Shelter






      Originaltitel: Shelter
      Herstellung: USA 2009
      Regie: Måns Mårlind, Bjorn Stein
      Darsteller: Julianne Moore, Jonathan Rhys Meyers
      Laufzeit: 107 Minuten
      Freigabe: FSK 16






      Inhalt :
      Die Psychiaterin Cara (Julianne Moore) ist Expertin für „multiple Persönlichkeitsstörungen“. Ihre Autorität auf dem Gebiet hat sie schon als Gutachterin in zahlreichen Gerichtsprozessen bewiesen. Ihre Kompetenz besteht vor allem darin, die Existenz dieser Störung zu widerlegen. Dann lernt sie Adam (Jonathan Rhys Meyers) kennen. Ihr wissenschaftlicher Ansatz bringt Cara hier an die Grenzen des Erklärbaren, denn Adams „multiple Persönlichkeiten“ sind allzu real: Allesamt sind sie Opfer brutaler Morde geworden. Cara beginnt Nachforschungen über die Mordopfer anzustellen und mit jedem Detail, das sie herausfindet, erscheint der Fall sonderbarer. Die schockierendste Entdeckung macht sie allerdings in einem abgelegenen Bergdorf: Hier stößt sie auf einen uralten Kult, der nicht nur ihre Überzeugungen als Wissenschaftlerin in Frage stellt, sondern auch ihren Glauben zutiefst erschüttert …



      SplatGore´s Meinung :

      Eigentlich wird in der Inhaltsangabe schon viel zu viel bekannt gegeben. Klar, man muss ja in etwa wissen um was es geht, denn nur so sucht man sich einen Film aus und kann entscheiden, ob es was für einen ist, oder man sich lieber einen anderen aussucht, aber etwas weniger Details hätten hier auch gut getan. Aber auf der anderen Seite kommt man dann mehr in die Versuchung sich einen anderen Film aus zu suchen, vor allem da es sich etwas kompliziert anhört. Kompliziert ist der Film zwar nicht, aber man muss von der ersten Minute am Ball bleiben, denn sonst könnte man recht schnell den Faden verlieren. Vor allem baut er darauf auf und ist so auch Wegweisend für den kommenden Verlauf. Dieser Film ist voller Rätsel und die gilt es zu lösen, was sich nicht immer als einfach herausstellen wird.

      Man lässt sich anfangs viel Zeit mit der Story und baut so erst mal die Geschichte auf. Cara lernt ihren neuen Patienten Adam kennen und recht schnell merkt sie, dass etwas mit ihm nicht stimmt und seine gespaltene Persönlichkeit, nur das kleinere Übel hierbei ist. Anfangs werden immer wieder ein paar falsche Fährten gelegt, sodass der Zuschauer gar nicht weiß, um was es sich hier handelt, oder auch in welche Richtung der Film denn gehen wird. Klar das es ein Thriller ist, ist schon klar, aber wie sich der Film entwickelt nicht, da er total unvorhersehbar ist. Angefangen wird erst mal, dass man in der Vergangenheit ein paar Antworten sucht und auch fündig wird, nur passen die Antworten noch nicht so recht zu dem was Cara bereits herausgefunden hat und sie muss sich ran machen, damit sie weitere Einzelheiten bekommt. Mit weiterem Verlauf bekommt der Film eine recht spannende und vor allem unterhaltende Atmosphäre. Man weiß nie was gleich passieren wird und das ist sehr positiv. Als dann das Geheimnis um Adam erst mal gelüftet ist, geht ein wenig die Luft raus, aber das soll nicht heissen, dass der Film dann im Leerlauf weiter geht. Ganz im Gegenteil. Man hat sich noch etwas einfallen lassen und man merkt das war nur die Spitze des Eisberges und das die ganze Sache doch viel verzwickter ist, als noch gedacht.

      Am Ende kann der Film dann optisch auch noch mal gut punkten, da man sich dort in einem Wald befindet, der richtig gut zur düsteren Stimmung passt und auch mächtig auf die Atmosphäre drückt. Man weiß das hier das Böse zu finden ist und das Übel und genau das macht es hier so unheimlich. Vor allem driftet der Film auch sehr ins mystische ab, was aber auch positiv zu verstehen ist. Julianne Moore bleibt in der Rolle als Psychiaterin etwas blass, aber die anderen Figuren bzw. Rollen, können umso mehr gefallen und passen auch schön in das Gesamtbild herein. Shelter ist ein sehr solider Thriller geworden, der anfangs locker anfängt, sich dann aber immer mehr steigert und am Ende richtig Tempo aufnehmen wird. Die beiden schwedischen Regisseure Mårlind & Stein haben hiermit ein richtig netten Filmbeitrag abgeliefert, der sich auf jeden Fall sehen lassen kann.

