Smash Cut






      Smash Cut
      (Smash Cut)
      mit David Hess, Jesse Buck, Michael Berryman, Ray Sager, Sasha Grey, Jennilee Murray, Michael Dubue, Barry Blake, Parisa Kasaei, Peter Michael Dillon, Meghanne Kessels, Jeff Lawson, Mercedes Papalia, Herschell Gordon Lewis, Cinthia Burke
      Regie: Lee Demarbre
      Drehbuch: Ian Driscoll
      Kamera: Jean-Denis Menard / Karl Roeder
      Musik: Michael Dubue
      Keine Jugendfreigabe
      Kanada / 2009

      Filmemacher Able Whitman wird für seine Filme meist ausgelacht. Das ändert sich, als er betrunken einen Unfall baut und die Leiche der dabei getöteten Tänzerin Gigi Spot, die eigentlich sein nächster Star werden sollte, einfach stückchenweise auf dem Set seines neuen Films verschwinden lässt. Er wird für die Realitätsnähe seines Streifens gelobt. Doch Able merkt bald, dass eine einzige Leiche nicht ausreicht, um genug Teile für einen guten Horrorfilm zu haben!


      Hier hat man es einmal wieder mit einem Film zu tun, bei dem man von Anfang an wissen sollte, auf was man sich einlässt, denn wer sich ohne Vorkenntnisse auf einen ernsthaften Horrorfilm mit satten Splatter-und Gore Einlagen freut, der sollte diese Hoffnungen erst gar nicht aufkommen lassen. Eigentlich soll es sich bei "Smash Cut" um eine Horrorkomödie handeln, was aber keineswegs auf den ersten Blick erkennbar ist. Sicherlich funktioniert der Film als Hommage an die billigen Horrorfilme eines Herrschel Gordon Lewis, der hier auch gleich zu Anfang des Films höchstpersönlich vor diesem Werk warnt, denn es wurde sorgfältig darauf geachtet, das die gesamte Szenerie ziemlich billig wirkt. Dafür spricht allein schon der Horrorfilm, der unter der Regie des Hauptcharakters Able Whitman entstanden ist und hier zu Beginn in einem Kino läuft, denn die Szenen, die gezeigt werden, spotten eigentlich jeder Beschreibung.

      Und so ist die Richtung sehr schnell vorgegeben, in die "Smash Cut" geht, denn dieses "Billig-Szenario" wird konstant beibehalten und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Story, was jetzt keineswegs negativ gemeint ist, denn wie schon erwähnt, als Hommage oder Satire über schlechte Horrorfilme funktioniert dieses Werk durchaus und ist mit Darstellern wie David Hess ( The last House on the Left) und Michael Berryman (The Hills have Eyes) auch recht gut besetzt. Für eine Horrorkomödie fehlen allerdings die zündenden Gags, die man eigentlich lediglich in den Outtakes findet, was doch ziemlich vielsagend ist. Denn bis auf einige wenige Schmunzler während der Geschichte bekommt der Zuschauer in dieser Beziehung verhältnissmäßig wenig geboten.

      Wer jetzt aufgrund der Keine Jugendfreigabe-Kennzeichnung damit rechnet, das er mit einem ansehnlichen Härtegrad für den dürftigen Humor entschädigt wird, der wird sich schnell getäuscht sehen. Diese Kennzeichnung erfolgte lediglich wegen der auf der DVD vorhandenen Trailer, der Film selbst hat eine 16er Freigabe erhalten und ist um etwas mehr als 4 Minuten gekürzt. So bekommt man also ausser einem größtenteils überzeugenden David Hess eher weniger geboten, was einem dieses Werk von Regisseur Lee Demarbre wirklich schmackhaft machen könnte. Wenn man allerdings die Trash-Klassiker eines Herrschel Gordon Lewis zu schätzen weiss, dann dürfte man auch hier durchaus auf seine Kosten kommen.

      So etwas wie einen Spannungsbogen oder gar eine dichte oder bedrohliche Atmosphäre darf man allerdings nicht erwarten, denn so etwas sucht man vergebens, 90 % des gesamten Geschehens drehen sich einzig und allein um den von Hess gespielten Regisseur, so das man kein Hellseher sein muss um zu erkennen, das eigentlich der gesamte Film von David Hess getragen wird, der aber auch gelegentlich unter dieser Last einzubrechen droht, denn sein Schauspiel war auch schon einmal besser. Dennoch ist er das absolute Highlight eines ansonsten eher unspektakulären Werkes, dessen enthaltener Humor leider nur selten wirklich erkennbar ist.


