Trick r Treat

      Trick r Treat



      Regie: Michael Dougherty
      FSK: 18

      INHALT
      Halloween in einer ganz normalen amerikanischen Kleinstadt: Der verwitwete Schuldirektor entpuppt sich als Serienkiller, eine als Rotkäppchen verkleidete Jungfrau wird von einem maskierten Unbekannten verfolgt, böse Kids versuchen, einem Außenseiter einen Streich zu spielen und erleben ihr blaues Wunder, während ein verbitterter alter Mann von der Vergangenheit heimgesucht wird. Und über allem wacht der maskierte Gnom Sam.


      VideoWoche meint:
      Erfrischender Horrorepisodenfilm von dem bislang vor allem als Drehbuchautor in Erscheinung getretenen Michael Dougherty ("X-Men 2"). Durch das bunte Treiben führt der maskierte Gnom Sam (Quinn Lord), der von Dougherty in seinem Kurzfilm "Season's Greetings" eingeführt wurde und hier nicht müde wird, die unerquicklichen Folgen des Brechens von Halloween-Traditionen aufzuzeigen. Zu den Referenzen und Anspielungen des Films gehört das Aussehen des verbitterten alten Mannes (Bill Cox), für das man sich John Carpenter, Schöpfer des Horrorklassikers "Halloween", zum Vorbild nahm.

      TRAILER
      youtube.com/watch?v=aDAudR1X5J4

      Habt ihr den Streifen schon begutachtet? :D
      "Ich bin da in einer geheimen Clown-Sache unterwegs die selbstverständlich wichtiger ist als alles was sie mit dem Wagen vorhaben" ~ Captain Spaulding

