Flick
(Flick)
mit Hugh O'Connor, Ricci Harnett, Esme Coles, Hayley Angel Wardle, Dominic Doughty, Kerrie Hayes, Katherine Judkins, Gary Shepeard, Rhys Parry Jones, Bill Smith, Liz Smith, Faye Dunaway, Mark Benton, Boyd Clack, Anna Karen
Regie: David Howard
Drehbuch: David Howard
Kamera: Chris Seager
Musik: Keine Information
FSK 16
Großbritannien / 2007
Es ist 1960, der Rock and Roll regiert und die Teens tanzen zu treibenden Rockabilly-Klängen in den Tanzsälen. Johnny Flick Taylor, ein junger Ted, will von Sally Martin nur einen Tanz und einen Kuss, doch deren Freund Creeper hat mächtig etwas dagegen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung mit tödlichem Ausgang. 40 Jahre später wird Johnnys Wagen in einem See gefunden, mit seiner erstaunlich gut erhaltenen Leiche als Überraschung. Doch der Kadaver verschwindet und eine Mordserie nimmt ihren Lauf. Zeit für McKenzie, eine hartgesottene Polizistin mit weichem Kern. Schnell kommt sie Johnny auf die Spur, der als Untoter immer noch auf einen Kuss seiner Angebeteten wartet...
Da hatte Regisseur David Howard doch wirklich alle Möglichkeiten, aus den vorhandenen Zutaten einen richtig guten Genre-Beitrag abzuliefern, doch anstatt einen originellen und vor allem witzigen Horrorfilm abzuliefern, versinkt der Film leider maximal im breiten Durchschnittsbereich, was man locker und leicht hätte verhindern können. Allein schon aufgrund der Inhaltsangabe werden beim Zuschauer doch gewisse Begehrlichkeiten und Hoffnungen geweckt, denn ist die Vorstellung es hier mid einem Retro-Zombie der 60er Jahre zu tun zu bekommen durchaus amüsant und lässt auf einen witzigen Vertreter des Zombiefilms hoffen, zudem das Werk ja auch noch aus Großbritannien stammt und die Briten für ihren trockenen und sehr schwarzen Humor sehr bekannt sind. Leider kann die Geschichte aber die in sie gestellten Hoffnungen zu keiner Zeit so richtig erfüllen, das Geschehen plätschert phasenweise ziemlich dröge und belanglos vor sich hin, so das in einigen Passagen sogar schon etwas Langeweile aufkommen kann.
Vielleicht waren aber auch ganz einfach meine Erwartungen etwas zu hoch angesiedelt, doch meiner Meinung nach fehlt es hier ganz einfach an Spritzigkeit, die Story kommt nie so richtig in Schwung und es mangelt auch ganz einfach an sehenswerten Höhepunkten. Zwar hat man sich bei der Optik des Filmes einige Mühe gegeben, der streckenweise wie ein Comic erscheint, was durch das einblenden einiger echter Comic-Seiten noch zusätzlich unterstützt wird. Auch die Tatsache, das unser Zombie Johnny "Flick" Taylor nach seiner Rückkehr die Welt und die Personen mit eigenen Augen sieht, nämlich mit denen des Jahres 1960, ist eine recht nette Idee, die das insgesamt mittelmäßige Gesamtbild allerdings nicht extrem aufwerten kann. Für eine Horror-Komödie, die das Werk ja sein möchte, gibt es ganz einfach kaum etwas, worüber man wirklich lachen könnte, lediglich ganz wenige Szenen deuten teilweise etwas Situationskomik an, die allerdings maximal für diverse kleien Schmunzler sorgen kann.
Was dem Szenario also am meisten fehlt, ist ganz eindeutig der britische Humor, der bei der hier erzählten Geschichte garadezu zwingend notwendig gewesen wäre und den Unterhaltungswert sicherlich in ungeahnte Höhen getrieben hätte. Leider ist aber bis auf einige wenige Ansätze in dieser Beziehung überhaupt nichts zu bemerken, so das sich auch die Erzählweise eher als trocken und phasenweise etwas zäh erweist. Wer jetzt die Hoffnung hegt, das sich wenigstens auf dem Härte-Sektor etwas tut, der wird sich am Ende des Filmes auch zu den eher Enttäuschten zählen müssen, zwar gibt es etwas Blut zu sehen, aber von den eigentlichen Morden bekommt man doch herzlich wenig zu sehen. Man sollte sich keineswegs von dem Aufdruck "Uncut Edition", der auf dem Cover der DVD prangt, nicht in die Irre führen lassen, denn "Flick" ist alles andere als ein harter Zombiefilm.
Trotz all der von mir aufgezählten Defizite bin ich mir ziemlich sicher, das auch dieser Film seine Fan-Gemeinde finden wird. Mich hat der Film leider etwas enttäuscht, denn die durchaus guten Ansätze wurden nicht konsequent umgesetzt und es wurde etliches an vorhandenem Potential liegengelassen, um einen wirklich witzigen Retro-Zombiefilm zu kreieren, der den Zuschauer begeistert hätte. Manch einer mag das eventuell anders sehen, doch insgesamt gesehen kann "Flick" nicht völlig überzeugen, was übrigens auch von den Darstellern zu behaupten ist, die teilweise äusserst farblos erscheinen und jederzeit austauschbar wirken. Zudem gibt es nicht einen wirklichen Symphatieträger, denn selbst der Titelheld ist nicht unbedingt darauf ausgerichtet, mehrere Symphatiepunkte beim Betrachter zu sammeln.
Fazit:
Was wäre doch bei dieser geschichte alles möglich gewesen, wenn die Macher dem Film etwas mehr Esprit verliehen hätten. Ein teilweise wirklich gelungener Retro-Look allein ist aber nicht ausreichend, um ganzzeitig für gelungene und kurzweilige Unterhaltung zu sorgen. Etwas mehr Witz und Humor hätten hier ganz sicher nicht geschadet und das insgesamt gewonnene Gesamtbild enorm aufgewertet, das so leider keinesfalls über den Durchschnitts-Bereich hinauskommt.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
4/10