Stone

      Produktionsland: Australien
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Sandy Harbutt
      Länge: ca. 95 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Ken Shorter, Sandy Harbutt, Deryck Barnes, Hugh Keays-Byrne, Roger Ward, Vincent Gil, Dewey Hungerford, James Bowles, Bindi Williams, John Ifkovitch, Lex Mitchell, Rhod Walker





      Inhalt:

      Die Grave-Diggers......die Ausgestossenen, die Gejagten. Eines Tages kehren sie zurück mit der geballten Kraft von 360.000 Kubikzentimetern auf 800 Rädern.....

      Kein kann sie aufhalten. Einer versucht es. man nennt ihn STONE......



      Meinung:

      Den Ablauf darf man sich in etwa wie bei den Bud Spencer Filmen vorstellen, wo es Handgemenge zu erwarten gilt.
      Unsere Bikergang die "Grave Diggers", um jene es sich dreht wirken sehr authentisch. Die Darsteller spielen erstklassig und werden auch richtige Rocker gewesen sein in den Rollen.
      Die Charakternamen haben klangvolle Titel wie Kröte (Hugh Keays-Byrne "Mad Max"), Midnight, Geier, Henker, Zombie, Leiche und Made bekommen. Dort hinzu stößt dann ein Polizist nicht mit dem Namen "Stoned" (übersetzt Bekifft) wie es die Rocker meinen, sondern nur Stone, der einen Mörder auf der Spur ist, jener sich die Biker gerade zur Brust nimmt.
      Unser Polizist hat es aber nicht leicht, denn er muss sich der Gang anpassen und beweisen, dazu wird ihm auch ein Ohrring unfreiwilliger maßen eingestochen.
      Ansonsten gibt es einige Rasserein mit den Motorrädern, diese sehen ziemlich gleich und nicht so spektakulär aus wie man vielleicht meinen könnte, also alles irgend wie eine Fliessband-Produktion, hab wirklich schon ansprechendere Motorräder gesehen, immerhin gibt es ein paar nette Stunts und die rockige Sounduntermalung macht auch ordentlich Stimmung bei den Rumheizereien.
      Zu erleben gibt es noch ein paar Kiffereien, wo das Bild auch recht verschwommen eingesetzt wird um ein Gefühl zu vermitteln wie sich die Charaktere gerade fühlen.
      Der Trashgehalt ist auch nicht ganz von der Hand zu weißen, wie bunte Kinderhüte die mal aufgesetzt werden oder der eine Rocker jener wie eine Mischung aus Schornsteinfeger und Pirat erscheint, zudem ist die Verbindung von Biker und deren Satansritual auf jenes man aber nicht all zu sehr eingehen gedenkt nur der Belustigung ein wenig dienlich, wirklich passen tut dies natürlich nicht.
      Da man in letzter Zeit immer mal wieder von Biker hört die Verbrechen begehen und in Schlägereien verwickelt sind, so kann man den Film wohl auch zugestehen recht nah an der Realität zu liegen.
      Der Spannungsbogen ist aber nicht stetig auf konstant hohem Niveau, so könnte sich doch die ein oder andere Länge mal einschleichen, oder sagen wir mal Bekiffte Flower Power Ruhe und Freiheit entstehen, was auch angenehm wirken kann, denn der Film hat ordentlich Atmosphäre zu bieten, so das die Geschichte ohne große Hänger unterhält, was auch noch mit an die schwarzhumorigen Dialoge liegt, wobei der Witz unterschwellig erscheint. Die Kameraarbeit ist auch zu Loben, die Bilder werden jedenfalls beeindruckend und gelegentlich experimentell eingefangen.
      Action war wohl noch ein Tick mehr drin. Richtig Klasse ist aber das Finale, eines der Besten die ich gesehen habe, dies sollte man sich wohl nicht entgehen lassen, ohne jetzt nun Detail mäßig Niederzuschreiben wird hier die Selbstjustiz als ehrlich dargestellt und die Gerichtsjustiz als heimtückisch wie ich es auch noch nie in einem Film der Art brutal, glaubwürdig und auch blutig aufgezeigt bekommen habe, wo der vermeintliche Held noch kräftig eines auf den Deckel bekommt, allein deswegen lohnt es sich mal einen Blick rein zuwerfen. Der Biker, Motorradfreak oder wie auch immer wird an Sandy Harbutt's Stone nicht vorbeikommen, jener Harbutt auch noch den Undertaker als Boss der Grave Digger verkörpert.

      8/10