Mr. Hell






      Mr. Hell
      (Mr. Hell)
      mit Larry Cashion, Alan Brady, David Carren, Tracy Scoggins, Tina Cohen, Pavan Grover, Brent Himes, Danny Kamin, Kristin Ketterer, Daniel Magill, Jose Moore, Amy Morris, Edwin Neal, Nick Ronan
      Regie: Rob McKinnon
      Drehbuch: Jack Rhodes / David Carren
      Kamera: Gary Watson
      Musik: Brian Satterwhite
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2006

      Harry Loveless ist ein berüchtigter Serienkiller, der von Stadt zu Stadt zieht und eine Spur des Todes zurück lässt. Loveless ist auf die Augen seiner Opfer fixiert. Sie sind das Tor zur Seele. Und er kann davon nicht genug bekommen. Seine Reisen führen ihn in ein Regierungslabor, in dem biologische Waffen entwickelt werden. Dort tötet er Dr. Karl Matthews und jagt dessen Tochter Tyler durch die unterirdischen Gänge. Doch Tyler überlebt und Loveless wird das Opfer toxischer Säuren, die seinen Körper zersetzen. Der Schrecken scheint vorüber. 14 Jahre vergehen und das alte Labor soll abgerissen werden. Dabei wird die Essenz von Harry Loveless freigesetzt, der nun - mächtiger als je zuvor aus der Hölle zurück kommt und frische Seelen begehrt. Die kommen in Gestalt einiger Terroristen, die sich eines tödlichen Bakteriums bemächtigen wollen, doch sie haben nicht mit dem teuflischen Harry Hell Loveless gerechnet. Und mitten drin: Tyler, die erneut ums Überleben kämpfen muss, denn die Hölle hat sich gerade erst aufgetan!


      Nun könnte man aufgrund der Inhaltsangabe davon ausgehen, das man mit einem eher ernstgemeinten Genre-Vertreter konfrontiert wird, allerdings merkt man schon nach ziemlich kurzer Zeit, das sich diese Annahme als Trugschluss herausstellt. Wer einen wirklich guten und spannenden Horrorfilm erwartet, der sollte definitiv die Hände von diesem Film lassen, denn das wird nicht geboten. Um es einmal ganz klar auszudrücken, rein filmisch und qualitätsmäßig gesehen befindet man sich ziemlich weit unten, denn dieses Werk ist allerhöchstens in der C-Kategorie anzusiedeln. Man merkt an allen Ecken und Enden, das es sich hier um eine echte Billig-Produktion handelt, was schon einmal mit den wirklich extrem schlechten und hölzernen Darstellern beginnt, bei denen man phasenweise das Gefühl bekommt, das sie gar nicht so richtig wissen, was sie eigentlich tun. Das dargebotene Schauspiel ist grottenschlecht und liegt noch weit unter dem Niveau einer Daily Soap. Hinzu kommt die äusserst schlechte und billige Synchronisation, die einem phasenweise die Haare zu Berge stehen lässt und nur von den vollkommen sinnbefreiten und teils dämmlichen Dialogen übertroffen wird.

      Doch genau durch diese auffallend negativen Eigenschaften bekommt "Mr. Hell" eine unfreiwillig komische Note, die ihn so für Freunde des Trashfilms durchaus interessant macht. Wenn man von Beginn an mit der Einstellung an den Film herangeht, das es sich um einen Trashfilm handelt, dann kommt man voll auf seine Kosten und kann wahrscheinlich sogar den schlechten und billig wirkenden Effekten etwas abgewinnen, die diesem Werk beiwohnen. Am besten wäre es, wenn man als Zuschauer ohne jeglichen Erwartungen an die hier erzählte Geschichte herangeht, man sollte keinesfalls so etwas wie einen konstanten Spannungsbogen oder gar eine dichte Grundstimmung erwarten, denn diese Dinge sind ganz einfach nicht vorhanden. Dafür wird man aber mit etlichen teils schon skurrilen Charakteren und Situationen entschädigt, die manchmal so absurd wirken, das man fast zwangsläufig lachen muss.

      Nun ist es keinesfalls so, das die Macher des Films nicht versucht hätten, hier Spannung aufzubauen, denn die Grundvorraussetzungen dafür sind durchaus vorhanden, nur hat man den ganzen Film über immer dieses Gefühl, das sie sich nicht so richtig entscheiden konnten, ob es im Endeffekt ein ernster Horrorfilm oder doch eher eine Horrorkomödie werden soll. Und gerade durch diese spürbare Unentschlossenheit bekommt das Geschehen seine extrem trashige Seite, die Fans des schlechten Geschmacks ohne weiteres gefallen könnte. In dieser Beziehung wird nämlich eine ganze Menge geboten, wobei insbesondere die äusserst schlechten Effekte hervorstechen, die für den ein oder anderen Lacher sorgen. Doch auch an den künstlich wirkenden und auffallend dämmlichen Dialogen kann man sich erfreuen, sie phasenweise so grotesk sind, das es einem die Tränen in die Augen treibt.

      Der vorhandene Härtegrad bewegt sich in einem sehr überschaubaren Rahmen, bis auf einige wenige etwas blutigere Passagen wird eigentlich nicht viel geboten, so das hier meiner Meinung nach eine 16er Freigabe vollkommen ausreichend gewesen wäre. Die Tötungsszenen zeugen dabei nicht gerade von besonderer Innovation, erfüllen aber im Endeffekt ihren Zweck. So kann man letztendlich festhalten, das hier nicht gerade ein qualitativ hochwertiger Horrorfilm entstanden ist, sondern vielmehr ein unfreiwillig komisches Werk, das zwar keinerlei höheren Ansprüchen genügen kann, aber Trash-Fans durchaus zu empfehlen ist.


      Fazit:


      Rob McKinnon hat mit seinem Regie-Erstlingswerk sicherlich nicht gerade einen Film erschaffen, der beim Zuschauer einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Wenn man ohne jegliche Erwartung an diesen Film herangeht und ein Faible für Trash hat, dann kann man jederzeit auf seine Kosten kommen. Wer allerdings mehr erwartet, als schlechte Darsteller, billige Effekte und eine Geschichte ohne Spannung und Atmosphäre, der sollte besser erst gar nicht an dieses Werk herangehen, denn ansonsten wird die Enttäuschung wohl ziemlich groß sein.


      4/10