Calvaire - Tortur des Wahnsinns



      Jahr: 2004
      Genre: Horror
      FSK: -
      Gesamtlaufzeit: 88 Min.
      Regie: Fabrice Du Welz
      Buch: Fabrice Du Welz, Romain Protat

      Cast:
      Laurent Lucas
      Jackie Berroyer
      Philippe Nahon
      Brigitte Lahaie


      CALVAIRE stellt neben HIGH TENSION die Speerspitze des modernen europäischen
      Horrorfilms dar. Mit einer hervorragenden Inszenierung schickt Regisseur Fabrice du Walz seine Hauptfigur in einen dreckigen, perversen und verstörenden Albtraum, der sich gleichwohl intensiv auf den Zuschauer überträgt und nachwirkt. Ein Terrorfilm par excellence. Mit Phillipe Nahon (HIGH TENSION) und dem europäischen Horror Kultstar Brigitte Lahaie.

      Eine Autopanne in einem abgelegenen Waldstück zwingt den herumtingelden Sänger Marc Stevens die Nacht im Hotel eines gewissen Bartel zu verbringen, einem mehr als seltsamen Kauz. Doch schon bald muss Marc feststellen, dass nahezu alle Personen in der Umgebung dieser Absteige sehr seltsame Wesenszüge an den Tag legen. Als Bartel ihm eröffnet, dass er Mitnichten ein einfacher Gast ist, sondern sein Gefangener, beginnt für Marc eine Zeit gewalttätiger Grausamkeit. Denn um an das heranzukommen, was der mysteriöse Hotelbesitzer in dem Entertainer vermutet, bedarf es einer besonderen Foltermethodik

      Bildformat: 16:9 2,35:1
      Sprachen: Deutsch / Französisch
      Tonformat: Deutsch DD 5.1 / Französisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Ländercode: PAL2
      Screenmenüs: Deutsch

      Quelle: Splendid Entertainment

      Gruss MPAA
      Hab den damals im Kino gesehen und musste mit dem nicht Einschlafen kämpfen. Hatte aber nichts mit dem Film an sich zu tun, sondern weil ich auf einem Filmfest in einer Woche ca. 25 Filme schaute und sehr müde war.

      Die DVD scheint ganz ordentlich geworden zu sein, habe sie mir auch zugelegt, aber noch nicht angeschaut.

      Gruss MPAA

      Calvaire - Tortur des Wahnsinns






      Calvaire - Tortur des Wahnsinns
      (Calvaire)
      mit Laurent Lucas, Brigitte Lahaie, Gigi Coursigny, Jean-Luc Couchard, Jackie Berroyer, Philippe Nahon, Philippe Grand'Henry, Jo Prestia, Marc Lefebvre, Alfred David, Alain Delaunois, Vincent Cahay, Johan Meys, Romain Protat, Damien Waselle
      Regie: Fabrice Du Welz
      Drehbuch: Fabrice Du Welz / Romain Protat
      Kamera: Benoit Debie
      Musik: Vincent Cahay
      Keine Jugendfreigabe
      Belgien / Frankreich / Luxemburg / 2004

      Eine Autopanne in einem abgelegenen Waldstück zwingt den herumtingelnden Sänger Marc Stevens die Nacht im Hotel eines gewissen Bartel zu verbringen, einem mehr als seltsamen Kauz. Doch schon bald muss Marc feststellen, dass nahezu alle Personen in der Umgebung dieser Absteige sehr seltsame Wesenszüge an den Tag legen. Als Bartel ihm eröffnet, dass er Mitnichten ein einfacher Gast ist, sondern sein Gefangener, beginnt für Marc eine Zeit gewalttätiger Grausamkeit. Denn um an das heranzukommen, was der mysteriöse Hotelbesitzer in dem Entertainer vermutet, bedarf es einer besonderen Foltermethodik.


