Paranormal Investigations

      Paranormal Investigations






      Paranormal Investigations
      (Death of a Ghost Hunter)
      mit Davina Joy, Mike Marsh, William McMinn, Lindsay Page, Patti Tindall
      Regie: Sean Tretta
      Drehbuch: Mike Marsh / Sean Tretta
      Kamera: Sean Tretta
      Musik: Keine Information
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2007

      Im Jahr 2002 wurden der renommierten Geisterjägerin Carter Simms 5.000 Dollar angeboten, um über drei Tage und drei Nächte hinweg das berüchtigte Materson Haus auf paranormale Aktivität zu untersuchen. 20 Jahre zuvor wurden Pfarrer Joseph Materson und seine Familie in ihrem eigenen Heim brutal ermordet. Mit der Hilfe eines Kameramannes, eines Reporters und eines spirituellen Beraters machte Carter sich daran zu beweisen oder zu widerlegen, dass es im Masterson Haus spukt. Was dann geschah, ist die erschreckendste und tragischste paranormale Untersuchung in der Geschichte der modernen "Geisterjagd".


      Und wieder einmal ein Werk, bei dem der Zuschauer damit geködert werden soll, indem die hier erzählte Geschichte als wahre Begebenheit dargestellt wird. Dafür sorgen etliche Texttafeln zu Beginn und auch am Ende des Films, die explizit darauf hinweisen und so wird es sicherlich nicht gerade wenig Leute geben, die dieser Vermarktungs-Strategie auf den Leim gehen. Doch einmal ganz davon abgesehen, kann ich zumeist sehr negativen Meinungen über diesen Film nicht so ganz verstehen, denn man bekommt insgesamt gesehen eine durchaus interessante und teils auch unheimliche Story präsentiert, die phasenweise auch für die ein oder andere Gänsehaut sorgen kann.

      Am meisten wird sich immer über das angeblich hölzern wirkende Schauspiel der Darsteller Darsteller aufgeregt, das zwar wirklich nicht unbedingt als brillant zu bezeichnen ist, aber meiner Meinung nach gerade durch die teilweise vorhandene Unbeholfenheit ein hohes Maß an Authenzität erlangt. Auch die vorhandenen Dialoge habe ich keinesfalls als so sinnbefreit empfunden, wie sie von vielen Leuten bezeichnet werden, vielleicht sind viele auch ganz einfach mit zu hohen Erwartungen an diesen Film herangegangen. Es handelt sich ganz sicher um kein filmisches Meisterwerk, aber der Film erzeugt eine sehr unheimliche Grundstimmung, so das größtenteils ein wirklich gelungenes Grusel-Feeling aufkommt, das den Zuschauer auch in den meisten Passagen in seinen Bann ziehen kann und ihn zu fesseln vermag.

      Im Bezug auf die vorhandenen Effekte hätte man durchaus etwas mehr herausholen können, dennoch wird solide Kost geboten, die aber keinen allzu hohen Erwartungen gerecht werden kann. Dafür wird man mit einem konstanten Spannungsaufbau konfrontiert, größere Spannungseinbrüche sind dabei nicht zu verzeichnen. Worauf die Geschichte hinausläuft und endet, ist durch den Original-Titel des Films sowieso von Anfang an klar, daraus bezieht das Geschehen also keinesfalls seine Spannung, sondern vielmehr daraus, das man im Laufe der Zeit immer mehr darüber erfährt, was sich vor 20 Jahren wirklich im Masterson Haus abgespielt hat. Dabei spielt auch die Figur der Mary Young eine große Rolle, die sich unter Vorspielung falscher Tatsachen in das Team eingeschlichen hat und deren Anteil am Geschehen auch erst zum Ende hin vollkommen aufgeklärt wird.

