Blue Velvet

      Blue Velvet



      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 1986
      Regie: David Lynch
      Länge: ca. 115 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Isabella Rossellini, Kyle MacLachlan, Dennis Hopper, Laura Dern, Hope Lange, Dean Stockwell, George Dickerson, Priscilla Pointer, Frances Bay, Jack Harvey, Ken Stovitz, Brad Dourif, Jack Nance, J. Michael Hunter, Dick Green


      Inhalt:

      Ein abgeschnittenes Ohr zu finden, kann einen Menschen schon neugierig machen. Als der Collegestudent Jeffrey Beaumont (Kyle MacLachlan) Nachforschungen anstellt, gerät er immer tiefer in die Welt der rätselhaften Nachtclubsängerin Dorothy (Isabella Rosselini) und des drogensüchtigen Sadisten Frank (Dennis Hopper).


      Trailer:

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      Meinung:

      Die immens starke Farbenpracht wird uns hier gleich von der 1. Sekunden an präsentiert, dazu noch ein einprägsamer Filmsound, anhand einer stimmigen Ballade. Es wird im ersten Drittel auf Naturbilder und die daraus resultierende Atmosphäre gesetzt. Gelegentlich gibt es einen gruseligen Sound auf die Ohren, in Verbindung mit einigen erschreckenden Szenen. Damals sicher schockierender als heute ist ein gefundenes Ohr von einem Menschen, wonach Ermittlungen in Gang gesetzt werden.

      Es werden einige schöne Erschreckmomente gekonnt serviert. Eine Vergewaltigung wird intensiv von statten gehen, dabei wird diese Szene noch beobachtet und es spielt sich ganz schön was im Kopf ab. Es geht jedenfalls krank zur Sache und nach dem der Film noch ruhig beginnt, wird hier viel Dramatik und Spannung einkehren. Eine gruselige Traumsequenzen gibt es zu erleben, so düster wie es Lynch auch bei „Eraserhead“ drauf hatte. Stark verträumte Momente sind vereinzelt auch vertreten, anhand der Dialoge, dies passt auch gut und es nimmt nicht zu viel Platz ein, was in Übermaße sicher den Spannungsbogen trüben würde.
      Unser Milchbubi-Hauptdarsteller entpuppt sich noch als echter Schwerenöter, der noch jung ist und sich in seiner Filmrolle überraschend sexuell völlig ausleben möchte. Einen großen Reiz machen die verbotenen Liebesszenen aus. Es werden von den Bösewichten öfter Fäkalausdrücke benutzt, die sehr cool rüberkommen. Als Oberbösewicht ist „Ich fick alles was sich bewegt“ Dennis Hopper eine Idealbesetzung. Der Milchbubi Held „Fucker“ Kyle MacLachlan wird als Lüstling und Prügelknabe gut herhalten dürfen, seine Freundin Laura Dern ist einzig keine wirklich gute Schauspielerin. Eine Liebesromanze wird es also geben, die aber nicht zu viel Platz einnimmt.
      An Härte gibt es Faustschläge ins Gesicht, diese sind realistisch und hart ausgefallen.

      Nach Blue Velvet hätte Lynch besser die Karriere beendet, denn anschließend ging es mit seinen Filmen nicht nur bergab, sondern sie waren mit Beginn der 90er die reinste Bankrotterklärung.

      8/10