Produktionsland: Frankreich, USA
Produktion: Tony Krantz, Michael Polaire, Alain Sarde, Mary Sweeney, Pierre Edelman, Neal Edelstein
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: David Lynch
Länge: ca. 140 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, Ann Miller, Dan Hedaya, Mark Pellegrino, Robert Forster, Lee Grant, Brent Briscoe, Billy Ray Cyrus, Katharine Towne. Scott Coffey, Chad Everett, Rita Taggart, James Karen, Lori Heuring
Inhalt:
Auf dem Mulholland Drive, der sich hoch oben über Los Angeles durch die Hollywood Hills schlängelt und bei Tag eine atemberaubende Aussicht bietet, gleitet eine dunkle Limousine lautlos durch die Stille der Nacht. Plötzlich stoppt der Wagen, der Chauffeur richtet eine Waffe auf die namenlose Schönheit im Fond des Fahrzeugs. Doch noch bevor er abdrücken kann, kollidiert ein entgegenkommendes Auto mit der Limousine und die Unbekannte kann entkommen. Äußerlich ist sie nahezu unverletzt, doch hat sie bei dem Unfall ihr Gedächtnis verloren. Ziellos irrt sie durch die Straßen und findet schließlich in einer leerstehenden Wohnung Unterschlupf. Nur wenig später taucht eine weitere junge Frau auf: Betty Elms (Naomie Watts), die von Kanada nach L.A. gereist ist, um in der Traumfabrik Hollywoods als Filmschauspielerin zu beginnen. Während die nichts ahnende Betty und die geheimnisvolle Fremde, die sich kurzerhand Rita nennt, das Haus teilen, gehen auch an anderen Schauplätzen der Stadt unerklärliche Dinge vor sich. Da ist ein Auftragskiller, dem die Situation unter grotesken Umständen entgleitet und ein weiterer Zeitgenosse, der von finsteren Vorahnungen geplagt wird auf dem Parkplatz eines Restaurants dem Bösen ins Auge sieht. Und schließlich ist da auch noch der Erfolgsregisseur Adam Kesher (Justin Theroux), dessen Leben sich durch die Drohungen bizarrer Finanziers gravierend ändert und der zum ersten Mal mit seiner eigenen Machtlosigkeit konfrontiert wird. Zur gleichen Zeit versuchen Rita und die gutherzige, stets hilfsbereite Betty, die mit einer schauspielerischen Glanzleistung den Eintritt in die Welt des Films geschafft hat, das Geheimnis um die verlorene Identität Ritas zu lüften, stoßen bei ihren Nachforschungen aber auf mehr Fragen als Antworten...
Trailer:
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Meinung:
Beschafft euch das Lösungsheft, bevor ihr diesen Film seht.
Einen Autounfall gibt es anfangs, schön empfand ich die düstere Atmosphäre dabei, auch der Sound ist gut gewählt. Es ist Nacht und unser gestyltes, etwas blass agierendes Modepüppchen Laura Harring hat überlebt, die zuvor in einem der Autos scheinbar erpresst wurde. Anschließend wechselt das Szenario und wir erleben einen Mann, der vor einem Affengesicht in Ohmacht fällt, keine Ahnung was das sollte, irgendwie ist es noch trashig. Naomi Watts bekommt endlich ihren Einsatz und wird vorgestellt, ihre Ausstrahlung ist fantastisch, ihre Zähne glänzen und somit ganz süß.
Es geht in der Geschichte um das Filme drehen in Hollywood, dabei streiten sich Regisseur und Produzenten zunächst schon mal um unsere Naomi Watts, ob sie darin mitspielen soll oder nicht. Das Szenario wird stetig gewechselt und wir sehen 2 Gangster wie sie sich unterhalten, wo einer den anderen meuchelt, dabei kann man sogar mal lachen, was sich daraus ergibt. Was das nun mit der eigentlichen Story aber wohl zu tun hat? Keine Ahnung! Nun aber wieder zurück, der zuletzt recht forsche Regisseur entpuppt sich als großes Weichei, wenn seine Freundin mit einem anderen Mann schläft und sie ihn noch voll labert, statt er mal auf den Tisch haut. Es gibt immer wieder neue Abläufe die eingebunden werden und irgendwann verlieren die Realisten zwangsläufig den Überblick. Zu sehen gibt es eine mysteriöse alte Frau, die plötzlich an die Tür unserer Naomi Watts klopft und etwas unheilvolles sieht, sollte diese Wahrsagung in Erfüllung gehen und Naomi Watts durch die Unbekannte in etwas grauenhaftes hineingezogen werden? Es scheint so, denn es wird nun durchaus gruselig, aber zu verstehen war der ganze experimentelle Ablauf dieses Rätselfilms für mich bei besten Willen nicht mehr. Nebenher wird noch der Hollywood Hills Schriftzug einige male bei dem Szeneriewechsel uns dick vorgeführt. Schöne und ruhige Großstadtaufnahmen gibt es in einer Szene zu sehen, bei Nacht wenn die Lichter leuchten oder wenn Blicke von oben herab, auf die riesigen Apartments gezeigt werden. Nach einigen Dreh- und Knutschszenen am Filmset, sowie lange Softsexszenen mit hohem Erotikfaktor und ewig lange unspektakuläre Theatervorführungen baut sich im Mittelteil Langeweile auf und das vollkommen surreale letzte Drittel ist nicht wirklich nachzuvollziehen. Bis zum ersten Drittel ein leicht überdurchschnittlicher Film, mit dem langweiligen 2. Drittel insgesamt leicht unterdurchschnittlich und dank des surrealen letzten Drittels schließt der Film bei mir nicht genießbar ab, zumindest nicht ohne Lösungsheft.
Danke einer starken und nackten, lesbischen Naomi Watts ist es aber mit Sicherheit nicht der schlechteste Film von David Lynch. Für den Ottonormalverbraucher ist Mulholland Drive vollkommen ungenießbar.
3/10