Das Relikt - Museum der Angst

      Das Relikt - Museum der Angst






      Das Relikt - Museum des Grauens
      (The Relic)
      mit Penelope Ann Miller, Tom Sizemore, Linda Hunt, James Whitmore, Clayton Rohner, Chi Nuoi Lo, Thomas Ryan, Robert Lesser, Diane Robin, Lewis Van Bergen, Constance Towers, Francis X. McCarthy, Audra Lindley, John Kapelos, Tico Wells
      Regie: Peter Hyams
      Drehbuch: Douglas Preston / Lincoln Child
      Kamera: Peter Hyams
      Musik: John Debney
      FSK 16
      Deutschland / Japan / USA / 1997

      Chicago, Museum für Naturgeschichte. Ein grauenvoller Mord überschattet die Vorbereitungen für eine große Ausstellung über den Aberglauben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn die Eröffnung der Ausstellung darf sich keinesfalls verzögern. In den Katakomben unter dem Museum stoßen Lieutenant Vincent DAgosta Tom Sizemore und die Evolutionsbiologin Dr. Margo Green Penelope Ann Miller auf die schreckliche Wahrheit Kothoga, die Gottheit des südamerikanischen Stammes der Zenzera, wurde zum Leben erweckt. Eine blutrünstige Kreatur auf der Jagd nach neuen Opfern.


      Regisseur Peter Hyams ist eigentlich immer eine Garantie für sehr unterhaltsame und kurzweilige Filmkost, wie er beispielsweise schon in Filmen wie "Sudden Death" oder auch "End of Days" eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Keine große Überraschung also, das auch vorliegendes Werk in diese Kerbe schlägt, ist "Das Relikt" doch eine gelungene Kombination mehrerer Genres, denn neben ein wenig Tierhorror bekommt man auch etwas Action und eine Menge Thrill geboten, was letztendlich für ein mehr als gelungenes Gesamtpaket sotgt, das dem Zuschauer hier geboten wird. Ob der Inhalt der Geschichte dabei als extrem glaubwürdig angesehen werden kann ist zwar eher fraglich, tut aber der vom Geschehen ausgehenden Spannung keinerlei Abbruch. Entwickelt sich doch von Beginn an eine stetig ansteigende Spannungskurve, die vor allem in der ersten Filmhälfte noch zusätzlich davon unterstützt wird, das man das im Museum wütende Monster nicht zu sehen bekommt. dadurch steigt die Spannung immer weiter an und es stellt sich eine Art Vorfreude beim Zuschauer ein, die Kreatur endlich einmal zu Gesicht zu bekommen.

      Die größte Stärke des Filmes ist aber ganz sicher die erstklassige Atmosphäre, die sich mit zunehmender Laufzeit immer weiter verdichtet und das drohende Unheil immer weiter in den Vordergrund rückt. Hierbei kristallisieren sich vor allem die Passagen heraus, in denen die Polizei in den weit verzweigten unterirdischen Gewölben auf der Suche nach dem scheinbar wahnsinnigen Killer ist und dabei noch nicht einmal ahnt, mit was sie es eigentlich zu tun hat. Erst nach und nach verstärkt sich dabei der Eindruck, das der Mörder auf keinen Fall ein Mensch sein kann, obwohl man nach einiger Zeit auf einen Obdachlosen trifft der von etlichen Indizien belastet wird. Das es sich bei ihm aber nicht um den Täter handelt, müssen einige sich im Museum aufhaltende Personen, die aufgrund der Eröffnung einer Sonderausstellung anwesend sind auf ziemlich schmerzhafte Art und Weise feststellen, werden sie doch von dem Monster auf grausame und brutale Art ihres Lebens beraubt. Dabei verzichtet Peter Hyams, der hier übrigens auch für die Kameraführung verantwortlich zeichnet auf explizite Gewaltdarstellungen, verleiht dem Geschehen aber allein durch angedeutete Morde einen gewissen Härtegrad, den man als vollkommen ausreichend bezeichnen kann. Einige etwas blutigere Einstellungen ergänzen den sehr guten Gesamteindruck, den man von der Geschichte gewinnt, die aber insbesondere durch ihre erstklassige Atmosphäre überzeugen kann.

      Auch die agierenden Schauspieler reihen sich nahtlos in das äusserst gute Gesamtbild ein, denn das gezeigte Schauspiel ist absolut sehenswert, auch wenn es keinerlei herausragende Darbietungen zu sehen gibt. Mir persönlich hat besonders Tom Sizemore in der Rolle des ermittelnden Beamten sehr gut gefallen, der auch ein wenig Witz in die ansonsten sehr ernsten Geschehnisse bringt. Insbesondere sein Hang zum Aberglauben passt dabei perfekt in die Story, da auch die Ausstellung im Museum sich um dieses Thema dreht. Und gerade in der zweiten Hälfte des Filmes kommt diese Thematik besonders gut zur Geltung, denn als kurz vor dem Ende herauskommt, um wen es sich bei der mordenden Bestie handelt, kann einen schon das Gefühl überkommen, das man etwas in den bereich der Märchen und Mythen eintaucht, was dem ganzen Szenario auch etwas sehr Ominöses und Geheimnisvolles verleiht, was durchaus als zusätzlicher Pluspunkt anzusehen ist. Ist die erste Hälfte der Story noch etwas ruhiger aufgebaut und die richtigen Action-Passagen treten erst in Hälfte zwei so richtig in den Vordergrund, so bietet "Das Relikt" jederzeit spannende und gute Unterhaltung. Es sind gerade die Tempowechsel in der Erzählstruktur und die gute Dosierung der Action-Szenen, die dieses Werk so interessant und sehenswert machen. Hyams hat es exzellent verstanden, die Konzentration und das Interesse des betrachters jederzeit aufrecht zu erhalten, beinhaltet seine Geschichte doch keinerlei Längen.

      Und so handelt es sich hier letztendlich um einen äusserst gelungenen Genre-Mix, der ganz sicher kein filmisches Meisterwerk darstellt, aber eine äusserst spannende und atmosphärische Story präsentiert, die auch einige blutigere Einstellungen enthält, aber ganz bewust auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet. Trotzdem entsteht allein schon durch die Andeutungen wie die Menschen ums Leben kommen ein gewisser Härtegrad, der sich allerdings mehr im Kopf des Zuschauers freisetzt, was ja bekannterweise manchmal schon vollkommen ausreichend ist, da der fantasie leinerlei Grenzen gesetzt sind. "Das Relikt" ist auf jeden Fall ein absolut sehenswerter Film, der auch nach mehrliger Sichtung keinesfalls langweilig oder uninteressant erscheint, denn diese "phantastische Geschichte" sorgt immer wieder für einen sehr hohen Unterhaltungswert.


      Fazit:


      Auch wenn die vorliegende Story nicht unbedingt über ihren Realitätsgehalt zu definieren ist, so erscheint sie doch weitaus schlüssiger und glaubhafter als die meisten Monsterfilme. Zudem passt hier ganz einfach das Gesamtpaket das Peter Hyams geschnürt hat. Jede Menge Spannung, gute Darsteller und ganz besonders eine sehr dichte und bedrohliche Grundstimmung sorgen für ein jederzeit erstklassiges Filmerlebnis, das man sich immer wieder gut anschauen kann.


      8/10