Kidnapped (2010)

      Kidnapped (2010)



      Inhalt:

      Jaime und Marta, seit vielen jahren glücklich verheiratet, ziehen mit ihrer pubertierenden, 16-jährigen Tochter Isa in ein neues, luxuriöses Haus um. Es sollte ein perfekter Abend werden: Nachdem die Möbelpacker fort sind, wird der Umzug mit Champagner gefeiert. Doch ihre heile Welt explodiert zusammen mit dem Schlafzimmerfenster in tausend Scherben. Eine brutale Bande dringt in die Villa ein und nimmt sie als Geiseln. Für die verängstigte Familie beginnt eine Nacht unfassbaren Terrors.


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      Regie: Miguel Angel Vivas
      Darsteller: Ana Wagener, Fernando Cayo, Manuela Vellés
      OT: Secuestrados
      Spanien 2010


      Kidnapped erscheint ungeschnitten mit SPIO/JK-Freigabe
      Home-Invasion-Thriller scheitert an der FSK

      Ab dem 11. Mai 2011 steht der spanische Thriller Kidnapped auf DVD und Blu-ray in den deutschen Videotheken. Bei Ankündigung beantragte Universum Film bei der FSK "keine Jugendfreigabe". Diese Freigabe blieb ihm allerdings aufgrund der Gewaltdarstellung verwehrt.

      Deshalb versuchte man sein Glück bei der SPIO/JK, welche dem Thriller in seiner ungeschnittenen Fassung "keine schwere Jugendgefährdung" attestierte. Dies konnte uns das Label auf Nachfrage auch bestätigen.

      In den Handelsregalen soll Kidnapped ab dem 03. Juni 2011 stehen - ebenfalls mit JK-Siegel. Eine zensierte Version mit FSK-Freigabe wird es nicht geben. Universum Film entschied sich dageben, weil das Ausmaß der vorzunehmenden Zensuren den Film zu sehr verstümmeln würde.
      Quelle:schnittberichte.com



      P.S. Trailer finde ich gut, Film wird gesichtet!
      Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen
      Hab ihn jetzt mal gesehen!
      Naja, war ungefähr so wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Einbruch ins Haus, Familie überwältigt...usw.
      Eigendlich gehts vorrangig darum das der Vater mit dem einen "Verbrecher" von der Familie getrennt wird, er fährt mit einem Nachts an den Geldautomaten und soll von sämtlichen Geldkarten die Moneten runterholen...natürlich kann man am Tag nur einen bestimmten Geldbetrag abholen, deßhalb wird vor 12 Uhr Nachts ein Betrag abgeholt und dann soll er noch bis nach Mitternacht warten um mehr Geld abzuholen...
      In der Zwischenzeit, rastet natürlich einer der anderen Verbrecher aus, der mit seinen Kumpanen auf Mutter, Tochter und Freund aufpassen soll...

      Fazit:
      Die "Geiseln" benehmen sich unlogisch. Die hätten einfach nur die Klappe halten müßen...aber nein...Es wird ständig geschrien, ständig versucht abzuhauen, ständig versucht sich zu wehren...mag ja für den Zuschauer ganz interessant sein...aber hey??? Es geht doch nur um ein bissl Geld! Natürlich reizt man solche Verbrecher damit bis aufs Blut...die wollten doch nur etwas Geld haben...aber Neeeein, lieber 80% des Films lang rumschreien, heulen, versuchen abzuhauen oder den Verbrechern eins aufn Detz zu schlagen...LOL!
      Klar das einer der Verbrecher irgendwann ausrastet...
      Naja, andererseits wäre es ja sonst langweilig für den Zuschauer...ganz klar! Ich fands aber trotzdem TOO MUCH!

      PS: Das rumgebrülle und rumgeheule ist mir mit der Zeit tierisch auf die Nerven gegangen...
      Das Ende ist überraschend Krass ausgefallen...da hätte ich nicht mit gerechnet...

      Bewertung: 5/10...irgendwie hat mich der Film genervt! Er war nicht schlecht, aber dieses ständige geschreie tut irgendwann in den Ohren weh! :wacko:
      „Kidnapped“ ist ein wirklich gelungener Film der mich gut unterhalten hat! Es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, da er ab der 10 Minute die Spannungsschraube anzieht und bis zum Schluss halten kann! Es sind auch ein paar gute Schockeffekte eingebaut und die Story hat mir auch überdurchschnittlich gut gefallen! Gore bekommt man erst im letzten Drittel geboten, aber da bekommt man dann ein paar nette und vor allem gut gemachte Effekte zu sehen! Das Finale war überhaupt nicht vorhersehbar und richtig „böse“ --> da ist einem mal der Mund offen geblieben!
      Von mir gibt es eine Empfehlung!
      Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen





      Kidnapped
      (Secuestrades)
      mit Guillermo Barrientos, Dritan Biba, Fernando Cayo, Cesar Diaz, Martijin Kuiper, Manuela Velles, Ana Wagener, Xoel Yanez
      Regie: Miguel Angel Vivas
      Drehbuch: Miguel Angel Vivas / Javier Garcia
      Kamera: Pedro J. Marquez
      Musik: Sergio Moure
      SPIO/JK
      Spanien / 2010

      Jaime und Marta, seit vielen Jahren glücklich verheiratet, ziehen mit ihrer pubertierenden, 16-jährigen Tochter Isa in ein neues, luxuriöses Haus um. Es sollte ein perfekter Abend werden: Nachdem die Möbelpacker fort sind, wird der Umzug mit Champagner gefeiert. Doch ihre heile Welt explodiert zusammen mit dem Schlafzimmerfenster in tausend Scherben. Eine brutale Bande dringt in die Villa ein und nimmt sie als Geiseln. Für die verängstigte Familie beginnt eine Nacht unfassbaren Terrors.