      Insgesamt gesehen ist "Paranormal Investigations" alles andere als ein schlechter oder langweiliger Film, denn wenn auch nicht das ganz große Kino geboten wird, so aber immerhin eine interessante und größtenteils spannend umgesetzte Geschichte, die insbesondere durch eine dichte und unheilvolle Atmosphäre punkten kann und in der auch die Darsteller nicht so schlimm sind, wie manch Einer sie beschreibt.


      Fazit:


      Wer ein recht kurzweiliges Grusel-Erlebnis zu schätzen weiss und dabei kein cineastisches meisterwerk erwartet, der ist bei "Paranormal Investigations bestens aufgehoben und wird sicher nicht enttäuscht werden. Herrlich gruselige Momente und ein gelungene Atmosphäre verbinden sich hier mit einem soliden Spannungsbogen, was im Endeffekt für ein durchaus gelungenes Film-Erlebnis sorgt.


      6,5/10
      Der Film ist zu Paranormal Activity natürlich kein Vergleich. Auch wenn die Story ein wenig ähnlich ist, aber hier wollte man ganz bewusst den Hype zu PA mitnehmen, sodass sich auch viele Leute diesen Film anschauen werden. Doch die Qualitätsunterschiede sind hier schon erkennbar.

      Er braucht ein wenig um in Fahrt zu kommen, doch dann geht es eigentlich. Ich hätte mir aber gewünscht, dass hier noch etwas mehr passiert und vor allem der Spannungsbogen enorm angezogen wird. Klar hat er mal seine Momente wo es spannend wird, aber das muss man ausnutzen und dem Zuschauer noch eins draufsetzen. Gegen Ende wird dann noch einmal die ganze Geschichte aufgerollt und erzählt, was es mit dem Haus an sich hat. Da werden die letzten offenen Fragen auch noch beantwortet werden. Zum gruseln hat es hier nicht ganz gelangt, aber schlecht war er nun auch nicht. Die 18er Freigabe ist eigentlich ein Witz, aber nun ja. Irgendwie muss man dem Publikum ja was verkaufen, doch 18er heisst nicht gleich besser.

      6 / 10
      Der Filmtitel wurde vom deutschen Label anhand des durchschlagenden Erfolges eines Paranormal Activity mit bedacht gewählt, um die Verkaufszahlen zu erhöhen. Marketing ist halt alles! Wenn man hier drauf reingefallen ist, dann wird von der Story her tatsächlich zunächst ähnliches geliefert. Auch hier wird wohl versucht das Geschehen sehr real aussehen zu lassen, wobei die Protagonisten wie Laiendarsteller wirken und das Gruselige nicht erscheinen will.
      Bereits nach 15 Minuten werden die meisten schon langsam genervt werden, zum einen ist die Dokumentations-Stimme aus denn Off ziemlich schläfrig erscheinend und die Dialoge der Charaktere sind sehr hohl. Immerhin streckenweise noch komisch wie ein „wenn du irgendwas auf dem Monitor siehst, wie Monster, fliegende Orks oder ein Gespenst was einen blutigen Kopf in der Hand hält, dann lass es mich wissen ok?“ Antwort: „Das letzte mal das ich so einen Kopf gesehen habe war, als ich Gras geraucht habe auf dem College.“ Allerdings werden diese Versprechen nicht erfüllt, ok es wird mal gekifft, aber außer wirre Sequenzen und rein geschobene, harmlose Kinderbilder, habe ich hier nichts ausmachen können, was man als Grusel-Horror bezeichnen kann.
      In Grunde genommen eine schwache Story, wo man sich nicht gruseln wird, denn Dunkelheit allein reicht nicht aus. Wenn die Protagonisten hier den Mund aufmachen, wird höchstens noch der Trashfreund bedient, der ein paar Lacher hier mitnehmen darf. Das Ende liefert dann noch etwas Abwechslung, allerdings auch schon zu spät um Spannung oder Horrorstimmung zu erzeugen, nur wird man insgesamt wohl wenigstens nicht den totalen Schmodder geschaut haben.

      4/10