Ten 'til Noon

      Ten 'til Noon






      Ten 'til Noon
      (Ten 'til Noon)
      mit Alfonso Freeman, Rick D. Wasserman, Rayne Guest, Jenya Lano, Thomas Kopache, Daniel Hagen, Dylan Kussman, Jennifer Hill, George Williams, Daniel Nathan Spector, Jason Harner, Justin Huen, Paul J. Alessi, Erin Stutland, Yvonne Perry
      Regie: Scott Storm
      Drehbuch: Paul Osborne
      Kamera: Alice Brooks
      Musik: Joe Kraemer
      FSK 16
      USA / 2006

      Larry Taylor wacht eines Morgens mit einem Jet Lag in seinem Hotelzimmer auf. Schlaftrunken muss er feststellen, dass eine Frau und ein Mann vor ihm stehen, die ihm eiskalt erklären, dass er in den nächsten zehn Minuten sterben wird - genau um 12 Uhr Mittag. Warum er sterben soll, weiss er nicht. Doch er ist mit seinem Schicksal nicht alleine. Wegen einem gemeinsam verübten Verbrechen werden zur selben Zeit zehn weitere Personen getötet. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


      Quentin Tarantino Präsentiert

      Die Worte prangern einem auf der Vorderseite des DVD-Covers entgegen und können so schon dafür sorgen, das beim Zuschauer gewisse Ansprüche und Begehrlichkeiten geweckt werden. Und wirklich sind auch starke Parallelen zu Tarantinos Meisterwerk "Pulp Fiction" nicht zu übersehen. Zwar kommt "Ten 'til Noon" nicht an die Klasse des Kultfilmes heran, aber dennoch bekommt man hier einen richtig guten Film serviert.

      Dafür spricht schon allein die geniale Erzählweise dieses ineinander verschachtelten Episodenfilms, denn es werden einem mehrere Episoden gezeigt, die alle zeitgleich in der Zeitspanne von 11.50 Uhr - 12.00 Uhr spielen, aber diese 10 Minuten immer aus der Sicht einer anderen für die hier erzählte Geschichte wichtigen Person darstellt. Den Anfang macht dabei Larry Taylor, der in seinem Bett erwacht und sich einem Killerpäärchen gegenübersieht, das ihn anscheinend genau um 12 Uhr ermorden will. In der darauffolgenden Episode wird die Zeitspanne aus der Sicht seiner Frau erzählt. So geht es dann immer munter weiter, bis man letztendlich die ominösen 10 Minuten aus der Sicht aller relevanten Personen gesehen hat. Leiglich die letzte Episode beginnt um 12.03 Uhr und warum dies der Fall ist, ergibt sich aus der Geschichte selbst, die mit jeder Sichtweise immer klarer und zusammenhängender erscheint.

      Doch hier liegt auch die meiner Meinung nach einzige Schwäche des Films, denn obwohl man die Zusammenhänge sieht und weiß, warum Larry getötet werden soll, werden die Hintergründe des Geschehens nicht lückenlos dargestellt und lassen so doch noch einige kleinere Fragen offen. Es wirkt irgendwie so, als wenn dem Drehbuch zum Ende hin etwas die Luft ausgeht, was als sehr schade anzusehen ist, denn ansonsten bietet dieses Werk wirklich sehenswerte Filmkost, die teilweise schon recht geniale Momente beinhaltet.

      Und auch wenn hier kein John Travolta oder Samuel L. Jackson mitwirkt, wie es ja in "Pulp Fiction" der Fall war, so bekommt man doch von den eher unbekannten Darstellern recht ordentliches Schauspiel geboten. Zwar gibt es nicht unbedingt herausragende Leistungen zu begutachten, aber die Protagonisten leisten solide und ordentliche Arbei, an der es im Prinzip nichts auszusetzen gibt.

      Anmerken sollte man auch noch, das auf keinen Fall beim einsetzen des Abspanns abgeschaltet werden sollte, da nach wenigen Sekunden noch einige Minuten an Film nachkommen, die man keinesfalls verpassen sollte, da sie einem auch noch den ein oder anderen Schmunzler abringen können.


      Fazit:


      "Ten 'til Noon" ist ein sehr gelungener Episodenfilm, der den Zuschauer allein schon durch seine Erzählweise zu faszinieren weiß. Seine starken Anlehnungen an "Pulp Fiction" sind unverkennbar und teilweise wirklich gelungen, wobei allerdings die Qualität von Tarantinos Werk nicht ganz erreicht werden kann. Dennoch bekommt man ein kurzweiliges und sehr gut unterhaltendes Filmvergnügen präsentiert, das man auf keinen Fall verpassen sollte. Hätte das Drehbuch am Ende nicht etwas geschwächelt, wäre hier noch etwas mehr drin gewesen.



      8/10