann man sich wirklich nicht beschweren, wird man doch ganzzeitig sehr gut unterhalten und bekommt zudem im letzten Filmdrittel auch noch einige richtig harte Passagen geboten, die in einem furiosen Showdown den absoluten Höhepunkt dieses Werkes darstellen.


      Fazit:


      "Carrie 2 - Die Rache" ist kein Meisterwerk des Genres und wird auch ganz bestimmt nie zu den Klassikern gezählt werden. Doch immerhin bekommt der Zuschauer einen überdurchschnittlich guten Horrorfilm geboten, den man sich immer wieder gut anschauen kann, ohne das man dabei Langeweile empfindet. Als Gesamtpaket siedelt sich dieses Werk auf jeden Fall oberhalb des Durchschnitts an, so das man ohne Probleme eine Empfehlung aussprechen kann.


      7/10
      Solider Horrorstreifen,der leider ein wenig ins"Vergessene"geraten ist.Finde zwar den ersten Teil ein wenig atmosphärisch dichter und auch mehr mit der Liebe zum Detail gemacht,dieser hier hat aber mehr Dynamik ist geht rassender zu Sache.Stilmittel wurden auch zum Ende hin ein paar nette Effekte verwendet,die so manchen Horrorfan begeistern.ich kann da nur für mich sprechen,mir gefällt der Streifen recht gut und bin auch der Meinung,das man den Film auch öfters schauen kann,ohne das er langweilig wird.Nicht schlecht...
      Verlorenes Glück,betrogene Treue,es gibt soviel,das ich bereue!!!

      Ich bin anscheinend nicht frei von Gefühlen,aber sie liegen alle zusammen in einer einzigen Scheisse!!!(A Hole in my Heart)