      Re: Trick r Treat

      Ist Michel Myers auch hier aktiv? Man wird am Anfang dies zumindest Denken, anhand einer ähnlichen Szene. Jedenfalls passt Trick R Treat zur Halloween's Zeit durchaus einmalig ganz gut, ansonsten handelt es sich aber um Genre Massenwahre und im Verlauf nicht mal wirklich gut, wobei der B-Movie Charme nie aufkommt.
      So gut die Kritiken zu Trick R Treat auch ausgefallen sind, dem kann ich leider nur bedingt zustimmen. Ich war doch etwas überrascht, hab eigentlich mit einer B-Movie Produktion gerechnet. Nein, der Film wirkt sogar wie eine große Produktion aus Hollywood mit wenig tatsächliche Härte, ein Ablauf mit Kindern in der Hauptrolle was eher einer gruseligen modernen und aufpolierten Fantasy-Komödie gleich kommt, wenn man moderne und auch etwas sterile Werke nicht abgeneigt ist, wird man auf seine Kosten kommen, wer auf recht bösen B-Movie Humor abseits vom Mainstream steht, dann wird man hier nicht wirklich bedient werden.
      So richtig warm geworden bin ich also mit nicht, aber der Film ist zumindest unterhaltsam und von dem Humor zündet jedenfalls auch einiges im ersten Drittel der Geschichten insbesondere und am Ende auch noch mal. In den ernsteren Passagen wirkt der Film im Mittelteil aber zu kitschig, Kinder freundlich, halt blanker Mainstream, so hart muss ich hier schon mit zu Gericht gehen, auch wenn ich nicht grundsätzlich abgeneigt bin diesbezüglich.
      Lustig ist jedenfalls der Anfang, wenn die Mädels überspitzt ihre Brüste hochpulschieren, was aber durchaus auch real bei einigen aufgesetzten Mädels so vorkommt, richtig überdreht sind aber solche Szenen, wenn der dicke Junge versucht die ganzen Süßigkeiten zu Halloween für sich zu bekommen und diese dann in einer riesigen Fontäne wieder auskotzt, weil an den Süßigkeiten sicher was verändert wurde.
      Es wird auch noch mal erklärt, dass Halloween nur der verschönigte Begriff von "Samehain" ist, wo Menschenopfer während der Feier erbracht werden, dies hatte man auch bei der alten Halloween Reihe ebenfalls bekannt gemacht, fand ich auch hier gut.
      Die Storyerklärung ist sicherlich ziemlich Hanebüchen und in Kurzgeschichten Episoden abgehandelt, ohne allerdings eine klare Trennung dieser aufzuzeigen, so Erscheinen die vielen Szenarien wie aus einem Guss, ich tat mich damit auch schwer, wenn gleich mir die "Tales From The Cryt" Kurzgeschichten meist gut gefallen haben, so passt dies als ein Gesamtwerk irgend wie nicht, sogar von zu viel in einem kann man hier Sprechen, ohne eine klare Linie erkennen zu lassen und wirklich Spannung aufzubauen.
      Dass alle Eltern ihre Behinderten Kinder los werden wollen, sind etwa 40 Stück und einen Busfahrer dann im voll besetzter Karosse einen Mordauftrag für geben, was auch immer er machen sollte, dies wird nicht wirklich geklärt, man sieht ihn nur Süßigkeiten austeilen, anschließend geschieht ja was anderes als geplant war.
      Nun gut ist sehr schwer zu glauben und auch nicht überdreht genug dargestellt um es als Horror-Komödie zu Verkaufen, zumindest nicht wenn diese Entstehungsgeschichte so ernst vorgetragen wird, man weis einfach nicht was man davon halten soll, wenn man anfängt Nachzudenken, aber berieseln kann man sich durchaus lassen und einige kitschige Szenen in Kauf nehmen, dann wird man angesprochen werden, muss man kein Horrorfan sein, die Harry Potter Fans kommen auch auf ihre Kosten, insbesondere anhand der Untoten, welche aber nicht wie typische Zombies ausschauen, sondern wie reine Fantasy Wesen, jene zumindest gelungen sind.
      Auch wenn der Ablauf viele Ideen versucht zu verwirklichen, so wirkt das ganze Werk viel zu vollgestopft von, ohne mal eine klare Linie zu gewinnen, so wird versucht mit Krampf den Mainstream anzusprechen. Das recht ordentliche Budget reichte zudem einfach nicht aus, um all das aufgezeigte gut genug zu präsentieren, wie halbwegs gescheite Werwolfsverwandlungen, mal nicht mit Underworld vergleichen, schon die 80er hatten wesendlich bessere Verwandlungsszenen, auch die aktuelleren "Big Bad Wolf" und "Werewolf In A Womens Prison" bieten da mehr Klasse bei den trashigen Effekten, da sich zumeist auch das viel knappere Budget darauf konzentrierte.
      Die Werwolfverwandlungen finden viel zu sehr im Off statt, man sieht ein paar Arme zur Werwolfshand abstreifen und den Kopf eines dieser Unwesen, als Werwolfsfilm würde er aber zu einen der schlechtesten aller Zeiten avancieren, da diese Effekte einfach nur miserabel ausschauen, zumindest etwas trashig sind diese, wenn der Werwolf dann jault, dabei wird noch Marilyn Manson Musik gespielt, der Film will halt mit aller Gewalt modern wirken, was er hiermit sogar schafft.
      Die Kulisse ist recht gruselig, zum groß Schaudern reicht es zwar auch nicht ganz, mit Nebel war man etwas sparsam agierend, ist zwar oft zu sehen, aber nur immer Häppchenweise, nie wirklich dicht, die Hintergrundgeräusche des Nächtens sind hingegen zu verspüren und die reichlichen Halloween Artikel sind nicht zu übersehen, was auch die große Stärke des Filmes ist, die Atmosphäre ist jedenfalls an sich gut, sogar auf einem Niveau mit Twilight, Harry Potter oder Herr der Ringe.
      Intelligenz zeigt der Film zumindest gewiss, wenn man beim TV Zappen von Kochsendung mit Fleischbraten zur harter Sexploitation Wahre, dann zum Halloweenfilm und einer TV Dokumentation über Tote bis hin wieder zum leicht blutigen Braten in recht naher Aufnahme zappt, dann der Hund wimmert und der Protagonist stöhnt "Herr Gott" und das TV dann ausknipst, solche Momente hätte ich mir mehr gewünscht, denn dies war wirklich richtig gut gemacht.
      Dabei darf man sich dann Fragen was schlimmer ist ein Film oder die Realität an Gore. Die Groß-Hollywood Besetzung wirkt im Schnitt solide, mit an Board Brian Cox (Bourne Identität, X-Men 2) sowie Anna Paquin die Rogue aus X-Men, Tahmoh Penikett (Need for Speed: Carbon) und Dylan Baker (The Cell, Spider Man 2 & 3), ein Mitfühlen mit irgend jemanden wird es aber nicht geben, dafür wird man zu oberflächlich auf die Charaktere eingehen. Das Filmende kommt dann ziemlich abrupt und man wird mit nur einem sehr durchschnittlichen Gefühl entlassen.
      Ich möchte den recht durchschnittlichen und sehr Mainstream angepassten Gruselfilm von Michael Dougherty (Drehbuch zu Bryan Singer seine Werke Superman Returns, X-Men 2, jener Singer hier als Produzent zu erwähnen ist) nicht madiger Reden als er ist, für Halloween passt der Film auch gut, wenn man die Ansprüche nicht hoch setzt, lediglich der Gorehound kommt nicht wirklich auf seine Kosten, die "FSK Keine Jugendfreigabe" ist viel zu hoch gegriffen.