      Schon mit seinem Kurzfilm "I'll See You In My Dreams" aus dem Jahre 2003 hat Miguel Angel Vivas sein vorhandenes Regie-Potential unter Beweis gestellt, was jetzt 7 Jahre später in seinem Langfilm-Debüt "Kidnapped" so richtig gut zum Ausdruck kommt. Präsentiert er doch einen hervorragenden Terrorfilm, der dem Zuschauer teilweise das Blut in den Adern gefrieren lässt. So bekommt man schon mit den ersten Einstellungen der Geschichte einen äusserst intensiven Eindruck davon, das die Geschichte ganz sicher nicht gerade zimperlich erzählt wird. Das bestätigt sich dann auch schon nach wenigen Minuten, in denen man mit den 3 Charakteren einer Familie konfrontiert wird, die als Opfer eines häuslichen Überfalls auserkoren sind und einem brutalen Einbrecher-Trio zum Opfer fallen. Der räumlich eingegrenzte Schauplatz des Geschehens ist also schnell vorgegeben und lässt schon frappierende Ähnlichkeiten zu Michael Hanekes Meisterwerk "Funny Games" erkennen. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das sich hier die gleiche bedrohliche Grundstimmung entfaltet, die wie eine zentnerschwere Last auf den Schultern des Zuschauers liegt, denn vor allem die Situation der Opfer löst ein extrem beklemmendes Gefühl aus, das einem wirklich unter die Haut geht.

      Dabei hat Vivas es ganz erstklassig verstanden, das psychische - und das physische Martyrium der Familie getrennt voneinander in Szene zu setzen, so das für den Betrachter ein noch intensiveres-und erschreckend realistisches Terror-Szenario entsteht, das man fast schon körperlich miterlebt. So wird die psychische Drucksituation durch den Aspekt verstärkt, das der Familienvater von seiner Frau und der Tochter getrennt wird, da er mit einem der Einbrecher die Bankautomaten abklappern muss, um soviel Geld wie möglich von seinen Konten abzuheben. Die beiden Frauen werden in dieser Zeit in ihrem Haus festgehalten und müssen sich insbesondere gegen einen der verbleibenden Gängster immer wieder zur Wehr setzen, der mit zunehmender Laufzeit immer psychophatischere Züge erkennen lässt. Weder die Frauen noch der Vater wissen also, wie es dem anderen in dieser Zeit geht, was die Angst der jeweiligen Personen immer weiter entfacht, das irgentetwas passiert sein könnte, was die ganze Situation eskalieren lässt. An dieser Stelle hält dann auch die visuelle Gewalt Einzug in die Geschichte und diese ist alles andere als knapp geraten.

      Gerade die im Haus der Familie stattfindenden Ereignisse haben es dabei wirklich in sich, einer der verbleibenden Einbrecher hat sich nicht länger unter Kontrolle, was ganz zwangsläufig eine immer weiter ansteigende Gewaltspirale nach sich zieht, die letztendlich vollkommen ausser Kontrolle gerät und nicht mehr aufzuhalten ist. Körperliche Übergriffe in Form einer Vergewaltigung und auch die Tötung eines von den Nachbarn alarmierten Sicherheitsbeamten sind eine schon fast logische Folge, die mit brachialer Gewalt kompromisslos in Szene gesetzt wurde. Die Geschehnisse erreichen dabei eine Intensität, die einen mit der Wucht eines Keulenschlags mitten in die Eingeweide trifft. Es ist nahezu unmöglich , sich der erschreckenden Faszination des Treibens zu entziehen, das streckenweise eine Art Ohnmacht auslöst, da man sich vollkommen hilflos -und nahezu paralysiert vorkommt. Dieser Eindruck entseht in erster Linie durch die grandiosen Darsteller, die mit ihrem Schauspiel einen absolut authentischen-und realistischen Eindruck vermitteln. Selten überkommt einen dabei das Gefühl das man sich in einem Spielfilm befindet, denn der Begriff einer erschreckenden Live-Dokumentation wäre hier weitaus angebrachter.

      So fiebert man dann auch über die gesamte Laufzeit von knapp 80 Minuten vor allem mit den Opfern mit, für die sich kurz vor dem Ende anscheinend noch alles zum Guten wendet. Doch insbesondere im letzten Drittel des Filmes hat Miguel Angel Vivas einige Wendungen der Geschehnisse eingebaut, die einen in ein ständiges Wechselbad der Gefühle versetzen und mit einem Ende konfrontieren, das härter und brutaler nicht hätte ausfallen können. Zudem hinterlässt es einen extrem bitteren Nachgeschmack und brennt sich förmlich in das Gedächtnis des Zuschauers ein. Man braucht nach der Sichtung dieses Werkes eine geraume Weile, um das Gesehene erst einmal richtig sacken zu lassen, denn "Kidnapped" ist wirklich harter Stoff, dern man nicht so leicht verdauen kann. Zartbesaitete Gemüter dürften ihre Schwierigkeiten mit diesem Film haben, der 80 Minuten absolute Hochspannung und eine Menge Härte offenbart, die sich auf psychische wie auch auf physische Art freisetzt und deutliche Spuren hinterlässt.


      Fazit:


      "Kidnapped" ist sicherlich keine leicht zu verdauende Filmkost, überzeugt aber durch eine brillante Umsetzung einer Situation, die an Beklemmung-und Bedrohlichkeit kaum zu überbieten ist. Ein absolut authentisches Szenario und herausragende Darsteller machen diesen fiesen Terrorfilm zu einem wahren Erlebnis, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


      9/10