Hush

      Produktionsland: Großbritannien
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Mark Tonderai
      Länge: ca. 87 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Robbie Gee, Guy Burnet, Andreas Wisniewski, William Ash, Claire Keelan, Christine Bottomley, Sheila Reid, Stuart McQuarrie, Annie Vanders, Jon Rumney, Rupert Procter, Allan Gentleman





      Inhalt:

      Zakes Abbot ist mit seiner Freundin Beth noch spät auf der Autobahn unterwegs. Die beiden streiten sich - sie will ihn verlassen. Plötzlich öffnet sich die Heckklappe des Transporters vor ihnen und Zakes kann für den Bruchteil einer Sekunde eine schreiende Frau in einem Käfig erkennen. Beth, die die Frau selbst gar nicht sehen konnte, drängt darauf der Eingesperrten zu helfen. Als Beth selber auf dem nächsten Rastplatz verschwindet, muss Zakes handeln. Eine lange Nacht des Grauens erwartet ihn.



      Meinung:

      Der britische Independent Film "Hush" wird doch von einigen Kritikern recht hoch gelobt, ganz so toll wie man meinen könnte ist das Werk aber nicht geworden.
      Ok, man könnte behaupten, dass der Film nur ein Thriller sein möchte, aber wo steht das bitte geschrieben? Der Ablauf bietet eine Tankstelle wo ein Paar sich aus den Augen verliert, ein Kidnapper verschleppt die weibliche Person und deren Freund wird nun die Verfolgung aufnehmen und am Ende natürlich der Strahlemann sein.
      Zumindest kommt der Film von der Qualität her weder an "The Hitcher" heran, noch an "Joy Ride 2" oder an einem "Rest Stop".
      Größter Nervfaktor ist hier die stark wackelige Kamera und wild, unübersichtliche Schwenks mit dieser, wo man sogar Seekrank werden kann, entweder hat der Kameramann keine Ahnung von seinem Fach gehabt oder man wollte sich diesbezüglich mit die aktuellsten Blockbuster Messen, wo die Kamera auch oft mächtig wackelt.
      Es gibt natürlich Filme wie "REC" wo die Kamerawackler Sinn machen, wenn ein Kameramann dahinter auch präsentiert wird, den gibt es aber nicht im Bild, daher schon mal ein großes Manko meinerseits, auch wenn ja scheinbar viele auf Wackelbilder abfahren.
      Da der Film an sich das gleiche Konzept wie andere Horror-Roadmovie Filme fährt, ohne sich von diese in irgend einer Form abzuheben, außer die mächtigen Kameraschwenks natürlich, nur dabei auf Folter, Schmutz und sichtbare Qual verzichtet, ist ein Vergleich mit anderen Genrebeiträgen angebracht. Das Katz und Mausspiel darf jedenfalls ansprechen, nur warum hier andauernd das Handynetz ausfällt wenn man es mal benötigt, kann man kaum klären, zumindest wird dieses Klischee hier viel zu oft angeboten. Was man von einem guten Thriller, wenn es ein solcher sein soll, jedenfalls auch noch erwartet sind ein paar Überraschungsmomente und diese gibt es hier nicht, zwar ein paar listige Fallen am Ende, aber nichts mit dem man nicht rechnen konnte.
      Britischen Humor gibt es zudem ebenfalls nicht, ob man hätte drauf setzten sollen? Für meinen Geschmack ja, zumindest so wie üblich bei den Horror-Roadmoviefilmen mit etwas versteckten schwarzen Humor, auch dies bekommt man nicht angeboten.
      Die wenigen Darsteller fand ich zudem nicht so recht sympathisch mit dabei Robbie Gee (kleine Rollen in Underworld, Fluch der Karibik), die britischen Seriendarsteller William Ash und Christine Bottomley in der Hauptrolle oder der deutsche Andreas Wisniewski (Stirb langsam, Scorpion King 2, James Bond: Der Hauch des Todes) als böser Trucker, charismatische B-Movie Figuren sehen anders aus, wirken zumindest alle recht verkrampft.
      Genug kritisiert, zumindest wird man bis zum Schluss unterhalten, im Gegensatz zu dem von vielen Kritikern überbewerteten "Wolf Creek", ohne dass es zu großen Spannungseinbrüchen kommt, zumindest wenn man Low-Budget Filme nicht abgeneigt ist, was man dem Film auch ansieht, wo man zumindest die nächtliche Atmosphäre mit einigen gruseligen Versteckspielen durchaus genießen kann, was man auch wirklich gut hinbekommen hat, wer hier aber einen Film in "The Hitcher" Format oder ein wenig Folter und Dreck erwartet, der dürfte nicht zufrieden gestellt werden.

      6/10