      6/10

      Re: Trick r Treat






      Trick'r Treat - Die Nacht der Schrecken
      (Trick'r Treat)
      mit Dylan Baker, Rochelle Aytes, Quinn Lord, Lauren Lee Smith, Moneca Delain, Tahmoh Penikett, Brett Kelly, Britt McKillip, Isabelle Deluce, Jean-Luc Bilodeau, Alberto Ghisi, Samm Todd, Anna Paquin, Brian Cox, Leslie Bibb
      Regie: Michael Dougherty
      Drehbuch: Michael Dougherty
      Kamera: Glen MacPherson
      Musik: Douglas Pipes
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2008

      Vier Geschichten, die sich zu Halloween ereignen, stehen auf unheimliche Weise miteinander in Verbindung: Eine Gruppe von Kindern kommt hinter das dunkle Geheimnis der Stadt. Eine junge Frau wird von einem maskierten Stalker auf dem Halloweenfest verfolgt. Ein zänkischer alter Mann schließt ein finsteres Geschäft ab und ein Serienkiller vergiftet alle Süßigkeiten.


      Als erstes sollte man anmerken, das man sich bei "Trick'r Treat" keinesfalls von der Freigabe des Films irritieren lassen sollte, die meiner Meinung nach etwas zu hoch gegriffen ist, denn eine 16er Freigabe hätte hier vollkommen ausgereicht. Deswegen könnte es auch durchaus einige Leute geben, die nach Sichtung dieses Werkes etwas enttäuscht sind, da im Bezug auf visuelle Härte nicht viel geboten wird. Das soo jetzt aber keineswegs als negative Kritik zu verstehen sein, denn dieser Film von Regisseur Michael Dougherty ist ein teilweise niedlicher und sehr atmosphärischer Horrorfilm, der dem Zuschauer das perfekte Halloween-Feeling präsentiert, das von der ersten Minute an vorherrscht und sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht.

      Dabei wird man mit 4 verschiedenen Episoden-Geschichten konfrontiert, die alle auf eine unheimliche Art und Weise miteinander verbunden sind und ganzzeitige schaurig-schöne Halloween-Unterhaltung bieten. Insbesondere die von Anfang an vorherrschende Atmosphäre nimmt den Betrachter dabei voll in Beschlag und zieht ihn richtiggehend in ihren Bann. Gespannt verfolgt man das gruselige Treiben, das auch in einigen Phasen für die ein oder andere Gänsehaut sorgt, was auch den hervorragenden Schauplätzen zu verdanken ist. Denn diese heben das besondere Halloween-Ambiente noch einmal zusätzlich hervor, ganz egal, ob man sich im tiefen Wald befindet, in dem sich einige hübsche Mädchen zu einer ganz besonderen Party versammelt haben, oder in einem düsteren und baufälligen Haus, in dem ein alter Mann sich gegen eine Art Geistwesen zur Wehr setzen muss.

      So wird der Zuschauer hier ganzzeitig mit einem Film konfrontiert, der jederzeit durch einen konstanten Spannungsbogen, eine tolle Atmosphäre und perfekt ausgewählte Schauplätze zu überzeugen weiss und dabei das wirklich herausragende Halloween-Ambiente vermittelt, das man kaum besser hätte in Szene setzen können. Es ist nun einmal diese eine besondere Nacht im Jahr, in der man sich noch intensiver gruselt als sonst und genau dieses Gefühl bekommt man hier vermittelt. Da fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, das Gorehoungs wohl nicht auf ihre Kosten kommen werden, denn bis auf 2-3 Szenen wird im Bezug auf Härte nichts geboten. Meiner Meinung nach hätte übermäßige Härte dem Film auch mehr geschadet, als das es ihm genutzt hätte, denn es ist ganz eindeutig die vorherrschende Grundstimmung, die im Focus dieses charmanten Gruselfilms steht.

      Das insgesamt schon sehr gute Gesamtbild wird durch die guten Darsteller noch zusätzlich abgerundet, man wird hier zwar auf keinerlei oscarreife Schauspielleistungen treffen, aber alle Schauspieler liefern solide und überzeugende Arbeit ab, die sehr gut in einen Film dieser Art hineinpasst. Besonders gut haben mir persönlich die Kinder gefallen, die teilweise überraschend ausdrucksstark und authentisch agiert haben und dem Geschehen eine sehr glaubhafte Note verliehen haben. Der Eindruck der Glaubwürdigkeit ist hierbei jedoch auf die im Film entstehenden Situationen bezogen, wobei die Geschichte an sich natürlich viel eher in den Bereich der Märchen gehört und so hat "Trick'r Treat" auch etwas märchenhaftes an sich, das insbesondere durch die Kombination mit den Horror-Elementen sehr gut zur Geltung kommt.


      Fazit:


      "Trick'r Treat" kann man durchaus als schaurig-schönes Horror-Märchen ansehen, jedenfalls ging mir bei der Sichtung dieses Filmes dieser Gedanke öfter durch den Kopf. Allerdings sollte man das hier stattfindende Geschehen auch nicht zu sehr verniedlichen, da der Film auch durchgehend sehr spannend und atmosphärisch inszeniert wurde. Ein Film, der einem an jedem Tag des Jahres das perfekte Halloween-Gefühl beschert und jederzeit bestens und sehr kurzweilig zu unterhalten weiss. Hier kann man ohne Gewissensbisse eine absolute Empfehlung aussprechen.


      8/10