Harry Potter und der Stein der Weisen

      Harry Potter und der Stein der Weisen

      Produktionsland: Großbritannien, USA
      Erscheinungsjahr: 2001
      Regie: Chris Columbus
      Länge: ca. 147 Minuten
      Freigabe: FSK 6
      Darsteller: Richard Harris, Maggie Smith, Robbie Coltrane, Saunders Triplets, Daniel Radcliffe, Fiona Shaw, Harry Melling, Richard Griffiths, Derek Deadman, Ian Hart, Ben Borowiecki, Warwick Davis, Verne Troyer, John Hurt, Richard Bremmer



      Inhalt:

      In der zauberhaften Verfilmung von J. K. Rowlings Weltbestseller erfährt Harry Potter an seinem 11. Geburtstag, dass seine verstorbenen Eltern mächtige Zauberer waren und auch er selbst magische Kräfte besitzt. Als er von Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, aufgenommen wird, erlebt Harry das Abenteuer seines Lebens. Er lernt Quidditch, das hoch in der Luft gespielt wird, und auf dem Weg, sich einem schwarzen Magier zu stellen, der ihn vernichten will, muss Harry ein spannende Schachpartie mit lebenden Figuren überstehen. Treffen wir uns auf Gleis 9 3/4 zum Start eines außergewöhnlichen Abenteuers!




      Meinung:

      Es ist schon ein wenig fragwürdig weshalb Harry Potter als ausgesetztes Baby angenommen wird, was man allerdings auch nicht zeigt und er dann total abgelehnt wird von diesen Eltern, die auch noch einen eigenen Jungen haben, der dann natürlich stark bevorzugt wird, hier in einer Art und Weise sehr überzogen, wo man sich halt fragt, weshalb er überhaupt sein neues Zuhause bekam.
      Wenn man dann die recht schlecht spielenden Darsteller in Person von Vater, Mutter und Bruder erst mal verkraftet hat, dann fängt die Fantasy-Geschichte an einen zu interessieren, Kulisse ist fantasievoll und Atmosphäre dicht, auch anhand von Nebelschwaden im Waldgebiet.
      Harry Potter aka Daniel Radcliffe selber, ein blasser Junge mit runden Brillengläsern, wer kennt ihn nicht, dazu muss man die Filme nicht mal gesehen haben, er spielt seine Rolle ganz ok, ohne einen so richtig zu überzeugen, weis Gott kein Macaulay Culkin, Henry Thomas (E.T.) oder gar Barret Oliver (Die Unendliche Geschichte, Knight Rider) oder auch so viele Kinderdarsteller im Horrorfilmbereich der 80er, im Vergleich zu einem Elijah Wood (Herr der Ringe) der mit hängende Schultern nicht mehr als mit seinen leuchtend blauen Augen Kullern konnte und immer von anderen sehr peinlich aus der Patsche geholfen werden muss, so ist Daniel Radcliffe aber noch akzeptabel, wenn auch recht Hoschi mäßig wirkend, aber als Kinderheld mit Mut dargestellt, was halt nicht zu seiner Erscheinung passt, aber gut.
      Als Freunde ihm zur Seite stehend, Ron Weasley (Rupert Grint) jener mich mehr überzeugen konnte und Hermione Granger (Emma Watson) wirkt lange Zeit zickig und unsympathisch, so ganz wird sie dieses Image bis zum Ende hin nicht los, zumindest geht ihre Rolle gut auf. Die Erwachsenen gehen soweit auch in Ordnung.
      Nach 45 Minuten hat man sehr gut rein gefunden und Kinder kommen hier definitiv vollends auf ihre Kosten, allerdings wird die Figur des Harry Potter auch ein wenig zu lieb dargestellt, zumindest für meine Empfindung.
      Man fragt sich nur, weshalb bei heran nahender Bedrohung mal viel Lärm gemacht wird, wenn diese nur ein dummer Troll sein soll, der auch noch sehr einfach besiegt werden kann, mit einem Zauberspruch für Anfänger, zudem wird zunächst nicht geklärt, wie dieses dumm wirkende Wesen überhaupt in die Zauberschule eindringen konnte, hat wohl der Wachposten geschlafen? Dass nicht, es gibt dafür auch im Finale eine Erklärung für, nur halt etwas stumpfsinnig rübergebracht. Ebenfalls nicht Nachdenken sollte man bei den Besenspielen in der Luft, wie leichtsinnig hier vor allem die Lehrer die Spiele Laufen lassen, und es da noch keine schweren Verletzungen gab, wenn mal jemand vom Besen gefallen ist oder gegen eine Mauer raste ist schon ein sehr großes Wunder. Erfreulich ist, das man gut verteilt auch Wert auf humorvolle Momente legt, die auch gut Zünden dürfen.
      Optisch ist der erste Harry Potter Film eine Wucht, die Fantasywesen sehen richtig gut aus. Inhaltlich geht es aber auch ganz schön dumm zur Sache, wie schon erwähnt oder das angedeutete Erklären müssen, was "unsterblich" bedeutet, oder ein Schachspiel, wo nur Harrrys Freund auf eine Figur Sitzen muss und nicht die anderen beiden auch, jene im Spiel mit eingebunden sind.
      Dass die Kinder hier in der "sie" Form angeredet werden fand ich ein bisschen unnah. Wenn die eigentliche Story vorbei ist, wird noch etwas für unter 12 jährige Kinder nachgelegt, was mich dann gar nicht mehr interessiert hat, dort ist die Spannung dann nämlich komplett raus für die letzten nachgeschobenen 15 Minuten. Zu bemängeln habe ich noch die Sounduntermalung, jene ist nämlich Grotten schlecht und lässt einen somit natürlich auch kalt. Am Ende bekommt "Harry Potter - Stein der Weisen" von mir so wie der erste "Herr der Ringe" eine ordentliche Wertung, vielleicht gibt es fortlaufend noch eine Steigerung wie bei HdR, mit Teil 2, aber gut oder gar herausragend sieht gewiss anders aus, dafür ist der Ablauf hier reine Unterhaltung ohne dabei Nachzudenken, zudem viel zu vorhersehbar und bietet keine Überraschungseffekte, wenn gleich für Kinder der Film in Ordnung geht.

      6,5/10