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House of the Butcher 2
(Dead Meat)
mit April Billingsley, Maury Sterling, Ron Jeremy, Terry Mross, Heather Joy Budner, Justin Capaz, Faye Canada, Alan Fessenden, Elizabeth Mullins, Gene Nash, Jonas Haggins, Ben Affan, Kevin Campbell, Dye-Anne Klein, Marie Lorino
Regie: Philip Cruz
Drehbuch: Philip Cruz / James Hyde
Kamera: Jose Zambrano Cassella
Musik: Stephen E. Crox / Lee Riley
Keine Jugendfreigabe
USA / 2005
Eine Gruppe von Cheerleadern gerät auf der Fahrt zu einem Wettbewerb in einen Auto-Unfall. Und in den tiefen Wäldern Floridas Hilfe zu finden gestaltet sich ziemlich schwierig. Doch sie bemerken bald, dass sie nicht alleine sind. Zwei ausgebrochene Strafgefangene auf der Flucht nehmen die Mädchen gefangen und bringen sie zu einer alten Jagdhütte. Was alle Beteiligten nicht wissen ist, das sich eben in dieser Jagdhütte auch der legendäre "Andre - Der Metzger" aufhält. Dieser ist in teuflischer Mission unterwegs und macht beim abschlachten keine Unterschiede zwischen Strafgefangenen, Cheerleadern oder Gesetzeshütern. Den er handelt im Namen der Hölle...
Das es sich bei vorliegendem Werk um eine extrem niedrig budgetierte Independent-Produktion handelt, merkt man dem Film in jeder einzelnen Szene an, denn großes Kino wird hier definitiv nicht geboten. Auch sollte man gar nicht erst mit der Erwartungshaltung an das Geschehen herangehen, hier einen ernsthaften Vertreter des Backwood-Horrors zu sehen, denn der Film nimmt sich auch selbst nicht gerade ernst. Vielmehr sollte man als Zuschauer schon eine besondere Vorliebe für sehr trashig gehaltene Horrorfilme haben, denn dann wird man voll auf seine Kosten kommen und enorm viel Spaß an diesem teilweise skurrilen Filmchen haben. Denn insbesondere im Bezug auf den Trashgehalt sind hier sämtliche Zutaten vorhanden, die einen gelungenen und kurzweiligen Filmgenuss garantieren. Schlechte Darsteller, eine hanebüchene Geschichte, unlogische Verhaltensweisen und extrem sinnbefreite Dialoge sind die hervorstechenden Markenzeichen eines Horrorfilms, der zwar nicht gerade viel Klasse oder Qualität besitzt, aber jederzeit beste und äusserst kurzweilige Unterhaltung bietet.
Allein an den darstellerischen Leistungen kann man sich teilweise ergötzen, denn sie sind dermaßen schlecht, das man phasenweise richtiggehend von Lachkrämpfen erfasst wird, die einem fast zwangsläufig die Tränen in die Augen jagen. Einige der Situationen, in die die Protagonisten hier geraten, sind so grotesk und vollkommen überzogen dargestellt, das der Betrachter wirklich seine helle Freude daran hat. Die gesamte Story ist dabei mit ständigen sexuellen Anspielungen gespickt, die sich vor allem in den völlig sinnbefreiten und teils dämmlichen Dialogen wiederspiegeln. Das hört sich zwar auf den ersten Blick alles sehr negativ an, ist aber keineswegs so gemeint, denn gerade diese klotzhohlen Dialoge sind ein absolutes Highlight des Films und passen einfach perfekt in das insgesamt extrem schräge Gesamtbild, das "House of the Butcher 2" hinterlässt. So entseht hier auch jede Menge abstruser Situationskomik, bei der man sich nicht immer ganz sicher sein kann, ob sie beabsichtigt ist oder nicht. Doch im Prinzip ist das auch vollkommen egal, denn sie ist definitiv vorhanden und verleiht dem Geschehen eine äusserst humorige Note.
Nun sollte man sich aber von Anfang an darauf einstellen, das man so etwas wie einen echten Spannungsbogen oder eine bedrohlich anmutende Grundstimmung nicht antreffen wird, denn dafür ist das Geschehen einfach viel zu überdreht und trashig, als das ernsthafte Horrorelemente hier eine Chance hätten. Dafür bekommt man einige etwas härtere Szenen geboten, die allerdings erst in der zweiten Filmhälfte zu sehen sind. Insgesamt ist der Härtegrad aber in einem recht überschaubaren Rahmen vorhanden, wer auf ein sinnloses Gemetzel hofft, der wird sicherlich etwas enttäuscht sein. Ich persönlich bin der Meinung, das die vorhandenen Szenen absolut ausreichend sind und in diesem grotesken Meisterwerk eigentlich auch eher Nebensache sind.
Wer sich an einem äusserst trashigen Backwood-Horrorfilm erfreuen kann, der kommt an diesem Werk von Philip Cruz auf keinen Fall vorbei, denn hier wird alles geboten, was ein solches Werk auszeichnet. Rein filmisch gesehen bekommt man es hier eher mit einer mittleren Katastrophe zu tun, die aber über einen ausserordentlich hohen Unterhaltungsfaktor verfügt. Dabei sollte man aber jederzeit bedenken, das der vorhandene Humor nicht jeden Geschmack treffen wird, da er für viele doch eher etwas gewöhnungsbedürftig ist. Freunde des schlechten Geschmacks aber werden sicher begeistert sein und sich an den talentfreien Darstellern und den unter ihnen geführten Dialogen erfreuen können, die so herrlich sinnbefreit sind, das es einem die Tränen in die Augen treibt.
Fazit:
"House of the Butcher 2" ist im Prinzip ein grottenschlechter Horrorfilm, der aber gerade aus dieser Tatsache seine Stärken entwickelt. Denn so wird er für jeden Tras-Fan schon fast zum Pflichtprogramm, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Spaß, kurzweilige Unterhaltung und jede Menge skurrile Situationen sind hier vorprogrammiert und man kann schon fast eine Garantie dafür aussprechen, das hier kein Auge trocken bleibt.
7/10 Trash-Punkte