Headless Horseman
(Headless Horseman)
mit Billy Aaron Brown, Rebecca Mozo, Richard Moll, Arianne Fraser, M. Steven Felty, Trish Coren, Elizabeth Prestel, Brent Lydic, Joe Hartzler, Elvin Dandel, Vasile Albinet, Greg Atkins
Regie: Anthony C. Ferrante
Drehbuch: Zachary Weintraub / Anthony C. Ferrante
Kamera: David Worth
Musik: Alan Howarth
FSK 16
USA / 2007
Sieben Teenager möchten an Halloween eine große Party in einer entfernten Großstadt besuchen. Eine Abkürzung, führt sie in das abgelegene Städtchen Wormwood und ein geplatzter Reifen zu einem unfreiwilligen Aufenthalt. Zu spät erkennen sie, dass hier etwas nicht stimmt. Die Warnungen der Bewohner scheinen blutige Früchte zu tragen, denn der kopflose Reiter ist schon unterwegs um sich einen nach dem anderen zu holen.
Sleepy Hollow trifft Wrong Turn
Diese Schlagzeile prangt einem auf der Vorderseite des DVD-Covers entgegen und zugegebenermaßen sind gewisse Parallelen zu beiden erwähnten Titeln schwerlich zu leugnen. Wer jetzt allerdings einen Film mit der herrlich düsteren Optik eines "Sleepy Hollow" erwartet, der wird sich dieser Hoffnung recht schnell beraubt sehen, denn dieses optische Higlight wird hier leider nicht geboten. Vielmehr bekommt man einen recht soliden, aber nicht herausragenden Teenie-Slasher geboten, der mit einigen nett anzusehenden Backwood-Horror Elementen gepaart auf jeden Fall für teils sehr blutige und kurzweilig unterhaltende Horrokost garantiert. Besonders erstaunt war ich über die Tatsache, das hier für eine 16er Freigabe doch mehrere sehr blutige Passagen enthalten sind, da gibt es doch weitaus unblutigere und nicht so harte Genre-Vertreter, die höher eingestuft wurden.
Doch es ist nicht nur die vorhandene Härte, die dieses Werk von Regisseur Anthony C. Ferrante absolut sehenswert macht, denn auch die zwar nicht unbedingt neue, aber doch interessant umgesetzte Geschichte des kopflosen Reiters hat durchaus ihren Reiz. Vor allem die flüssige und temporeiche Erzählweise bringt dem Film schon einmal einige Pluspunkte ein, denn eigentlich passiert immer etwas, so das erst gar keine langatmigen Phasen auftreten und man als Zuschauer einen abwechlungsreichen Filmgenuss präsentiert bekommt.
Was mir persönlich etwas gefehlt hat, war eine ähnlich beeindruckende Atmosphäre, wie sie zum Beispiel bei "Sleepy Hollow" vorhanden war. Dort bekam man fast zwangsläufig durch die düster gehaltene Optik allein schon eine Gänsehaut, der kopflose Reiter hatte eine extrem bedrohliche Ausstrahlung, die dem Zuschauer ein herrlich gruseliges Sehvergnügen bereitet hat. Dieses Gefühl wollte hier allerdings nie so richtig aufkommen, es fehlte irgendwo der wirklich zündende Funke zum überspringen. Damit möchte ich aber keineswegs zum Ausdruck bringen, das "Headless Horseman" nicht atmosphärisch wäre, nur wird leider zu keiner Zeit eine Intensität wie im Film mit Johnny Depp erreicht. Vielleicht mag das auch darin begründet sein, das hier ein Großteil des Films bei Tageslicht spielt, was meiner Meinung nach einem Film dieser Art schon etwas von seiner durch die Thematik vorhandene Faszination nimmt, die in den Szenen, die in der Nacht spielen durchaus zum Vorschein kommt.
Und trotz dieses Defizites bekommt man einen insgesamt recht gut unterhaltenden Genre-Vertreter präsentiert, in dem zwar wieder einmal die typischen Jungdarsteller, die sich natürlich wie es das Klischee erwartet, teilweise vollkommen unlogisch verhalten, auf verschrobene und teils skurril wirkende Hinterwäldler treffen. Der Versuch, hier den Gruselfilm mit einem Teenie-Slasher und dem Backwood-Horror zu vereinen, kann allerdings nur als bedingt gelungen angesehen werden, da man es nicht zu 100 % geschafft hat, eine dementsprechende Grundstimmung zu schaffen, die den Betrachter fesselt und in ihren Bann zieht. So bekommt man halt einen gut unterhaltenden Film geboten, bei dem aber noch weitaus mehr Potential vorhanden gewesen wäre, das aber leider unerklärlicherweise auf der Strecke geblieben ist.
Fazit:
"Headless Horseman" bietet kurzweilige und teils blutige Horror-Unterhaltung, jedoch hätte man mit diesem Werk viel mehr bewerkstelligen können, wenn die Macher etwas weniger den Focus auf den handelsüblichen Teenie-Slasher, sondern mehr auf eine wirklich gruselige Atmosphäre gelegt hätten, wie es bei "Sleepy Hollow" der Fall war. Dennoch ist dieses Werk absolut sehenswert und wird auch viele Horror-Fans durchaus überzeugen können. Doch sollte man die Ansprüche nicht zu hoch ansiedeln, denn ein cineastisches Meisterwerk offenbart sich einem hier nicht, was aber auch bestimmt nicht zu erwarten war. Und es muß ja auch nicht immer die ganz große Kinokunst sein, um kurzweilig unterhalten zu werden.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,85:1 (Widescreen anamorph)
Laufzeit: 88 Minuten
Extras: Making of, Originaltrailer, Bildergalerie, Trailershow
6,5/10