Die Stunde der Ratte

      Die Stunde der Ratte



      Originaltitel: Food of the Gods 2

      Produktionsland: Kanada
      Erscheinungsjahr: 1989
      Regie: Damian Lee
      Budget: ca. 3.500.000 $
      Länge: ca. 82 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Paul Coufos, Lisa Schrage, Réal Andrews, Stuart Hughes, Karen Hines, Frank Pellegrino, Jackie Burroughs, Sean Mitchell, Colin Fox, David B. Nichols, Robert Kennedy, Michael Copeman



      Inhalt:

      Der Versuch, einen kleinwüchsigen Jungen zu heilen, endet in einem Alptraum. Das Kind verwandelt sich in ein monströses Ungeheuer. In einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit versucht Dr. Hamilton, ein Gegenserum zu entwickeln. Doch statt einer Formel gegen unkontroliertes Wachstum entdeckt er ein Serum, dessen Anwendung die Züchtung riesiger Pflanzen möglich macht. Durch Zufall fressen einige Labor-Ratten davon. Zunächst fast unmerklich, dann immer schneller, beginnen die Tiere zu wachsen. Hamilton und seine Freundin nehmen den hoffnungslosen Kampf gegen den explodierenden Horror auf. Doch auch sie können nicht verhindern, dass die Natur sich rächt und eine Kleinstadt in ein Chaos aus Tod und panischem Entsetzen verwandelt.



      Meinung:

      Der düstere Gothic oder Synthpop Sound überrascht doch ziemlich, so etwas erwartet man eigentlich meist nur bei den italienischen Horrorfilmen der 70er/80er Jahre. Eine kleine Gruppe Menschen kämpft in deiner Demonstration für die Rechte der Tiere, dies findet vor einem Forschungslabor statt und die Substanz mit jener Experimentiert wird lieg in der gift-grünen Farbe vor, typisch für die 80er Horrorfilmjahre.
      Schwarzer Humor zieht sich gut verstreut durch den Film, man bekommt ihn meist unterschwellig mit, aber auch nicht für jeden ersichtlich. Die großen Rattenpuppen sehen ganz amüsant bis trashig aus, man wird diese einige mal sehen, manch mal werden sie aber auch nur im Off gehalten, insgesamt bekommt man sie aber zufrieden stellend zu Gesicht. Normale Ratten gibt es natürlich auch, eine Weiße und sonst Schwarze, zumeist aber nur im ersten Drittel. Recht trashig wirkt dann noch ein zu großes Kind, was durch Wachstumshormone ein Riese geworden ist, der auch aggressiver wird. Die Größenverhältnisse stimmen oft nicht überein, in einer Szenen sind die Ratten größer als die Menschen, in einer anderen sogleich halb so groß, wobei dies bei den Blockbusterfilmen von Heute mit zich Millionen Budget auch noch oft genug schief geht, zumindest muss man dies hier Kritisieren. Die Rattenangriffe hat man sicherlich schon besser gesehen. Es sind ja auch nur eine Handvoll der Genmanipulierten, welche entbüchst sind und nun die Gegend unsicher machen, meist greift auch nur eine einzige Ratte an, die dann als Puppe recht groß ausschaut. Einige Verfolgsszenen gibt es, wobei dann aus der Kameraperspektive jagt auf die Opfer gemacht wird, da hätte man vielleicht doch lieber die Ratte direkt gesehen, bei deren Verfolgung. Zumindest ist die einsetzende Synthpop-Sounduntermalung bei den Ratten-Angriffen und die Geräuschkulisse allgemein sehr stimmig und holt lange Zeit noch mehr heraus, als wie es der Film eigentlich aufzeigt.
      Die Umsetzung der Story ist hier so etwas wie der Schwachpunkt des Filmes, denn die Verbissenheit der Polizei, diese riesen Ratten tot zu schweigen ist schon ziemlich Lächerlich. Ok bei vielen Filmen mit einem Meeresungeheuer hat man dies auch schon so gesehen, aber wenn die Reisenratten mordend durch die Strassen hopsen, dann kann die Polizei dies eigentlich nicht mehr totschweigen wollen um den Standort des Geschehens nicht einen schlechten Ruf zu verpassen. Zudem fehlt auch etwas ein konstanter Spannungsbogen, es wird zwar nicht wirklich langweilig, aber packend ist das Geschehen erst im letzten Drittel.
      Die Kulisse bietet viel Graffiti Malerei, ansonsten sind die Kulissen auch etwas zu hell, viel düstere Atmosphäre jene die 80er ja boten, kommt von den Bildern her nicht auf.
      Richtig großartig find ich zumindest das Finale, hier konnte man das Ruder noch rum reißen. Dort gibt es viele Angriffe und wenn die weiße und wohl einzig gute Riesenratte ums Überleben kämpft, der Wissenschaftler sich für diese sogar einsetzen gedenkt und im Kugelhagel die tolle Sounduntermalung ansetzt, löst dies schon mal Gänsehaut aus.
      „Die Stunde der Ratte“ ist jedenfalls nicht der typische Tierhorrorfilm, eher tendiert dieser auch ein wenig in Richtung „Die Fliege“ mit einigen kurz aufgezeigten Mutationen bei Menschen, dazu reichlich Synthpop Sounduntermalung. Man hätte aus diesem Stoff mehr machen können, der Regisseur hat nicht viel drauf gehabt, beim Versuch auf die Rattenhorrorwelle oder die italienischen Horrorfilme dieser Zeit im Auge habend, hat er den Absprung zumindest nicht ganz verpasst und es ist ihm eher ein Glückssprung noch gelungen wenn man so will. Als Rattenhorrorfilm ist er einer der schwächeren Vertreter, wirkt sogar etwas moderner als typisch 80er Flair, aber mir hat die Mischung hier trotzdem noch gefallen. Man sollte die Erwartungen vornherein aber nicht zu hoch schrauben und irgendwie haben die trashig großen Rattenpuppen etwas, was man nicht mehr so schnell vergisst.

      6,5/10