      7,5 / 10





      Die DVD

      Anbieter: Universum / Senator
      Verpackung: Amaray
      Sprachformate: Deutsch, Englisch Dolby Digital 5.1
      Untertitel: Deutsch




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      Screenshots


















      Filme in denen die Thematik multipler Persönlichkeiten bearbeitet wird, haben immer ihren ganz besonderen Reiz und so bietet auch "Shelter" eine äusserst interessante Geschichte, die vor allem im späteren Verlauf gekonnt die Ebene der Realität mit diversen fikttiven Erzählelementen miteinander verbindet. Das verleiht dem Geschehen insbesondere im letzten Drittel des Filmes eine Menge an Tempo und lässt äusserst unhemliche Züge erkennen, von denen sich eine ungeheure Faszination auf den Zuschauer überträgt. Zugegeben, vor allem die erste Filmhälfte ist nicht unbedingt rasant und temporeich gestaltet, dient sie doch vielmehr dem Story-Aufbau und bringt dem Betrachter die einzelnen Charakter etwas näher, so das man auch eine gewisse Bindung zu ihnen aufbauen kann. Dabei steht die Figur der Psychaterin Cara (Julianne Moore) im Vordergrund, deren Stärke darin liegt, multiple Persönlichkeitsstörungen zu widerlegen. Ihr neuer Patient Adam (Jonathan Rhys Meyers) jedoch scheint ein ganz aussergewöhnlicher Fall zu sein, was sich im Verlaufe der Geschichte immer stärker herauskristallisiert.

      Mir persönlich hat ganz besonders der dramaturgisch sehr gelungene Spannungsaufbau gefallen, denn auch wenn die erste Stunde des Geschehens eher recht ruhig verläuft, so beinhaltet sie doch eine Menge Spannung und die eigene Neugier wird immer intensiver, möchte man doch unbedingt wissen, wie sich die Dinge zueinander verhalten. Dabei versucht man selbstverständlich auch sein eigenes Szenario zu erstellen, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, jedoch ist es so gut wie unmöglich, der wirklichen Lösung nahe zu kommen. Was sich nämlich letztendlich als Lösung herausstellt hat mit der Realität herzlich wenig zu tun, ist aber dennoch eine äusserst interessante Variante und verleiht dem Ganzen zudem auch äusserst mysteriöse Züge, die meiner Meinung nach nahezu perfekt in das gewonnene Gesamtbild hineinpassen. Es ist besonders die gut gelungene Mischung aus einer eher rationalen ersten Filmhälfte und dem darauffolgenden sehr mysteriösen Restt des Filmes, die den Zuschauer in ihren Bann zieht und für ein gelungenes Filmerlebnis sorgt.

      So kann man auch richtig spüren, wie sich die von Beginn an gute Grundstimmung mit der Zeit immer mehr verdichtet, eine teils unheilvolle Atmosphäre ergreift immer mehr Besitz von den Ereignissen, die auch zunehmend an Intensität gewinnen. Menschen sterben auf unerklärliche Art und Weise, niemand kann sich zunächst einen Reim darauf machen, bis letztendlich die ganze fantastische Wahrheit ans Tageslicht kommt. Sicher, für viele Leute mag die Lösung eventuell etwas zu fantastisch erscheinen, aber handelt es sich doch einmal um eine etwas andere Variante, als wie man sie ansonsten in Filmen mit dieser Thematik geboten bekommt. Zudem tragen auch die überzeugenden Darsteller zu einem insgesamt sehr guten Gesamteindruck bei, wobei insbesondere Julianne Moore und Jonathan Rhys Meyers durch ihr Schauspiel ganz besonders hervorstechen. Moore bringt besonders die Passagen besonders gut rüber, in denen eine ansonsten rational denkende Psychaterin feststellen muss, das es anscheinend genügend Dinge gibt, die überhaupt nicht in ihre nüchterne Weltanschauung passen. Meyers hingegen brilliert durch die flüssigen Übergänge in die verschiedenen Persönlichkeiten die in ihm schlummern und sorgt vor allem in den Verwandlungsszenen für so manch kalten Schauer, der einem unwillkürlich über den Rücken jagt.

      Insgesamt gesehen kann man hier von einem wirklich gelungenem Horrorthriller sprechen, der sich dem Zuschauer in zwei vollkommen verschiedenen Filmhälften präsentiert. Dient die erste Stunde doch hauptsächllich zum ausführlichen Einstieg in die Geschichte und beleuchtet die einzelnen Charaktere etwas nachhaltiger, so entpuppt sich doch der Rest des Filmes als ziemlich temporeich und lässt eine immer mysteriöser erscheinende Atmosphäre in den Vordergrund treten, die auch in diversen Passagen durchaus für ein gepflegtes Gänsehaut-Feeling sorgen kann.


      Fazit:


      "Shelter" ist bestimmt nicht der beste Vertreter seiner Art, bietet aber ganzzeitig gute und spannende Unterhaltung. Meiner Meinung nach entsteht gerade durch die vorhandenen Tempowechsel während der Geschichte ein sehr intensives Filmerlebnis, an dem man seine wahre Freude haben kann. Gute Darsteller, ein gelungener Spannungsbogen und einige mysteriöse Elemente ergeben eine gelungene Mixtur und sorgen dafür, das die Aufmerksamkeit des Zuschauers jederzeit aufrechterhalten wird.


      7,5/10