Evil Angel






      Evil Angel
      (Evil Angel)
      mit Ving Rhames, Ava Gaudet, Kristopher Shepard, Richard Dutcher, Jontille Gerard, Bart Johnson, JJ Neward, Marie Westbrook, Desean Terry, Rachel Emmers, J.J. Boone, Jacque Gray, Lucas Fleischer, Tatiana Galindo
      Regie: Richard Dutcher
      Drehbuch: Richard Dutcher
      Kamera: Bill Butler
      Musik: John Frizzell
      FSK 16
      USA / 2009

      Lillith war die erste Frau auf Erden. Gott erkor sie als Adams Begleiterin aus, doch da sie sich weigerte, sich Adams Autorität zu beugen, verstieß Gott sie aus dem Garten Eden und gab Adam seine Eva. Seit Anbeginn der Zeit durchstreift Lillith nun die Welt und wurde zur ersten und mörderischsten Serienkillerin auf Erden. Seitdem sie aus dem Garten Eden verstoßen wurde, rächt sie sich an den Kindern und Kindeskindern von Adam und Eva. Auch in der Stadt von Detective John Carruthers hinterlässt sie eine Spur des Todes. Noch weiß Carruthers nicht, womit er es zu tun hat, doch er ist gewillt zu tun, was immer auch notwendig ist, um die verführerische Mörderin zur Strecke zu bringen ...


      Horrorthriller mit einer biblischen Thematik haben immer ihren ganz besonderen Reiz, jedenfalls wird bei mir persönlich immer ein gesteigertes Interesse an solchen Filmen ausgelöst, da von ihnen eine ungeheure Faszination ausgeht. Nicht anders verhält es sich bei vorliegendem Werk von Regisseur Richard Dutcher, der es sehr gut verstanden hat, dem Zuschauer einen äusserst atmosphärischen Genre-Beitrag zu präsentieren, der es von der ersten Minute an schafft, die ungeteilte Aufmerksamkeit des Betrachters für sich zu gewinnen. Nun mag es sicherlich Leute geben, denen der Film etwas zu lang geraten ist und dadurch einige Längen aufweist, jedoch vertrete ich die Meinung, das hier selbst die kleinsten Momente nahezu perfekt aufeinander abgestimmt sind und "Evil Angel" gerade dadurch einen so überzeugenden und nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

      Nun ist es insbesondere die gelungene Mixtur aus Film noir-und Horrorfilm, die hier für ein besonders intensives Film-Erlebnis sorgt, die religiöse Grund-Thematik tut ihr Übriges, um einen ganzzeitig zu fesseln. Dabei ist die Inszenierung recht aufwendig gestaltet worden, es handelt sich also definitiv nicht um ein billig gemachtes Filmchen für zwischendurch. Vor allem die ganzzeitig vorhandene Grundstimmung der Geschichte ist sehr schön dicht gehalten und nimmt mit zunehmender Laufzeit immer bedrohlichere-und unheimliche Züge an. So wird man immer wieder mit sehr düster anmutenden Passagen konfrontiert, die nicht selten eine aufkommende Gänsehaut ankündigen, der man sich nur schwerlich erwehren kann. Doch eigentlich möchte man das auch gar nicht, sondern saugt vielmehr die herrliche Atmosphäre in sich auf, die vom Geschehen ausgeht.

      Für eine 16er Freigabe beinhaltet der Film sogar einige recht blutige Szenen, wobei man allerdings anmerken sollte, das der Härte-Pegel zu keiner Zeit ausufert, sondern sich immer in einem angemessenen Rahmen bewegt. Freunde der harten Gangart wird das eventuell etwas enttäuschen, aber mehr Härte wäre nicht angebracht gewesen und hätte dem sehr guten Gesamtbild wohl eher geschadet. So aber passt alles perfekt zusammen und sorgt im Endeffekt dafür, das man ein absolut stimmiges Gesamtwerk geboten bekommt, das insbesondere in atmosphärischer Hinsicht vollkommen überzeugen kann und in keiner Phase Langatmigkeit verbreitet. Das liegt auch am gewählten Erzähltempo der Geschichte, das sehr variabel erscheint, da es zwischen temporeichen Passagen und eher ruhigen Momenten wechselt, dabei aber nie an Intensität verliert und so das Interesse des Zuschauers immer hochhält.

      Auch das dargebotene Schauspiel kann sich ohne Weiteres sehen lassen, Ving Rhames agiert gewohnt souverän und auch die anderen, eher unbekannten Schauspieler wissen zu überzeugen. So kann man letztendlich zu der Erkenntnis gelangen, das Richard Dutcher hier einen wirklich sehenswerten Beitrag abgeliefert hat, der ganz sicher seine Fan-Gemeinde finden wird, denn Freunde okkulter-und religiöser Horrorthriller werden auf ihre Kosten kommen und ihre wahre Freude an diesem jederzeit spannenden Film haben.


