Toxic

      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Alan Pao
      Länge: ca. 87 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Susan Ward, Master P, Danny Trejo, Tom Sizemore, Ling Bai, Lochlyn Munro





      Inhalt:

      Die junge Lucille flieht aus einer psychiatrischen Klinik. Eine Situation, die ihrem Vater, dem Gangsterboss Van Sant, alles andere als gefällt, denn schlussendlich wird Lucilles Weg bei ihm enden. Er glaubt, dass Lucille verflucht ist und jedem, der in ihre Nähe kommt, den sicheren Tod bringt. Und tatsächlich hinterlässt das Mädchen eine Menge Leichen auf ihrer Reise durch die Stadt. Grund genug für Van Sant seine zwei besten Killer anzusetzen, um seine Tochter davon abzuhalten, in seine Reichweite zu kommen. Doch sein Plan scheitert auf drastische Weise...



      Deutsche DVD Fassung: 29.05.2009 (Verleih: 15.05.2009)



      Meinung:

      Viele bunte Farben, Wahnsinns Bildschnitte, dazu moderne Musik bietet dieser MTV Style Film.
      Die Story kann man nur schwer Mitverfolgen, anhand einiger Rückblicke in hektischer Erzählstruktur, insbesondere als dann per Ankündigung "1 Jahr später" plötzlich eine neue Story aufgebaut wird, so fühlt man sich überrollt und möchte die Alte doch erst mal zu Ende präsentiert bekommen.
      Die Darsteller sind auf unterem B-Movie Niveau anzusehen, mit dabei Costas Mandylor (Saw 4 + 5) und Master P (Hot Boyz), wobei insbesondere einige weibliche Rollen richtig schlecht verkörpert werden, aber nur im Dialog oder der Schauspielkunst, denn als Stripperinnen jene über diesen modern wirkenden Popfilm verstreut sind durch reichlich rekelnde Erotik sind sie gut dienlich, wie Bai Ling (Crank 2), Susan Ward (Wild Things 2), Nicole Marie Lenz und so weiter, so wie in vielen Nachtclubs von Heute zu sehen oder ähnlich wie Britney Spears in ihren Video-Clips auftritt.
      In welches Genre man den Film stecken könnte weis ich leider nicht so recht, als Thriller geht das Treiben meiner Meinung nach nicht wirklich durch, da das ganze hier zu experimentell und bunt Abläuft, von Drama erst gar nicht zu reden, da jeglicher Bezug zu Darsteller und Ablauf fehlen wird, Action oder Gore gibt es nicht und auf Humor wird ebenfalls nicht gesetzt, nennen wir es mal einen moderner MTV Clip, wo nicht durchgängig Popmusik bei gespielt wird, wobei ich das Werk auch für kaum Mainstream tauglich halte, schon allein von der Story her, somit ein Film der nun wirklich keine Zielgruppe anspricht und wieder einige Millionen verschwendet wurden.
      Zwar ist das Werk trotz wirrer Erzählstruktur noch mit reichlich Tempo versehen, insgesamt aber nur mit LSD Brille genießbar.

      2/10
      Um es gleich vorneweg zu sagen. Man muss bei diesem Film von Anfang an höllisch aufpassen, dass man gleich am Ball bleibt und nicht irgendwann mal den Faden verliert. Denn die erzählte Geschichte besteht aus zwei separaten Handlungsteilen und diese auch zeitlich nicht gleich spielen. Doch gegen Ende fährt die Geschichte dann wieder eingleisig und beide Komponenten treffen dann auf einander. Zum einen geht es um den Unterweltler Van Sant, der große Sorgen um seine Gesundheit hat. Aber nicht etwas wegen seiner Konkurrenz, sondern da er erfahren hat, dass seine Tochter Lucille vor kurzem aus einer psychiatrischen Anstalt entflohen ist. Dort hatte man sie nach dem misteriösen Tod ihres Bruders in Kindesalters eingeliefert. Und das sie darüber nicht sehr erfreut ist, kann man sich ja schon denken. Doch anhand einer Kartenlegerin (Bai Ling) will er größeres Übel vermeiden und setzt 2 seiner Leute auf sie an. Ironischerweise weiß nur niemand, dass sie sich gerade ein paar Blocks weiter aufhält und von Master P geholfen bekommt - der sie aber in den Stripclub steckt, um ihr so wieder Kohle zu besorgen.

      Der andere Plot-Strang spielt ca. 1 Jahr später, als Sid in einer Bar arbeitet, wo auch hier sich die Mädels nackig machen. Und irgendwann trifft eben die Geschichte dann wieder zusammen. Aber man erinnert sich bei dieser Machart des Films gerne mal an Streifen von Quentin Tarantino, der auch solche Plot Twists veranstaltet und man sich dann fragt, was er eigentlich mit gemeint hat. Aber dies liegt eben immer im Auge des Betrachters. Was noch hervorzuheben ist, dass Regisseur Alan Pao manchmal sehr viel Farbe in das Spiel gebracht *hat (ohne die Farbe von Blut zu meinen) und da ein wenig "gespielt" hat. Ebenso hat er gerne mal eine langsamer, oder eine schnellere Schnittfolge gewählt, die aber zu dem Film auch wieder gut reinpasst. Doch irgendwie fehlt noch so ein wenig das durchsichtige an dem Film, da man eben ständig hinterher sein muss und vom Unterhaltungsgrad sicher noch ein paar Prozent mit drauf gepackt werden können. So auch bei der Gewalt. Da fragt man sich wirklich, warum der Film mit FSK 18 eingestuft ist. Man sieht zwar ein paar Schusswechsel, aber extrem blutig ist er nicht. Eine 16er Freigabe hätte hier auch gereicht. Aber nun gut.

      Immerhin könnte man für diesen Streifen eine handvoll (mehr oder weniger) bekannte Darsteller für gewinne. Bai Ling, Danny Trejo und Tom Sizemore. Um mal eben nur 3 zu nennen. Aber allesamt machen ihre Sache sehr gut und sie passen auch gut in die Geschichte rein. Ich bin ja mal gespannt wie der Film bei den einzelnen Zuschauern ankommt. Es werden wahrscheinlich ein paar rein gar nichts damit anfangen können, ein paar weitere werden sicherlich gut ihren Spaß haben und viel. wird er von ein paar sogar als neues Kultobjekt angesehen. Doch kann man das immer erst danach sagen.


      5 / 10