The Outfit






      The Outfit
      (The Outfit)
      mit Lance Henriksen, Martin Kove, Billy Drago, Rick Washburn, Josh Mosby, J. Christian Ingvordsen, Allen Gilmore, Julie Lynch, J. Gregory Smith, Jeff Howard, Marie Healy, John Weiner, Myles Losam, Sally Marrison, Michele Kless
      Regie: J. Christian Ingvordsen
      Drehbuch: Whitney Ransick / J. Christian Ingvordsen
      Kamera: Steven Kaman
      Musik: Gary Topper
      FSK 18
      USA / 1993

      Amerika zur Zeit der Prohibition. Die Menschen leiden unter der wirtschaftlichen Rezession, nur die Gangster führen ein Leben in Saus und Braus, ohne von den größtenteils korrupten Cops sonderlich bedrängt zu werden. Lediglich die kleine, verschworene FBI-Spezialeinheit des Agenten Baker leistet Widerstand. Zu ihr gehört auch der toughe Undercover-Cop Max, dem es sogar gelingt, die Gang des allzeit unberechenbaren Dutch Schultz zu unterwandern. Als Max sich in Schultz' Freundin verliebt, eskaliert die Situation.


      Wenn man sich einmal die Besetzungsliste dieses B-Movies durchliest, dann stößt man doch auf einige bekannte Namen wie beispielsweise Lance Henriksen, Billy Drago oder auch Martin Kove, was doch einige Hoffnungen aufkeimen lässt , das man es mit einem unterhaltsamen Film zu tun bekommt. Doch leider kann die vorliegende Geschichte diese Hoffnungen nur teilweise erfüllen und kommt doch vielmehr äusserst klischeebehaftet und streckenweise sogar recht langatmig daher. Gerade wenn man an die wirklich großen Vertreter der Mafia-Thematik denkt, dann kann "The Outfit" noch nicht einmal ansatzweise an deren Qualität heranreichen, was man allerdings ehrlich gesagt auch nicht ernsthaft erwarten konnte. Dennoch ist der Film insgesamt gesehen doch eher eine ziemliche Enttäuschung, da das ganze Szenario irgendwie seltsam gestellt erscheint. Das fängt schon bei den Kulissen an, die dem Ganzen nicht die nötige Authenzität verleihen, die man bei einem Film dieser Art ganz einfach braucht, um auch eine gewisse Faszination zu verspüren.

      Sicherlich mag dies auch im vorhandenen Budget begründet sein, das ziemlich offensichtlich nicht gerade hoch war, trotzdem hätte man das ganze Geschehen sicherlich besser in Szene setzen können. So aber will ganzzeitig nie das richtige Feeling aufkommen, das man beispielsweise in einem Klassiker wie "Es war einmal in Amerika" verspürt, vielmehr plätschern die Ereignisse seltsam belanglos vor sich her, ohne das dabei so etwas wie echte Spannung aufkommt. Es gibt zwar zwischendurch immer mal wieder einige sehenswerte Momente, doch insgesamt gesehen ist das ganz einfach viel zu wenig, um wirklich kurzweilige Unterhaltung anzubieten. Zu künstlich erscheint das Szenario und auch die Darsteller passen sich mit ihrem Schauspiel dem eher negativen Eindruck an, den man von diesem Werk gewinnt, das doch auf der Rückseite des DVD-Covers als äusserst realistisch angepriesen wird. Davon ist dann allerdings herzlich wenig zu verspüren und so quält man sich doch vielmehr durch die gut 110 Minuten Laufzeit, ohne das man irgendwelche sehenswerte Höhepunkte zu sehen bekommt, die den Gesamteindruck doch etwas nach oben anheben würden.

      Doch wenigstens im Bezug auf die vorhandene Action bekommt der Zuschauer einige kurzweilige Passagen präsentiert, so gibt es etliche Schießereien und auch einige Schlägereien zu sehen, die allerdings auch nicht gerade einen sonderlich hohen Qualitätsstandard beinhalten. Denn auch bei diesem Punkt kommt man immer wieder auf die Glaubwürdigkeit des Ganzen zu sprechen, die ganz einfach an allen Ecken und Enden fehlt. Regisseur J. Christian Ingvordsen, der hier übrigens auch in einer der Hauptrollen zu sehen ist, hätte seine Geschichte bestimmt eine ganze Ecke besser gestalten können und so einige zu offensichtliche Defizite vermeiden können. Das Wichtigste dabei wären auf jeden Fall bessere und vor allem glaubhaftere Kulissen gewesen, denn die im Film verwendeten vermitteln nicht gerade einen authentischen Eindruck vom Amerika der 30er Jahre. Größtenteils entsteht viel eher der nachhaltige Eindruck, das man sich direkt in einem Film-Studio befindet, was der Geschichte insgesamt doch ziemlich schadet. Mangelnde Spannung und eine kaum vorhandene Atmosphäre sind jedoch der absolute Todesstoß für diesen Film, der lediglich in einigen Ansätzen überzeugen kann.

      Letztendlich handelt es sich bei "The Outfit" nicht unbedingt um einen Film, den man gesehen haben muss. Man sollte sich auch nicht von den recht bekannten Namen einiger B-Darsteller irritieren lassen, denn das dargebotene Schauspiel ist nicht sonderlich überzeugend. Ein mangelnder Spannungsaufbau und etliche vorhandene Längen verhindern hier ein wirklich kurzweiliges Filmerlebnis, das ganz bestimmt auch mit einem verhältnismäßig niedrigen Budget durchaus möglich gewesen wäre. Wenn man nichts anderes zur Hand hat, dann kann man sich dieses Werk ruhig einmal anschauen, doch sollte man die Erwartungen auf ein Minimum beschränken, da "The Outfit" höheren Ansprüchen keinesfalls genügen kann.


      Fazit:


      J. Christian Ingvordsen war bei der Inszenierung seiner Geschichte zwar sichtlich bemüht, hat es aber zu keiner Zeit verstanden dem Zuschauer einen wirklich gelungenen B-Movie zu präsentieren. Zu offensichtlich sind die Defizite, die immer wieder auftreten und das Sehvergnügen doch äusserst stark einschränken. Ich persönlich schaue mir lieber noch 100 mal "Es war einmal in Amerika" an, bevor diese DVD noch einmal in meinen Player wandert.


      3/10