      Fazit:


      "Evil Angel" erzählt eine interessante Geschichte, deren Umsetzung man als absolut gelungen bezeichnen kann. Eine herrlich bedrohliche Grundstimmung, gute darsteller und ein konstanter Spannungsbogen sorgen für ein ganzzeitig faszinierendes Film-Erlebnis, das auch mit einigen härteren-und blutigen Passagen garniert ist. Alles zusammengenommen offenbart sich ein überdurchschnittlich gutes Gesamtwerk, das insbesondere die Freunde des Okkult-Horrors begeistern wird.


      7/10
      Anfangs sehen wir wie sich ein blonder Engel mit vorzüglichen Rundungen in einem Bett liebkost, bis sich dann ihre Fratze in einen aggressiv erscheinenden Dämon verändert. Nun gibt es einen Szenenwechsel, wo ein Mann umherirrt, dieser sieht nun in vielen Frauen auf der Straße diese dämonische Fratze, aber nur er sieht diese. Bis der Mann dann früh ins Gras beisst, zum Glück, denn er hat zu viele Ähnlichkeiten mit Brendan Fraser aufgewiesen. Die Darsteller spielen nun etwas blass, aber annehmbar. Mit dabei als Starbesetzung Ving Rhames.
      Spektakuläre Effekte wie jemand der vom Hochhaus auf ein Auto fällt und dieses dabei schrotten wird gibt es, was auch gut ausschaut. Fragen über Fragen tun sich Anfangs auf, wobei aber die Hintergründe der dämonischen Erscheinung lange Zeit unbekannt bleiben und im späten Verlauf die Dämonin als erste Frau Adams bezeichnet wird, namens Lilith, die scheinbar schon lange auf der Erde der Menschheit den Kampf angesagt hat, nur wo kommt sie auf einmal her? Wieso versucht unser Hauptdarsteller eine Frau zu reanimieren, obwohl die Ärzte sie für Tot befunden haben und was hat er in dieser Frau gesehen, denn von den Dämonischen erfährt er ja erst im Finale und nicht schon am Filmanfang. Ihr seht also, der Beginn ist sehr schwach und ich hatte hier kein gutes Gefühl mehr. Unser Hauptdarsteller wird nun als Verlierer dargestellt, er ist seinen Job los und die Frau geht fremd. Die Mordszenen wie das reinrammen einer Schere in den Brustkorb wird komplett im Off gehalten, darf aber auf die Psyche Wirkung entfalten, wobei die Darsteller beim ableben nicht immer die passende Gesichtsmimik aufsetzen, was sogar ins ulkige driftet, aber dies ist nicht mal schlimm find ich. Etwas angedeuteter Lesbensex ist dabei, allgemein kann Evil Angel stark durch seine weiblichen Reize glänzen, denn Liebkosungen und Brüste gibt es hier einige. Die Dämonen-Gesichter sehen gut aus, diese Höllenwesen krabbeln auch an die Decke und es erinnert etwas an „The Ring/The Grudge“. Im Fernsehen läuft in einigen Szenen der alte „Nosferatu“, worauf jemand sich mit dem Fernsehen in der Badewanne, während dieser Film läuft, dann per Stormschlag Selbstmord begeht. Einer richtig Klasse Szene dies mit dem „Nosferatu“ in Verbindung zu bringen. Allgemein sind die Morde eher komisch und von der Stückzahl her auch ordentlich vorhanden. Zwar können sie nicht recht ernst genommen werden und somit auch nicht schaudern, wie jemand der plötzlich aufgehängt in die Szenerie hineinfällt oder bei jemanden der Kopf aus dem Kochtopf rollt, nur sind diese Morde absolut unterhaltsam. Von der Kulisse her kann ein auftauchender Club mit Graffiti beschmiert sehr ansprechen. In diesem Club wird auch alte Gothic Rock Musik gespielt. Insgesamt gesehen hätte ich nach der 1.Filmhälfte nicht erwartet, dass ich den Film doch noch etwas abgewinnen kann. Zwar ist das Werk nicht stetig spannend, da die Spiellänge hier einfach zu aufgebläht erscheint, aber Evil Angel hat auf jedenfall seine stimmigen Momente. Zudem kann ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht erinnern, schon mal einen Film mit der Böse Angel Thematik gesehen zu haben, den ich etwas abgewinnen konnte, da ich sie bis jetzt immer langweilig fand.

      6/10