Dead Wood






      Dead Wood
      (Dead Wood)
      mit Fergus March, Emily Juniper, John Samuel Worsey, Rebecca Craven, Nina Kwok, David Bryant, Jay Worthy, Leighton Wise
      Regie: David Bryant / Sebastian Smith
      Drehbuch: David Bryant / Sebastian Smith
      Kamera: David Bryant / Sebastian Smith / Richard Stiles
      Musik: Chris Bouchard / Adam Langston
      Keine Jugendfreigabe
      Großbritannien / 2007

      Geplant ist ein erholsames Wochenende, das vier Freunde aus der Stadt in einem hübschen Wäldchen verbringen wollen. Dort treffen sie auf ein mysteriöses Mädchen, das auf der Suche nach ihrem Freund ist. Dies ist der Anfang von einem unbeschreiblichen Albtraum, in dem sich die jungen Leute plötzlich befinden. Gefangen in der endlosen Wildnis, durch die das Grauen - getrieben von einer teuflischen Macht - mit unvorstellbarer Kraft wütet


      Sollte man hier einen harten Horrorfilm erwarten, dann stellt man ziemlich schnell fest, das sich diese Hoffnung keinesfalls erfüllen wird. Das heisst aber noch lange nicht, das hier ein schlechter Film entstanden ist, eher das Gegenteil ist der Fall. "Dead Wood" ist ähnlich gestrickt wie "The Blair Witch Project", in dem auch schon mit den ureigensten Ängsten der Menschen gespielt wird. Die Regisseure des Films haben hier ganz eindeutig mehr darauf geachtet, einen intensiven und unheimlichen Grusler zu kreieren, der vor allem atmosphärisch seine Wirkung auf den Zuschauer nicht verfehlt.

      Hier werden die Jugendlichen nicht von einem psychophatischen Serienkiller abgeschlachtet, sie verschwinden einfach, ohne eine Spur zu hinterlassen. Bis es allerdings soweit ist, hat man schon fast die 1-Stunden Grenze des Films erreicht, so das leider nur noch gut 20 Minuten übrigbleiben, die einem ein wirklich bedrohliches und unheilvolles Filmvergnügen bescheren. Bis dahin verläuft "Dead Wood" eher etwas ereignislos, man bekommt einen eher oberflächlichen Eindruck der agierenden Charaktere und der Film ist etwas zu dialoglastig. Dennoch bin ich der Meinung, das gerade dieser langsame Erzählstil und die erst langsam aufkommende Spannung genau richtig gewählt sind, denn der entstehende Horror ist eher schleichend, wirkt aber im Endeffekt umso intensiver auf den Betrachter ein.

      Auch die Darsteller bringen das entstehende Grauen recht überzeugend rüber, gerade die vorherschende Unwissenheit über das sich abspielende Geschehen wird doch gut zum Ausdruck gebracht. Sicherlich gibt es auch hier einige klischeebehaftete und unlogische Verhaltensweisen, die sich jedoch im Gegensatz zu anderen Filmen in einem akzeptablen Rahmen bewegen. Und gerade der Versuch, sich in die Lage der Protagonisten zu versetzen, löst bei einem selbst ein starkes Gefühl des Unbehagens aus, so das man keinesfalls mit ihnen die Rollen tauschen möchte.

      Die Anlehnungen an "The Blairwitch Project" sind hier nicht zu übersehen und so bekommt man es hier mit einem Werk zu tun, das ganz sicher nicht alle Geschmäcker treffen wird. Splatter-und Gore Freaks werden hier definitiv nicht auf ihre Kosten kommen, denn in Sachen Härte gibt es eigentlich gar nichts zu begutachten. Wer aber seine Freude an Filmen hat, in denen sich die entfaltende Atmosphäre erst nach und nach zu erkennen gibt, der wird mit "Dead Wood" bestimmt eine Menge anfangen können.


      Fazit:


      Hier ist ein britischer Genre-Beitrag entstanden, der durch den langsam aufkommenden Horror setzt und den Zuschauer lange darüber im Unklaren lässt, wer für das Verschwinden der Jugendlichen verantwortlich zeichnet. Man sollte allerdings ein Freund des eher langsamen Erzählstils sein, um Begeisterung für dieses Werk zu entwickeln. Wer aber schon einen Film wie "The Blair Witch Project" gut fand, der wird auch "Dead Wood" in sein herz schließen.


      Die DVD:

      Vertrieb: KSM
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Bild: 1,78:1 (16:9)
      Laufzeit: 82 Minuten
      Extras: Bildergalerie, Trailer


      6/10