Killing House

      Killing House






      Killing House
      (Terror)
      mit John Nolan, Carolyn Courage, James Aubrey, Sarah Keller, Tricia Walsh, Glynis Barber, Michael Craze, Rose Collins, Chuck Julian, Elaine Ives-Cameron, Patti Love, Mary Maude, William Russell, Peter Craze, Peter Atard
      Regie: Norman J. Warren
      Drehbuch: David McGillvray / Les Young
      Kamera: Les Young
      Musik: Ivor Slaney
      Ungeprüft
      Großbritannien / 1978

      Filmemacher James Garrick (J. Nolan) gibt gerade eine Party und überrascht seine Gäste mit einem Preview seines neuen Horrorfilms. Die Stimmung ist aber schnell getrübt als plötzlich merkwürdige Ereignisse stattfinden. Seine Gäste werden nacheinander Opfer eines seltsamen Fluchs dessen Ursprung wohl in der Vergangenheit der Familie Garrick liegt ...


      Ganz zu Anfang des Films denkt man eigentlich, das man es mit einem im Mittelalter angesiedelten Hexenfilm zu tun bekommt, was sich dann aber recht schnell als Trugschluss entpuppt, da es sich lediglich um eine Film-im Film Passage handelt. Doch gleich diese Eröffnung lässt hoffen, das es sich bei "Killing House" um einen sehr atmosphärischen Horrorfilm handelt und diese Hoffnung ist durchaus berechtigt, denn in dieser Beziehung weiss dieser britische Film von Norman J. Warren vollkommen zu überzeugen. Die von der ersten Minute an vorherrschende und sehr unheilvolle Grundstimmung zieht sich konstant durch die ganze Geschichte und kann in so manchen Phasen durchaus für eine aufkommende Gänsehaut beim Betrachter sorgen, was die Grundvorraussetzung für einen gruseligen Horrorfilm darstellt.

      Und durch diese herrliche Stimmung, die dieses Werk verbreitet, kann man dann als fan solch atmosphärischer Horrorfilme auch gut und gern einmal über diverse andere schwächen hinwegsehen und ein Auge zudrücken. Ein Alternativtitel des Films lautet "Delirium House" und teilweise fühlt man sich bei dem hier stattfindenden geschehen auch selbst etwas wie im Delirium, denn die Szenerie kommt doch phasenweise ziemlich bizzar und leicht verwirrend daher, so das teilweise eine recht wirre Mixtur aus Giallo-und Familienfluch-Gruselfilm entsteht, die aber ihren reiz hat und auch eine ungeheure Faszination auf einen selbst ausübt. Nicht selten beschleicht einen das Gefühl, das es sich hier um einen Mörder aus Fleisch und Blut handelt, um aber schon in der nächsten Einstellung viel eher an übersinnliche Kräfte und einen Killer aus dem Jenseits zu denken. Doch gerade der dabei entstehende Zwiespalt ist es auch, der diese Geschichte so interessant und teils auch aussergewöhnlich macht. Man fiebert und rätselt richtig mit, wird vom stattfindenden Geschehen gepackt und gefesselt und erliegt fast zwangsläufig der Faszination, die das bizzare Treiben entfaltet.

      Die Schwäche, die der Film aber leider beinhaltet, ist die inhaltliche Substanz, die ehrlich gesagt nicht besonders viel hergibt. Es ist im Prinzip nicht mehr als eine recht dünn geratene Rahmenhandlung und das hätte man ganz sicher verhindern können. Etwas mehr Hintergrundinformationen und Passagen aus der Vergangenheit, eine wenigstens oberflächliche Beleuchtung einiger Charaktere und ein paar Minuten mehr Laufzeit hätten hier ganz sicher nicht geschadet und dem Zuschauer ein noch besseres Gesamtpaket präsentiert. So aber reiht sich eigentlich ein Mord an den anderen, ohne das dazwischen inhaltlich sehr viel passieren würde. Dabei hätte man die gesamte Story doch durch etwas mehr Informationen immens aufwerten können und so für einen noch niveauvolleren Filmgenuss Sorge getragen. Mir persönlich hat "Killing House" zwar auch in dieser Form sehr gut gefallen, da mich wie schon erwähnt die unheilvolle Atmosphäre voll in ihren Bann gezogen hat, aber ich kann mir auch sehr gut vorstellen, das es genügend Leute gibt, die sich insgesamt etwas mehr erwartet hätten.

      Und da kann man leider auch die hier agierenden Schauspieler nicht unter den Tisch fallen lassen, denn das dargebotene Schauspiel der meisten Akteure wirkt doch in manchen Phasen seltsam lustlos, wenn nicht sogar gelangweilt. So gibt es dann auch einige Sequenzen, die nicht unbedingt authentisch und überzeugend wirken, sondern vielmehr einen Eindruck hinterlassen, als wenn sie künstlich aufgesetzt wären. Wer aber über die angesprochenen schwächen hinwegsehen kann, der wird mit einem ansonsten doch sehr unterhaltsamen Horrorfilm belohnt, den sich anzuschauen auf jeden Fall lohnt.


      Fazit:


      Trotz einiger offensichtlicher Defizite ist "Killing House" ein vor allem atmosphärisch vollkommen überzeugender Horrorfilm, bei dem man aber trotzdem viel Potential verschenkt hat. Dennoch ist dieses Werk aber absolut sehenswert und sorgt für gruselige und teils recht blutige Horror-Unterhaltung. Mich hat lediglich das etwas zu abrupte Ende des Films wirklich gestört, denn hier hatte ich doch etwas mehr als das Gezeigte erwartet.


      7/10