      Wenn man sich einmal die Meinungen über diesen Film anschaut, die so im Umlauf sind, dann bemerkt man doch recht schnell, das "Calvaire" ganz eindeutig zu den Filmen zählt, die die Meinungen extrem spalten. Für viele handelt es sich hier um absoluten Schund, andere widerum halten dieses Werk für schlichtweg genial. Meiner Meinung nach liegt die Wahrheit genau dazwischen, ich kann es aber durchaus nachvollziehen, das die hier erzählte Geschichte nicht jeden Geschmack trifft und viele sich sogar eher von ihr abgestossen fühlen, als das sie ihr viel Positives abgewinnen können. Was für mich viel eher unverständlich erscheint, ist die Tatsache, das es nicht gerade Wenige gibt, die in diesem Film einen Backwood-Slasher sehen, was ich doch für ziemlich weit hergeholt halte. Vielmehr wird man mit einer äusserst gelungenen Mischung aus Drama-und Thriller konfrontiert, die eine gewisse Anlaufzeit braucht, umso richtig in Schwung zu kommen, aber in ihrer Einführungsphase dennoch keine einzige Minute so etwas wie Langeweile aufkommen lässt.

      Gerade das erste Drittel des Filmes hat mir am besten gefallen, denn der Spannungsaufbau, der vielen vielleicht etwas zähflüssig vorkommen mag, ist wohlbedacht und steigert sich auf eine ganz eigene und sehr schleichende Art immer mehr und entfaltet dabei eine so starke Intensität, die man zuerst gar nicht richtig wahrnimmt, da man viel mehr mit den äusserst skurrilen und bizarren Charakteren beschäftigt ist, die sich einem von beginn an präsentieren. Denn bis auf den Hauptcharakter Marc bekommt man es durch die Bank mit anscheinend mehr oder minder vollkommen durchgeknallten und teils schon grotesk erscheinenden Personen zu tun, die man am Anfang noch als recht witzig empfindet, die dem Titel des Films "Tortur des Wahnsinns" aber ein unglaubliches Gewicht verleihen. Ganz egal, ob es sich dabei um eine alte Oma handelt, die beim Anblick des Sängers Marc auf einmal ihren zehnten sexuellen Frühling erlebt und sich selbst als Hure bezeichnet, eine liebestolle Altenpflegerin, die sich nichts sehnlicher wünscht, als den Sänger zu beglücken, oder auch die scheinbar völlig fehlgeleiteten Dorfbewohner, in deren Gegend es Marc nach einer Autopanne verschlägt.

      Dort trifft er auf den geistig verwirrten Boris, der verzweifelt nach einem entlaufenen Kalb sucht, er sieht Dorfbewohner, die sich sexuell mit einem Kalb vergnügen und ausgerechnet im ehemaligen Gasthof des alten Bartel kommt er unter. Hat man zuerst noch den Eindruck, das Bartel einfach ein etwas seltsamer Einsiedler ist, der sich unglaublich darüber freut, das er endlich einmal wieder einen Gast beherbergen kann, stellt sich diese Annahme doch recht schnell als vollkommene Fehleinschätzung heraus, denn gerade Bartel ist der schlimmste der durchgeknallten Charaktere, die man während dieser Geschichte kennenlernt. Der arme Marc muss dies auf sehr schmerzvolle Art und Weise feststellen und gerät in eine Situation, die er sich ganz sicher nicht in seinen schlimmsten Träumen vorgestellt hätte.

      "Calvaire" ist kein Film, der durch extreme visuelle Härte auffällt, was aber keineswegs bedeuten soll, das hier keine Härte vorhanden ist. Es gibt auch einige heftigere Passagen, die meiner Meinung nach allein aber längst noch nicht die Freigabe des Films erklären würden. Hier sollte man wirklich die Wirkung des Gesamtwerkes sehen und die ist doch sogar stellenweise extrem verstörend. Man muss sich nur einmal vorstellen, das man sich selbst in der Lage befinden würde, in die es unsere Hauptfigur verschlagen hat, wenn man dann noch die Absgeschiedenheit des Schaplatzes mit einwirken lässt und die irren Charaktere berücksichtigt, befindet man sich in einem Szenario, das einem einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt und das Blut in den Adern gefrieren lässt. Man ertappt sich selbst dabei, das man heilfroh darüber ist, das man das Geschehen aus sicherer Entfernung betrachten kann. Wenn man sich allerdings auf das hier gezeigte Geschehen einlassen kann, muss man erschreckt feststellen, das man sich trotzdem phasenweise als Teil des Szenarios sieht, da man richtiggehend mitleidet und vor allem den psychischen Schmerz nachempfinden kann, dem der gute Marc ausgesetzt ist.

