Draculas Blutnacht

      Draculas Blutnacht






      Draculas Blutnacht
      (The Return of Dracula)
      mit Francis Lederer, Norma Eberhardt, Ray Stricklyn, Jimmy Baird, Greta Granstedt, Virginia Vincent, John Wengraf, Gage Clarke, John McNamara, Harry Harvey, Melvin F. Allen, Dan Gachman, Hope Summers, Robert Lynn
      Regie: Paul Landres
      Drehbuch: Pat Fielder
      Kamera: Jack MacKenzie
      Musik: Gerald Fried
      FSK 16
      USA / 1958

      Graf Dracula tötet auf einer Zugfahrt von Transsilvanien einen Mitreisenden und nimmt dessen Identität an. Er landet in einem kleinen Ort in Kalifornien und nistet sich bei den Mayberrys ein, die ihn für ihren Cousin aus Europa halten. Seine seltsame Angewohnheit, den ganzen Tag zu schlafen und nur Nachts rauszugehen, verwundert die junge Rachel Mayberry. Doch erst als ein Polizist aus Europa anreist, um den Tod ihrer besten Freundin zu untersuchen, die mit Bisswunden am Hals tot aufgefunden wurde, wird sie misstrauisch. Doch der Graf plant schon, Rachel den Kuss des ewigen Lebens zu geben...


      Nachdem die weltberühmten Hammer-Studios im Jahre 1958 mit ihrer filmischen Neuauflage des 1931 von Ted Browning verfilmten Stoffes des Grafen Dracula auf den Markt kamen, erschien fast zeitgleich dieses unter der Regie von Paul Landres entstandene Werk über den bekanntesten aller Vampire. Allerdings wird hier eine vollkommen andere Geschichte erzählt und dieser Film ist wohl auch nicht annähernd so bekannt, wie die britische Produktion mit dem großen C. Lee. Das soll jetzt aber keineswegs heissen, das man es hier mit einem schlechten Film zu tun hat, denn auch hier wird eine durchaus interessante Story erzählt, die es schafft, dem Zuschauer ein schaurig-gruseliges Gefühl zu vermitteln. Besonders durch seine s/w Optik weiss der Film zu gefallen und lässt es so auch zu, das sich im Laufe der Zeit eine gruselige Grundstimmung entfaltet.

      Etwas ungewohnt ist allerdings die Tatsache, das sich "Draculas Blutnacht" an vollkommen anderen Schauplätzen abspielt, als man es bisher von den Filmen mit dieser Thematik gewohnt war. Es gibt keine furchteinflössenden und alte Schlösser zu bewundern, in denen die Vampir-Thematik immer noch um ein Vielfaches intensiver zur Geltung kommt, hier spielt sich das Geschehen in einer kalifornischen Kleinstadt ab, was zugegebenermaßen doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Wenn man sich als Zuschauer aber erst einmal mit den neuen Begebenheiten angefreundet hat, dann kann man auch den ungewohnten Schauplätzen durchaus etwas abgewinnen und die gelungene Atmosphäre des Films in sich aufsaugen.

      Auch im darstellerischen Bereich wird man mit guten Leistungen und Darstellern konfrontiert, zwar hat Francis Lederer in der Rolle des Grafen Dracula nicht die ungeheuer intensive Präsenz eines Bela Lugosi oder Christopher Lee, jedoch geht auch von seiner Person eine gewisse Bedrohlichkeit aus, die einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen kann. Und auch die anderen Schauspieler machen ihre Sache durch die Bank anständig und liefern somit ordentliches und überzeugendes Schauspiel ab.

      Man darf hier nicht unbedingt die Vergleiche zu den ganz großen Verfilmungen über Dracula ziehen, denn da kann dieses Werk nicht ganz mithalten, jedoch ist auch hier Klasse vorhanden, die dafür Sorge trägt, das man einen wirklich guten Vampir-Klassiker präsentiert bekommt, der allein durch seine aussergewöhnlichen Schauplätze schon etwas ganz Besonderes darstellt und jederzeit dazu in der Lage ist, schaurig und kurzweilig zu unterhalten. Gute Darsteller tragen ihr Übriges dazu bei, um den Zuschauer bei Laune zu halten und dem Film die ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdient hat.


      Fazit:


      "The Return of Dracula", wie der Film im Original heisst, ist ein sehr interessanter Vampirfilm, der zwar nicht die Klasse der beiden ganz großen Dracula-Verfilmungen von 1931 und 1958 besitzt, aber dennoch seinen ganz eigenen Reiz und Charme hat, der sich allein schon durch die ungewohnten Locations darstellt. Freunden der Vampir-Klassiker ist dieses Werk auf jeden Fall ans Herz zu legen, denn es hat mehr Beachtung verdient, als ihm bisher entgegengebracht wurde. Ich persönlich fühlte mich jedenfalls bestens und sehr kurzweilig unterhalten und kann diesen etwas aussergewöhnlichen Film nur wärmstens weiterempfehlen.


      7,5/10