      Fazit:


      "Smash Cut" ist ein eher etwas aussergewöhnlicher Genrebeitrag, aus dem man sicher mehr hätte machen können. Die Grundidee an sich ist voller Potential, das aber leider nur ansatzweise ausgeschöpft wurde. Bis auf einige Schmunzler kommt der Humor eher selten zum Vorschein, was für eine Horrorkomödie nicht unbedingt die ideale Vorraussetzung ist. Lediglich David Hess kann größtenteils überzeugen, ansonsten ist der Film nicht gerade mit Höhepunkten gesegnet. Die bewust gewählte billige Inszenierung ist einigermaßen gelungen und hinterlässt einen glaubhaften Eindruck, was den Film aber auch nicht unbedingt stark aufwertet. Allerdings dürften Trashfreunde auf ihre Kosten kommen und sollten durchaus einen Blick riskieren.


      Die DVD:

      Vertrieb: KSM
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Bild: 1,78:1 anamorph 16:9
      Laufzeit: 79 Minuten
      Extras: Audiokommentar, Behind the Scenes, Deleted Scenes, Outtakes, Bildergalerie, Trailer



      4/10

      Re: Smash Cut

      Die Besetzung mit einem David Hess (Last House On The Left, Der Schlitzer) in der Hauptrolle verspricht hier durchaus Qualitäten. Die Darsteller sind auch alle samt in diesen überdrehten Rollen überzeugend, mit dabei auch Michael Berryman. Leider kann man von vielen weiteren Kritikpunkten, nicht mehr viel Gutes behaupten.
      Wir sehen Anfangs im Kino einen Horrorfilm laufen, dort wird eine Mörderpuppe die typisch dumme Blondine metzeln. Naja, aufgezeigt wird es richtig harmlos, so dass sich die Kinobesucher beschweren und alle samt vorzeitig das Lokal verlassen. Der Film war ein totaler Flop, von den Fans gehasst und den Kritikern verspottet. Der Regisseur, ebenfalls geschminkt wie die Clown-Puppe in seinem Kinofilm, wird sich den Frust von der Leber saufen.
      Nun folgt der schon bekannte Ablauf und der Regisseur kommt auf die Idee seinen eigenen Snuff-Film zu drehen. Es werden real Leute gemetzelt und zwar vom Regisseur persönlich. Leider erweist sich dies auch als sehr harmlos ausschauend, da hierbei sehr viel weggeblendet wird, sogar der Mordansatz verfällt oft dem Schnitt. Genau das gleiche also, wie beim gefloppten Kinofilm zuvor.
      Ein bisschen Provokation gibt es immerhin. So muss die Kirche etwas Kritik einstecken, indem man den Referent beim in flagranti erwischt oder die Gesellschaft wird gerne als abgestumpft bezeichnet. Die Dialoge sind sogar niveauvoll, anhand einiger intelligent gewählter Wörter. Allerdings ist der Dialogverlauf zu ausgedehnt worden. Was hier fehlt, ist der Schwung im Verlauf und damit auch verbundenen Action- und ein paar brauchbare Splatterszenen, was beides eigentlich ganz wegfällt. Noch schlimmer allerdings, das der stark gewollte Humor überhaupt nicht zündet, sondern ganz im Sand verläuft, was den Film somit sogar vom Unterhaltungswert her ins Bodenlose zieht, da hier eine schwarze Horror-Komödie erzeugt werden sollte.
      Die Kulissen sind sehr farbenprächtig ausgefallen und mit kunstvollen Bildern im Hintergrund ausgestattet. Der Sound bietet Westernmusik und ulkige Klavier/Gitarren Klänge, ist sogar stimmig und abwechslungsreich ausgefallen, diesbezüglich hat man in den letzten Jahren nicht oft besseres gehört. Insgesamt ist der Film von Lee Demarbre (Summer's Moon) aber fast genau so billig geworden, wie der im Storyverlauf aufgezeigte, gefloppt Film unseres gespielten Regisseurs David Hess.

      4/10

      Meinung anhand der geschnittenen Fassung von KSM (+1 anhand von Goreszenen noch möglich)