      Die Authenzität, die hier von der Szenerie ausgeht, ist ganz sicher auch den erstklassigen Darstellern zu verdanken, die hier allesamt einen mehr als nur überzeugenden Job abliefern, vor allem Laurent Lucas in der Rolle des Marc und Jackie Berroyer als Bartel wissen hier durch ihr Schauspiel zu brillieren, aber auch die anderen Protoganisten müssen mit ihren Leistungen keineswegs hinter dem Berg halten, denn sie alle leisten ihren Beitrag zu einem extrem intensiven und schockierenden Film-Erlebnis, das sich hier dem Zuschauer offenbart. Ob man "Calvaire" unbedingt als Film-Vergnügen ansehen sollte, das wage ich zu bezweifeln, doch darauf ist der Film meiner Meinung nach auch gar nicht ausgerichtet. Der Nebentitel "Tortur des Wahnsinns" ist absolut perfekt gewählt, hier kann man getrost behaupten, das der Titel auch gleichzeitig Programm ist. Von der ersten bis zur letzten Minute wird der Betrachter mit dem immer intensiver wirkenden Wahnsinn konfrontiert, der auch in seiner immer mehr ansteigenden Wirkung nahezu perfekt dosiert ist. Und diese häppchenweise immer stärker werdende Dosierung ist im Endeffekt das geheimnis dafür, warum dieses Werk so wahnsinnig gut funktioniert, wenn der Zuschauer dazu bereit ist, sich darauf einzulassen, denn das, was zu Beginn noch eher zum Schmunzeln anregt, entpuppt sich mit der Zeit zu einer wirklichen "Tortur des Wahnsinns".


      Fazit:


      "Calvaire" ist definitiv ein Film, der die Meinungen extrem spaltet, doch ich glaube, das er das auch genau so beabsichtigt. Wenn man dieses Werk als reine Unterhaltung ansieht, dann kann es sehr gut möglich sein, das man letztendlich etwas enttäuscht sein wird. man muss sich dem hier gezeigten Stenario öffnen, sich darauf einlassen und sich in die Situation des Hauptcharakters einfühlen. Wenn einem das gelingt, dann bekommt man ein äusserst intensives und auch nachhaltig wirkendes Film-Erlebnis geboten, das man ganz sicher nicht so schnell vergessen wird.


      8,5/10
      Hatte den Film vor einigen Jahren mal gesehen und musste die DVD gleich wieder verkaufen. Konnte damit nicht viel anfangen und habe mich sicherlich auch vom Titel täuschen lassen. Die Tortur des Wahnsinns musste ich durchlaufen, als ich die Disc wieder aus dem Player geholt hatte^^

      Neben High Tension als moderner europäischer Horrorfilm angepriesen, hat der Film mich nur maßlos enttäuscht. Trotz zahlreicher Preise die der Film lt. Cover abgeräumt hat, kann er keineswegs überzeugen. Erst braucht der Film ca. bis zur Hälfte bis endlich mal was passiert, aber dann passiert letztendlich gar nix und man wartet und wartet und am Schluss ist kaum was geschehen. Bei der eigentlich recht netten Story und dem Beititel Tortur des Wahnsinns freut man sich auf einem schönen Psyscho Folter Film, aber weit gefehlt, da hier so gut wie gar nix passiert. Wie der Film eine kj Freigabe erhalten hat wundert mich auch.

      4 / 10
      Zu Beginn zielt dieser Film nicht offensichtlich auf auffällige Härte ab. Die Einführung ist schon m.E. allein bemerkenswert und bildet schon in den "Grundmauern" einen sehr guten Spannungsbogen bis hin zum Ende. Keineswegs hat Calvaire langatmige Passagen, sondern geht m.E. mehr in die Psyche. Erst im Laufe des Films kristallisiert sich mehr und mehr die Härte, auch Grausamkeit mehr auf geistiger Ebene, heraus.

