Summer Scars

      Produktionsland: Großbritannien
      Erscheinungsjahr: 2007
      Regie: Julian Richards
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Kevin Howarth, Ciaran Joyce, Amy Harvey, Jonathan Jones, Darren Evans, Christopher Conway, Ryan Conway





      Inhalt:

      Ein heißer Sommertag in Wales: Sechs Kids schwänzen die Schule, um im angrenzenden Wald abzuhängen, doch ein gestohlenes Moped und ein dummer Unfall bescheren ihnen eine schicksalhafte Begegnung mit einem mysteriösen Fremden. Zuerst erscheint der zwielichtige Peter als zwar kauziger, aber doch freundlicher Zeitgenosse, bis am Lagerfeuer die Fassade doch bröckelt. Die Teenager geraten in eine Zwangslage, die sie an die Grenzen ihrer Freundschaft führen wird.




      Meinung:

      Die deutsche Synchronisierung passt nie, sie ist nicht schlecht, sondern eine Katastrophe und macht den Film fast kaputt, anhand von Stimmen etwa 20 jähriger Teenager für die eigentlich noch nicht in den Stimmbruch befindlichen etwa 14 jährigen Darsteller, dies nimmt den Film einiges weg, auch unser Psychopath hört sich im original Ton zunächst sehr sympathisch an und man kann viel besser einen Bezug zu allen aufbauen als bei der deutschen Synchronisierung. Ich habe dies schnell mitbekommen und gleich auf den englischen Ton gestellt, samt deutscher Untertitel, so lässt sich das Werk viel besser Schauen und die Atmosphäre bekommt gleich einen ganz anderen Anstrich, als die C-Movie Synchronisierung von gestresst klingende deutsche Synchronisanten sich reinzupfeifen.
      Zudem sind einige Ungereimtheiten anhand der dt. Synchro vorhanden, wie die Kinder welche von einer Schulprüfung sprechen, kann mir nicht vorstellen, dass im Original Ton es auch um Prüfungen in der Schule von Kindern im Dialog gegangen sein kann.
      Hier wird ein entlaufener Hund gesucht, den man Tot auffindet, ihm den Schwanz abschneidet und einer der Teens bewirft den anderen mit diesem Pansenschwanz, alle Lachen dabei, ziemlich cool und locker wirken hier die Protagonisten schnell und lustig ist es also auch einige male. Die Darsteller Leistungen sind durchweg sehr gut, nicht nur die Kinder, sondern auch unser Psychopath, dagegen wirkt Groß-Hollywood Besetzung von Heute ganz blass.
      Man wird hier an seine eigene Kindheit erinnert, zumindest wenn man diese zum Teil auch in Wälder verbracht hat um etwas Unfug zu treiben oder einfach nur darin mit seiner Clique die eigenen Baumhäuser zu erschaffen, zudem sich mit Walkie-Talkies zu unterhalten, genau dies gibt es hier, zum Teil im Dialog zumindest erwähnt, mit dem Hinweis des Psychopathen, dass er es gut findet, dass noch nicht alle Kinder sich zumeist zu oft den Computerspielen widmen, sondern ihre Freizeit auch für solche Erlebnisse verwenden, dies allein hat mich schon sehr beeindruckt, hab ich so rübergebracht in einem Film noch nicht gesehen muss ich sagen.
      Dafür benötigt das Werk natürlich auch dementsprechend eine Einleitungsphase, wo man aber ausgezeichnet auf die Charaktere einzugehen gedenkt und nach gut 25 Minuten geht es dann sogar los mit dem Psychoterror, man hätte sogar noch etwas länger auf die Protagonisten eingehen können und gar nicht so früh auf Horror umschalten brauchen, manche B-Movies benötigen ja ganze 45 Minuten und mehr wo gar nichts passiert und diese gehen trotzdem meist unverständlicherweise nicht mal unter.
      Kommen wir aber zu den anderen Dingen hier. Im versteckt ausschauenden Waldgebiet gibt es einige mit Graffiti besprühte Mauern, die sehr ansprechend wirken.
      Man kann sich natürlich Fragen, wieso die Kinder nicht versuchen schnell alle abzuhauen, während der Psychopath langsam richtig durchdreht, zumindest ist einer von ja Behindert und kann nicht weglaufen, so halten die Kinder halt zusammen und versuchen nur einzeln zu Fliehen, geht also in Ordnung, auch wenn es muss ich zugeben, manch mal etwas komisch wirkt, wenn die Kinder sich so sehr an den Anordnungen des Psychopathen halten.
      Der Psychoterror spitzt sich jedenfalls immer mehr auch recht schnell zu. Die minderjährigen Kinder, auch das Mädchen, werden gezwungen sich auszuziehen, Genitalhaare zu zeigen und der Psychopath ergötzt sich daran, holt sogar sein Geschlechtsteil auch raus, dies geht massiv auf die Psyche, auch wenn man zum Glück die Genitalien im Off hält, aber trotzdem wird einem sehr unwohl dabei, selbst als eingefleischter Horrorfreak. Die FSK 16 verwundert mich aufgrund der Thematik doch ein wenig, vielleicht gibt es ja noch eine Indizierung irgend wann, denn oberflächlich auf Gewalt kann man den Film sicherlich nicht betrachten, dann wirkt er harmlos.
      Die Härte spielt sich vollkommen im Kopf ab und da bei Leibe nicht zu knapp, man kommt zwischendrin sogar mal ins Feiern, auch wenn das manch einer Kopf schüttelnd sicher nicht verstehen kann, weil es hier halt so pervers abgeht, wenn das ganze nicht so ernst wäre, so wird man aber angewidert und belustigt zu gleich. Die kranke Atmosphäre ist spürbar, die Sounduntermalung wurde nur zurückhaltend eingesetzt.
      Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Film nicht jedem liegen dürfte, so richtig schlecht wird ihn aber wohl auch kaum einer finden, wer Splatter und Gore sehen möchte kommt jedenfalls nur ein mal auf seine Kosten, ich fand den Film jedenfalls sehr cool und die Spielzeit ist knapp bemessen, so dass keine Längen aufkommen. Am Ende könnte man sich aber Fragen, ob hier noch eine Fortsetzung angerührt werden könnte, so richtig klar erscheint es nicht, na wenigstens hat da nichts mehr gezappelt, denn noch einen Teil nachzulegen halte ich hier für unangebracht, dass Konzept würde kein 2. mal so Funktionieren, aber mit den Darstellern sollte man auf jeden Fall weitere Filme nachlegen abseits von Groß-Hollywood.

      7,5/10

      Das Making Of! fand ich auch cool, schade dass es keine deutsche Untertitelung dort gibt.