      Calvaire ist m.E. kein Film für ein fröhlichen Zusammensein mit Freunden.

      Ich gebe 8/10

      lg Zombie
      Gehirn... Gehirn...!
      Der europäische Independent Film "Calvaire" darf als Geheimtipp gesehen werden. Einstellen darf man sich auf einen Film mit Hinterwälder, was seit Texas Chainsaw Massacre nur selten so gut geliefert worden ist.
      Der Synth-Pop Sound lässt Anfangs schnell Stimmung aufkommen. Die Darsteller sind alle samt überzeugend, insbesondere die Hinterwälder scheinen wirklich welche zu sein, bekannt ist die Besetzung bestenfalls anhand des Independent Bereichs, wie ein Philippe Nahon (High Tension) oder Brigitte Lahaie (Stammbesetzung bei den Filmen des Franzosen Jean Rollin).
      Die Story erinnert an Misery, der sicherlich auch Pate gestanden hat. Nur das aus dem kranken Fanatiker, doch noch die Hinterwäldler-Bande herauswächst. Tiere werden eingesetzt, um die kranke Stimmung zu untermalen. So darf mit Kühe liebkost werden und auch das Schwein wird gerne mal genommen, um Gelüste zu befriedigen. Richtigen Tiersex gibt es nun aber nicht, zumeist werden diese Szenen halb im Off gehalten, so dass man sich den Rest denken kann, wobei die Tiere dann auch oft starke Laute von sich gebe, insbesondere ein öfters quiekendes Schwein wird seine Schauer-Wirkung nicht verfehlen. Der große Spannungsbogen wird hier zwar auch nicht aufgebaut, da man früh genug weiß, was mit dem entführten Künstler passieren wird, da frühzeitig sein Handy verstecken wird. Richtig mitreißend ist sicherlich das Finale, wo man sieht, was die anderen Hinterwälder so vor haben, die sich untereinander auch nicht wirklich verstehen. Kommen sie den Gefolterten zur Hilfe oder haben sie doch etwas anderes vor? Lasst euch überraschen, es lohnt sich.
      Im letzten Drittel, wir in einer Szene mit der Kamera mächtig um die eigene Axe gedreht, so dass der Psychoterror beim Zuschauer bis ins unermessliche reicht, wobei man auch einen Drehwurm von bekommen könnte. Die Kulisse ist sehr atmosphärisch, vor allem düster und kalt. Es ziehen somit starke Nebelschwaden auf, insbesondere im Waldgebiet und Schnee gibt es auch zu sehen, es steht schließlich Weihnachten vor der Tür, wie man hier erfahren wird. Der Wald bietet auch Fallen, die Verfolgungsszenen sind ansprechend, diesbezüglich nicht mit der Intensität eines TCM, aber auch hier gibt es guten Psycho-Terror für den Kopf. Ein Highlight ist sicherlich die Tanzeinlage der Hinterwälder, dass ist schon arg komisch und verstörend zugleich, untermalt wird diese Einlage von einem brachialen und düsteren Klaviersound. Calvaire ist ein bösartiges Stück Horror, für den Mainstream schon zu verschreckend.

      9/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dr.Doom“ ()

      Ziemlich der größte Drecksfilm den ich je gesehen habe!
      Absolut keine Spannung, kein Gore und keine Story, ich würde mich als Regisseur nicht mehr ausser Haus trauen wenn ich so nen Mist herausgebracht hätte! Was kann einem an so einem Film gefallen?
      Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen

      Woif schrieb:

      Ziemlich der größte Drecksfilm den ich je gesehen habe!
      Absolut keine Spannung, kein Gore und keine Story, ich würde mich als Regisseur nicht mehr ausser Haus trauen wenn ich so nen Mist herausgebracht hätte! Was kann einem an so einem Film gefallen?

      Was ist denn ein Drecksfilm, ziemlich schwacher Kommentar würd ich mal sagen. Wenn du ihn nicht magst ist es dein gutes Recht, aber so ein Kommentar? Lies die Reviews, da steht drin weshalb er vielen gefällt. Es ist natürlich ein Terrorfilm und wer Gore am Stück erwartet wird hier nicht bedient.